Interview: Euro-Millionen für deutsche Onlinewelt Twinity
Finanzierung für ambitionierte 3D-Welt vorerst gesichert, offene Beta-Phase naht
Auf den Spuren von Second Life - aber doch anders. Der Berliner Entwickler Metaversum arbeitet derzeit unter Hochdruck an seinem Erstlingswerk, der 3D-Onlinewelt "Twinity". Jetzt konnte sich die Firma eine kräftige Finanzspritze sichern. Golem.de sprach mit Dr. Mirko Caspar, CMO bei Metaversum.
Dr. Mirko Caspar, CMO bei Metaversum
Mehrere Millionen Euro investiert die Risikokapitalfirma Balderton Capital in das Berliner Entwicklerstudio Metaversum. Dort entsteht seit Sommer 2006 Twinity - eine Onlinewelt, die leicht an Second Life erinnert, aber auch vieles ganz
anders macht. Insbesondere die Verknüpfung von realer und virtueller Welt steht deutlich stärker im Vordergrund. Golem.de hat sich mit Dr. Mirko Caspar, Chief Marketing Officer (CMO) bei Metaversum, über das vielversprechende Projekt unterhalten.
Golem.de: Was ist denn der aktuelle Stand der Dinge bei Twinity?
Dr. Mirko Caspar: Twinity befindet sich momentan in der geschlossenen Beta-Phase. In dieser Phase können sich Nutzer bereits einen Avatar konfigurieren - auch unter Zuhilfenahme eines Fotos -, eine eigene Wohnung überall in der Welt einrichten und sich mit anderen Nutzern über Chat, VoIP oder Animationen austauschen. Unter Berücksichtigung des Feedbacks der Beta-User arbeiten wir im Moment an zwei großen Themen: Implementierung der Außenwelt und Vorbereitung der offenen Beta-Phase. Als nächsten Schritt wollen wir den Start der offenen Beta bekanntgeben.
Twinity
Golem.de: Was für ein Team arbeitet eigentlich an Twinity?
Caspar: An der Realisierung von Twinity arbeitet derzeit ein internationales, insgesamt 80-köpfiges Team. Hauptsitz der Geschäftsführung ist Berlin. Hier befinden sich auch die administrativen Bereiche wie Marketing, Art Direction und Teile des Product Developments. Ein großer Teil des erfahrenen Entwicklungsteams sitzt in Kiew.
Golem.de: Gelegentlich hat man den Eindruck, der Vorjahres-Hype um Second Life ist fast ins Gegenteil gekippt und viele Menschen reagieren skeptisch auf ähnliche Projekte. War das bei der Suche nach frischem Kapital ein großes Problem?
Caspar: Es kommt sicherlich auf die Erwartungshaltung der jeweiligen Personen an. Der Hype um Second Life hat den Markt für virtuelle Welten eröffnet - sie haben ihn aber nicht besetzt. Unser Ansatz ist es, 3D-Onlinewelten mit dem realen Leben zu verknüpfen. Damit differenzieren wir uns klar vom Wettbewerb. Auf dieses Konzept bekommen wir von allen Seiten sehr positives Feedback, natürlich auch von unseren Investoren. Eine virtuelle Welt wie Twinity, die eng mit der realen Welt verknüpft ist, hat in unseren Augen das Potenzial, die Zukunft des Internets mitzubestimmen. Davon sind unsere Investoren und wir überzeugt.
Twinity
Golem.de: Twinity will ja ein Stück weit die reale Welt "nachbauen". Welche konkreten Teile von Berlin oder anderen Orten kann man denn schon erkunden - und was können virtuelle Menschen denn da derzeit schon alles anstellen?
Caspar: Während der geschlossenen Beta-Phase sind nur Indoor-Bereiche zugänglich. Hier können User beispielsweise ihren Avatar personalisieren, ihr eigenes Appartement beziehen und nach den eigenen Vorstellungen einrichten, mit anderen Usern chatten oder gemeinsam im Internet surfen und Spaß haben. Zu unserer Plattform passt natürlich eine vertraute, reale Umgebung am besten. Wir sind gespannt, wie unsere Mitglieder zum Start der offenen Beta-Phase auf unser Konzept reagieren. Wer sich für Twinity interessiert, kann sich bereits jetzt unter www.twinity.com für die Beta-Phase anmelden.
Einige Worte auch von mir zum Thema:Natürlich geht es darum Geld zu verdienen,sonst...
Wieso sollte ich vor die Tür gehen um meine Nachbarin zu treffen? Es gibt doch...
IMVU *hust* Das soll ein Witz sein oder? Imvu ist ein Chattclient in der du nicht mal 1/4...
nun - das hoffe ich schwer! Es wird höchste Zeit für vernünftige VRs - auch aus...