Android: Google gibt Versteigerung der Suchmaschinenplätze auf
Ab September will Google eine größere Auswahl an Suchmaschinen auf einem Android-Gerät anbieten, die in Europa verkauft werden.
Google verabschiedet sich von der Versteigerung von Suchmaschinenplätzen und will auf Android-Geräten künftig deutlich mehr Suchmaschinen zur Auswahl anbieten. Das gilt in Europa. Google selbst gibt an, dass dies ein Ergebnis "konstruktiver Gespräche mit der Europäischen Kommission" gewesen sei. Wahrscheinlicher ist aber, dass die Kommission entsprechend viel Druck auf Google ausgeübt hat.
Ab September 2021 soll es auf Android-Geräten in Europa einen neuen Auswahldialog zur Bestimmung der Standardsuchmaschine geben, der deutlich mehr Vielfalt bieten wird. Bisher ist es so, dass Google auf Android-Geräten nur vier verschiedene Suchmaschinen zur Auswahl anbietet. Drei der vier Plätze werden von Google versteigert - wer nicht genug zahlt, wird nicht angezeigt. Der vierte Platz war immer Google selbst.
Nun sollen bis zu zwölf berechtigte Suchanbieter sichtbar sein - ohne dafür an Google zahlen zu müssen. Die Anbieter werden dabei in zufälliger Reihenfolge angezeigt, verspricht Google. Die ersten fünf Plätze werden nach der Beliebtheit im jeweiligen Land ausgewählt, dabei will sich Google auf Zahlen von Statcounter beziehen. Unter den ersten fünf wird unabhängig davon immer Google sein, vier weitere kommen noch dazu.
Ein Großteil der zwölf Anbieter wird zufällig gewählt
Darunter werden sieben weitere Suchanbieter zu sehen sein. Falls in einem Land mehr als zwölf Suchmaschinenbetreiber aktiv sind, wird die Liste der übrigen sieben zufällig von Google ausgewählt. Mit diesem Schritt soll der Wettbewerb für Suchmaschinenbetreiber auf mobilen Geräten mit Googles Android-Betriebssystem verbessert werden.
Im August 2019 hatte Google angekündigt, dass die Suchmaschinenplätze versteigert werden; die Konkurrenz hatte sich damals darüber beklagt. Der Anbieter Qwant nannte die Auktion "einen totalen Missbrauch der marktbeherrschenden Stellung" Googles und er sah eine Versteigerung nicht als fair an.
Noch deutlicher wurde der Anbieter Cliqz damals: "Die Dreistigkeit, mit der Google den klaren politischen Willen der EU missachtet, verblüfft mich immer wieder. Hier von Fairness zu sprechen, ist absurd. Wenn der Höchstbietende den Zuschlag bekommt und nicht der Beste, ist der Nutzer der Gelackmeierte. Nutzer müssen die Wahl haben, ob sie sich zum Beispiel für die privateste oder die innovativste Suche entscheiden."
Änderung geht auf eine Beschwerde zurück
Die Europäische Kommission hatte damals angekündigt, die Umsetzung durch Google genau überwachen zu wollen. Anfang 2020 hatte Google dann die Ergebnisse der ersten Versteigerungsrunde bekanntgegeben und Duckduckgo verlangte Änderungen an diesem Verfahren. Und im Oktober 2020 haben sich die fünf Suchmaschinenanbieter Duckduckgo, Lilo, Ecosia, Qwant und Seznam in einem offenen Brief bei der Europäischen Kommission beschwert.
Nach Angaben von Ecosia gab es daraufhin Gespräche zwischen den Beteiligten und das habe zu der jetzigen Änderung durch Google geführt.
Leider ist der Edge im Bezug auf Privacy nicht wirklich besser und es wird zumindest bei...