SpaceX-Internet im ersten Test: Starlink in 15 Minuten

Wir haben das Satelliten-Internet von Starlink in Betrieb genommen und übermitteln diesen Text aus dem All.

Ein Test von und Martin Wolf veröffentlicht am
Golem.de-Redakteure haben es schwer.
Golem.de-Redakteure haben es schwer. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Was haben wir alles zur Vorbereitung gelesen und Experten befragt - schließlich ist Satelliten-Internet eine hochkomplizierte Angelegenheit! Wie einfach Starlink mit seinen hohen Datenraten, niedrigem Ping und ohne Volumenbegrenzung aufzubauen und zu nutzen ist, hat uns dann überrascht.

Inhalt:
  1. SpaceX-Internet im ersten Test: Starlink in 15 Minuten
  2. SpaceX: Verlorene Datenpakete fallen auf den Rasen

Am Vormittag des 21. April 2021 machen wir uns bei strahlendem Sonnenschein an die Arbeit. Das Starlink-Paket mit Satellitenschüssel, Router und Kabeln wiegt rund 14 kg und ist etwas unhandlich. Nach dem Morgenkaffee wird es auf der Terrasse in einem Garten südlich von Berlin ausgepackt. Die hochwertig verarbeitete Hardware ist bereits fertig verkabelt, die Schüssel wird nur in den Ständer gesteckt und mit freier Sicht in den Himmel auf den Rasen gestellt. Bald kreisen dicke Hummeln neugierig um die weiße Schüssel. Der gesamte Vorgang hat keine fünf Minuten gedauert.

Starlink kommt mit klobigem Netzteil

Von der Schüssel geht ein 30-m-Netzwerkkabel ins Netzteil und ein weiteres Kabel von dort zum Router. Einen Stromanschluss benötigt nur das relativ klobige Netzteil, das bei uns im Betrieb in der Frühlingssonne ziemlich heiß wird. Der Router und die Schüssel werden über Power over Ethernet (PoE) versorgt. Zwischen 90 und 110 Watt zieht die Anlage im Betrieb - nicht gerade sparsam.

Nachdem wir die Stromversorgung hergestellt haben, geht alles drumherum wie von selbst: Die Schüssel sucht sich automatisch Satelliten, was nur wenig Ausrichtung erfordert. Den Setup Guide ignorieren wir. Auch die Starlink-App braucht man eigentlich erst einmal nicht.

Der Hotspot bekommt einen Namen und ein Passwort, dann ist das WLAN fertig aufgespannt. Nach nur 15 Minuten bekommen wir jetzt unser Internet aus dem All.

Wir fangen an zu messen. Mit einem Ethernet-Kabel am Notebook erreichen wir spontan maximal 165 MBit/s im Download und rund 20 MBit/s im Upload bei einer Latenz von 27 ms. Wir sind begeistert und machen uns einen zweiten Kaffee. Läuft! Aber leider nicht konstant, wie wir gleich feststellen.

Die Uploadgeschwindigkeit ist überraschend hoch

Die weiteren Messungen über WLAN am Smartphone mit der App der Bundesnetzagentur schwanken stark, dabei sind die Upload-Werte eher hoch und stabil. Wir messen stündlich und erreichen im Download zwischen 130 MBit/s und mageren 2,3 MBit/s. Im Upload schwanken wir zwischen 30,57 MBit/s und 19,81 MBit/s. Der Ping liegt im Bereich von 27 bis 57 ms.

Wir probieren dennoch die Starlink-App aus, weil wir eine Oberfläche suchen, um den mitgelieferten Router einzustellen. Doch das ist noch gar nicht möglich, außer der SSID und dem zugehörigen Passwort lässt sich mit der App nichts konfigurieren. Allerdings lässt sich damit ebenfalls der Datendurchsatz ermitteln.

Die Messungen innerhalb der Starlink-App fallen gegenüber der App der Bundesnetzagentur sehr verschieden aus: Wir messen mit der Fast-Starlink-App einen Download von 150 MBit/s, Sekunden danach mit der App der Bundesnetzagentur aber nur noch 38 MBit/s. Das lässt sich entweder mit schnellen Schwankungen oder Starlink-Marketing-Einstellungen erklären.

Die Datenübertragungsrate von Starlink ist auch laut einem kürzlich veröffentlichten Speedtest von Ookla uneinheitlich. Die durchschnittliche Datenrate des Dienstes, der sich noch in der Betaphase befindet, ist in den vergangenen Monaten sogar gesunken. Laut PCMag aus den USA sind die Höchstgeschwindigkeiten von Starlink jedoch gestiegen, das Magazin Lightreading hat die Berichte zusammengefasst.

Dabei wurde festgestellt, dass die mittlere Downloadrate in den vergangenen zwei Monaten von 80 MBit/s auf 50 MBit/s gesunken ist. Zugleich habe sich die höchste durchschnittliche Höchstrate auf 200 MBit/s verdoppelt, wobei in einigen Fällen mehr als 500 MBit/s gemessen wurden.

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SpaceX: Verlorene Datenpakete fallen auf den Rasen 
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Huso 02. Mai 2021

Vom US-DoD. Die haben mind. 9 bisher ungenutzte IPv4 /8 Bereiche - wobei die seit kurzem...

Huso 02. Mai 2021

Es ist schon seit einer halben Ewigkeit bekannt das Starlink keine Dienste irgendwo ohne...

Huso 28. Apr 2021

Ja, vielen Dank für diese ausführlichen, fachkundigen, technischen Details.

Paule 28. Apr 2021

Genau das dürfte wohl auch auf Dauer die Hauptzielgruppe bleiben. "Kunden die keine...



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