Freizeitparks und Zoos: Großes Datenleck bei Zahlungsdienstleister Ticketcounter
Bei dem niederländischen Dienstleister Ticketcounter stand eine Datenbank ungeschützt im Netz. Betroffen sind Einrichtungen wie der Berliner Zoo.
Beim niederländischen Zahlungsdienstleister Ticketcounter hat es ein Leck mit 1,9 Millionen Kundendaten gegeben. Die Datenbank soll am 21. Februar 2021 in einem Hackerforum zum Kauf angeboten worden sein, berichtete das Portal Bleepingcomputer.com. Zu den Kunden von Ticketcounter zählen nach eigenen Angaben 155 Freizeiteinrichtungen.
Laut Bleepingcomputer.com enthält die Datenbank neben den E-Mail-Adressen noch vollständige Namen, Telefonnummern, IP-Adressen und gehashte Passwörter. Laut Ticketcounter-Chef Sjoerd Bakker kam es zu dem Vorfall, weil eine Datenbank für den Test eines Anonymisierungsprozesses auf einen Azure-Server kopiert wurde. Nach dem Kopieren sei die Datenbank aber nicht ausreichend gesichert worden.
Sieben Bitcoins gefordert
Auf der niederländischen FAQ-Seite zu dem Datenleck heißt es, dass keine Passwörter in der Datenbank gestanden hätten. Die IBAN der Kunden könne geleakt worden sein, wenn damit die Eintrittskarten über den niederländischen Dienstleister Ideal bezahlt worden seien. Es müssten keine Accounts zurückgesetzt werden.
Die Kriminellen versuchten demnach, von Ticketcounter sieben Bitcoins (rund 337.000 US-Dollar) zu erpressen. Bei Nichtzahlung drohten sie damit, die Kunden des Dienstleisters zu informieren. Weil Ticketcounter nicht auf die Forderung einging und stattdessen selbst seine Kunden informierte, hätten die Kriminellen die Datenbank veröffentlicht.
Berliner Zoo und Tierpark betroffen
Der Berliner Zoo und der Tierpark räumten inzwischen ein, von dem Datendiebstahl betroffen zu sein. "Grundsätzlich sind Daten von Personen betroffen, die vor dem 5. August 2020 Buchungen in den Online-Shops getätigt haben. Es kann sich dabei um Name, E-Mail-Adresse und/oder Daten zu den gebuchten Produkten handeln. Nicht betroffen sind Zahlungs- oder Bankdaten", hieß es in der Mitteilung (PDF).
Möglicherweise betroffene Gäste würden in den kommenden Tagen ausführlich per E-Mail über den genauen Umfang und das weitere Vorgehen informiert. "Für keinen Kunden besteht unmittelbare Gefahr. Es wird nur geraten, auf sogenannte Spam-Nachrichten im E-Mail-Postfach zu achten und möglichst ungeöffnet zu löschen. Links oder Anhänge von nicht vertrauenswürdigen Absendern sollten keinesfalls geöffnet werden", schreibt der Zoo.
Wer überprüfen möchte, ob seine eigene E-Mail-Adresse von dem Datenleck betroffen ist, kann dies auf der Seite Haveibeenpwned.com des Australiers Troy Hunt tun. Ticketcounter will demnächst ebenfalls Ressourcen bereitstellen, um die betroffenen Nutzer zu informieren.
Seit ich vom Mastercard priceless "hack" wobei es war nicht mal ein hack, sondern im...