Anzeige: Mensch und Maschine im 3D-Dialog
Das Technologieunternehmen Continental aus Hannover und das US-Startup Leia Inc. haben gemeinsam ein neuartiges 3D-Display für Fahrzeuge entwickelt. Basierend auf Lichtleitern und Nanotechnologie stellt es allen Passagieren Inhalte dreidimensional dar - ohne Spezialbrille.
Fahrzeuge werden immer weniger über mechanische Hebel, Schalter und Knöpfe gesteuert. Wie bei anderen Alltagsgegenständen sind Displays auch im Auto die wichtigste Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine.
Doch die User Experience (UX) in einem Fahrzeug ist nicht auf Displays allein beschränkt. Der gesamte Innenraum ist vor allem ein räumliches Erlebnis: geschwungene Linien, klare Kanten, greifbare Formen. Die Zweidimensionalität klassischer Displays kann da nur bedingt mithalten und wirkt wie ein Bruch.
Genau hier setzt eine Kooperation von Continental und dem US-amerikanischen Start-up Leia Inc. an. Die gemeinsam entwickelte 3D-Displaytechnologie stellt z. B. Navigationsinhalte räumlich und natürlich im Fahrzeug dar - und macht sie für alle Passagiere ohne umständliches Zubehör wie etwa spezielle Brillen erlebbar.
Nanotechnologie für den Massenmarkt
Im Gegensatz zu anderen 3D-Technologien arbeitet das Natural 3D-Display nicht mit der Brechung des Lichts, sondern mit Lichtbeugung. Das Licht wird exakt dahin gelenkt, wo es für den optimalen 3D-Effekt benötigt wird. Basis ist ein normales 2D-LC-Display - jedoch erweitert um Diffractive Lightfield Backlighting (DLB™) von Leia, einer serienreifen Technologie, die in den USA bereits in Tablet-Displays Verwendung findet.
Dabei wird in das Display eine zusätzliche spezielle Lichtleiter-Schicht mit Nanostrukturen als Beugungsgitter eingebaut. Dadurch lassen sich mehr als acht Einzelperspektiven desselben Objektes generieren. Das so entstehende dreidimensionale Objekt tritt über 5 Zentimeter aus dem Display heraus. So entsteht ein räumlicher Effekt, der die Person am Lenkrad jedoch nicht irritiert.
Nächster Schritt: Content in 3D
Die Zusammenarbeit des Automobilzulieferers mit dem Silicon Valley geht jedoch über die Hardware hinaus. Neben dem Entwickler-Support kooperieren Continental und Leia auch bei der Erstellung spezieller Inhalte und Apps für die neue 3D-Technologie. Ziel ist es, dass externe Entwickler und auch Automobilhersteller eigene holografische beziehungsweise Augmented-Reality-Apps entwickeln können, wie etwa zur Navigation oder als Einparkhilfe von kommenden Fahrzeug-Generationen.
Entwickler haben über eine spezielle Schnittstelle Zugang zum Innenraum und zur externen Umgebung des Fahrzeugs in voller 3D-Qualität. Erstes Ergebnis dieser neuen Art räumlichen Contents sind Premium-3D-Inhalte für 75 Städte weltweit, entwickelt vom Online-Geodatendienst Here.
Konzernpower trifft Startup-Geschwindigkeit
Die Hannoveraner scheinen sich von dieser Kooperation und den daraus resultierenden Lösungen viel zu versprechen - und haben sogar Anteile an Leia erworben. Das passt zur Strategie des Konzerns, für Innovationsprojekte stärker auf externes Know-how, vor allem von Startups, zu setzen. Dafür hat Continental sogar extra ein eigenes Venture-Capital-Team ins Leben gerufen.
Die Continental AG
Continental ist einer der größten Automobilzulieferer der Welt - und feiert 2021 sein 150-jähriges Jubiläum. Jeden Tag arbeiten 233.000 bestens ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 59 Ländern daran, dass sich Menschen ihren Traum von sicherer und nachhaltiger Mobilität erfüllen können. Rund 20.000 Mitarbeiter sind Software- und IT-Spezialisten. Mehr als 1.000 von ihnen arbeiten bereits im Themenfeld künstliche Intelligenz.