Gesundheitministerium: Einreisende bekommen Corona-SMS mit peinlichen Fehlern

Wer nach Deutschland einreist, bekommt eine SMS mit einem Link zu Corona-Hinweisen - mit peinlichen Fehlern und Tracking-Cookies.

Artikel veröffentlicht am ,
Das Coronavirus hat die Welt im Griff.
Das Coronavirus hat die Welt im Griff. (Bild: Miroslava Chrienova/Pixabay)

Wer nach Deutschland einreist, wird seit dem 1. März 2021 per SMS über die aktuellen Corona-Regelungen informiert. Die Projektgruppe Zerforschung hat sich die Corona-SMS angesehen. Ihr Fazit: "Einreisen zum Ausrasten".

Inhalt:
  1. Gesundheitministerium: Einreisende bekommen Corona-SMS mit peinlichen Fehlern
  2. Links ins Nirvana und PDFs statt mobiler Webseiten

Erst hätten sie im Bekanntenkreis Scherze gemacht, dass die SMS bestimmt nur einen Link auf eine Webseite enthalte, schreibt die Forschergruppe. Und tatsächlich, der Inhalt der SMS ist nicht gerade aussagekräftig und wirkt auf den ersten Blick wie Phishing - zumindest, wenn man als einreisende Person die Domain Bund.de nicht kennt.

"Die Bundesregierung: Willkommen/Welcome! Bitte beachten Sie die Test-/Quarantäneregeln; please follow the rules on tests/quarantine: https://bmg.bund.de/covid19", so der Text der SMS.

Notwendige Cookies auf einer Corona-Webseite des Bundes

Die Projektgruppe fühlt sich an die schlechten Warnungen der Nina-App erinnert. Doch es kommt schlimmer: Wird die Webseite geöffnet, erscheint auf dem Smartphone ein Cookie-Hinweis-Fenster, das den Großteil des Bildschirms verdeckt. Dort heißt es, dass "sog. notwendige Cookies" verwendet würden, "um die Funktionsfähigkeit der Webseite sicherzustellen".

Warum eine reine Informationsseite Cookies setzt und diese als notwendig erachtet, bleibt unklar. Klickt man auf Details, wird einem zumindest ein Grund angezeigt: Das Cookie-Abfrage-Fenster selbst setzt das Cookie und merkt sich darüber, ob es bereits beantwortet wurde.

Zudem wird in Cookies gespeichert, welche Servercluster die Webseite ausgeliefert hat. Ob das zwangsweise über Cookies gelöst werden muss, bleibt zumindest fraglich. Auf eine Nachfrage von Golem.de hat das Bundesgesundheitsministerium bisher nicht geantwortet.

Tracking-Cookies von Google auf einer Gesundheitswebseite des Bundes

Klickt man auf Marketing, werden gleich zwölf Tracking-Cookies von Google und dessen Tochterfirma Youtube aufgelistet. Hier wird unter anderem Doubleclick eingebunden - eine Werbe- und Trackingplattform von Google. Dieses soll "die Handlungen des Benutzers auf der Webseite nach der Anzeige oder dem Klicken auf eine der Anzeigen des Anbieters" registrieren.

  • Die Webseite des Bundesgesundheitsministeriums zu Corona-Regeln will gerne Tracking-Cookies setzen. (Screenshot: Golem.de)
Die Webseite des Bundesgesundheitsministeriums zu Corona-Regeln will gerne Tracking-Cookies setzen. (Screenshot: Golem.de)

Weiter heißt es, dass die Partner die gesammelten Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammenführen. Ein starkes Stück für eine Informationsseite des Bundesgesundheitsministeriums. Passenderweise wird mobil der Button "Cookies zulassen" - gemeint ist, allen Cookies zuzustimmen - zuoberst angezeigt und farblich hervorgehoben. Während "nur notwendig" schwarz hinterlegt ist.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Links ins Nirvana und PDFs statt mobiler Webseiten 
  1. 1
  2. 2
  3.  


RAW1 05. Mär 2021

So unkreativ muss man erstmal sein. Will sagen Brasilien und Indien (ersten Beispiele...

jothme 02. Mär 2021

Ein Staat, der nicht mal die Impferei gebacken kriegt, kriegt auch keine...

AllDayPiano 02. Mär 2021

Ist halt die typische, total überteuerte Agenturgrütze. Die bauen den Banner einfach...

gelöscht 02. Mär 2021

"Cookies? Sind das nicht Kekse? KEKSE SIND GUT! WIR VERTEILEN BEGRÜSSUNGS KEKSE!!!!"



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Per GPU geknackt
So sicher sind 8-Zeichen-Passwörter in 2024

Ein gutes Passwort sollte mindestens 8 Zeichen lang sein, lautet oftmals die Empfehlung. Neue Untersuchungen zeigen jedoch: Die Zeit ist reif für mehr.

Per GPU geknackt: So sicher sind 8-Zeichen-Passwörter in 2024
Artikel
  1. Energiewende: Wärme und Kälte aus dem Untergrund
    Energiewende
    Wärme und Kälte aus dem Untergrund

    Aquiferspeicher, also wasserführende Schichten im Tiefengestein, könnten die Klimabilanz des Wärmesektors hierzulande signifikant verbessern - wenn die Technologie breiteren Einsatz fände.
    Ein Bericht von Jan Oliver Löfken

  2. Orange FM: Bastler baut Radio-Cartridge für den Game Boy
    Orange FM
    Bastler baut Radio-Cartridge für den Game Boy

    Mit der Orange-FM-Cartridge können zahlreiche Game-Boy-Modelle in Radios umfunktioniert werden - inklusive Senderspeicher und Radiotext.

  3. Solarpaket beschlossen: Bundestag erleichtert Anmeldung von Balkonkraftwerken
    Solarpaket beschlossen
    Bundestag erleichtert Anmeldung von Balkonkraftwerken

    Mit mehrmonatiger Verzögerung beschließt die Ampel das Solarpaket. Wichtige Fragen zu Balkonkraftwerken bleiben aber vorerst ungeklärt.
    Ein Bericht von Friedhelm Greis

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Asus OLED-Monitor zum Tiefstpreis • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti im Sale • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /