Bitcoin-Handel in Berlin: Was wurde aus dem Krypto-Kiez?

Vor sieben Jahren wurde in Berlin-Kreuzberg der deutschlandweit erste Bitcoin-Geldautomat aufgestellt. Heute ist das damals "Bitcoin-Kiez" getaufte Viertel nahezu frei von der Kryptowährung. Ein Besuch.

Ein Bericht von veröffentlicht am
Das Room 77 war früher ein beliebter Treffpunkt für Bitcoin-Enthusiasten und -Aktivisten.
Das Room 77 war früher ein beliebter Treffpunkt für Bitcoin-Enthusiasten und -Aktivisten. (Bild: Jörg Thoma)

2014: Die Bankenkrise hat die Welt im Griff, Edward Snowden hat die Machenschaften der NSA enthüllt, Paypal und Visa weigern sich, Spenden für Wikileaks anzunehmen. Außerdem scheint eine neue, virtuelle Währung die Welt zu erobern. Der Bitcoin erlebt ein erstes Hoch, angetrieben durch Spekulanten und die Netzgemeinde. Im Februar 2014 kostet ein Bitcoin etwa 570 US-Dollar und auch in Deutschland träumen einige davon, ihn als unabhängiges, weltweit nutzbares digitales Bargeld zu etablieren. In Berlin-Kreuzberg entsteht ein "Bitcoin-Kiez" und in der Kneipe Room 77 wird mit viel Hype der erste Geldautomat für die Kryptowährung in Deutschland präsentiert.

2021: Für die gleiche Menge Bitcoin, für die man 2014 einen Kaffee bekommen hätte, bekäme man heute vermutlich mehrere Monate lang jeden Tag einen, denn der Kurs liegt aktuell bei über 60.000 US-Dollar. Aber: Den Bitcoin-Automaten im Room 77 gibt es nicht mehr. Die Kneipe, einst ein beliebter Treffpunkt der weltweiten Bitcoin-Gemeinde, hat seit einigen Monaten geschlossen – nicht nur pandemiebedingt. Auch sonst ist bei unserem neuerlichen Besuch im "Bitcoin-Kiez" nicht mehr viel zu sehen.

Kein Boom im Bitcoin-Kiez

Auf der Internetseite Bitcoinkiez sind damals wie heute die Läden markiert, in denen Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Im Februar 2014 war das in Deutschland ein Trend, den Bitcoin-Fans eigentlich ausweiten wollten. Damals gab es neben dem Room 77 weitere Läden, die auf der Webseite markiert waren, darunter ein Teegeschäft und ein Computerladen.

In den USA hatte sich Bitcoin zu dieser Zeit schon längst weiter verbreitet. Besucher aus den USA berichteten uns von Bitcoin-Geldautomaten in New York, selbst in New Mexico und Texas sollten demnächst welche aufgestellt werden. Glaubt man den visualisierten Statistiken auf coinmap.org ist heute die Kryptowährung auch in Großbritannien, den Niederlanden, Italien, Spanien und Griechenland verbreiteter als in Deutschland.

  • Im Teeladen Kreuzberg im Bitcoin-Kiez kann nicht mehr mit der Kryptowährung bezahlt werden. (Bild: Jörg Thoma)
  • Ein verblichener Flyer in einem Kiosk im Bitcoin-Kiez macht noch Werbung für die Kryptowährung. (Bild: Jörg Thoma)
  • Der Bitcoin-Automat im Kiosk ist defekt und wird nicht mehr ersetzt, da er kaum benutzt wurde. (Bild: Jörg Thoma)
  • Im jetzt geschlossenen Room 77 stand früher der erste Bitcoin-Automat Deutschlands. (Bild: Jörg Thoma)
  • Ein Bitcoin-Automat lädt zum Kauf der Kryptowährung ein. Er funktionierte allerdings nicht. (Bild: Jörg Thoma)
Im Teeladen Kreuzberg im Bitcoin-Kiez kann nicht mehr mit der Kryptowährung bezahlt werden. (Bild: Jörg Thoma)

In den USA stehen laut Coinatmradar aktuell Hunderte Automaten, besonders an der Ost- und Westküste. In Deutschland sollen es noch etwa 45 sein, die meisten (je sieben) in Berlin und Frankfurt. Als Läden, in denen Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert wird, sind bei Bitcoinkiez derzeit markiert: zwei Bars und ein Café in Kreuzberg – und etwas weiter entfernt das Computerspielemuseum und der Hackertreff c-base. Der Room 77 ist hier nicht mehr zu sehen.

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Kryptowährungen weltweit im Aufwind 
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Luminar 25. Mär 2021

LOL IOTA ist so ein Mist, das kann man gar nicht in Worte fassen. Man weiß gar nicht, wo...

flocko.motion 25. Mär 2021

Ich versteh auch nicht, wieso man über so einen Artikel nicht Mal jemanden drüber lesen...

Dystopinator 25. Mär 2021

oder lasst diesen btc kack links liegen und legt wenigstens in immobilien an ... was ja...

BlindSeer 24. Mär 2021

Nö, wieso? Nur weil ich die egozentrische Gier nicht gutheiße?



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