Ampere Altra Max: 128-Kern-ARM-Prozessor skaliert fast linear

Die Server-CPU schneidet gut ab, wenn Rechenleistung statt Bandbreite gefragt ist. Der normale Altra wird derweil von Cloudflare getestet.

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Der Altra Q80-30, das zweitschnellste Modell von Ampere Computing
Der Altra Q80-30, das zweitschnellste Modell von Ampere Computing (Bild: Cloudflare)

Ampere Computing hat einen Ausblick auf den Altra Max gegeben, einen 128-kernigen Server-Prozessor auf ARM-Basis. Die CPU folgt in den nächsten Monaten auf den bisherigen Altra, der mit 80 Kernen leistungsschwächer, aber immer noch sehr schnell ist.

Den Angaben von Ampere Computing zufolge setzt der Altra Max seine 60 Prozent mehr Kerne in bis zu 57 Prozent mehr Leistung um - er skaliert also nahezu linear. Das überrascht, denn Ampere Computing hat drei Workloads ausgewählt, die zwar wenig SLC- oder RAM-Bandbreite, aber eine höhere Leistungsaufnahme erfordern sollten.

Konkret wurden eine AES-256-GCM-Verschlüsselung und das Software-Encoding eines 1080p50-Videos mit H.264 getestet, außerdem die Latenz von Frontend-Anfragen bei einem Service Level Agreement (SLA) von 10 ms mit der Nginx-Webserver-Software. Alle drei sind typische Cloud-Computing-Anwendungen, was das Segment ist, in dem Ampere Computing den Altra (Max) positioniert.

  • Altra Max M128-30 gegen Altra Q80-30 (Bild: Ampere Computing)
  • Altra Q80-30 gegen AWS' Graviton2 (Bild: Cloudflare)
  • Altra Q80-30 gegen AWS' Graviton2 (Bild: Cloudflare)
Altra Max M128-30 gegen Altra Q80-30 (Bild: Ampere Computing)

Interessant ist dabei, dass die Skalierung von 80 auf 128 Kerne offenbar nicht durch die Leistungsaufnahme verringert wird. Die Performance aktueller x86-Server-CPUs von AMD und Intel wird oft durch ihr vorgegebenes Power-Limit begrenzt, da die prinzipiell möglichen Taktraten dieses mehr als ausreizen.

Der Altra Q80-30 läuft durchweg mit 3 GHz und reizt selbst bei Compute-Workloads seine 210 Watt selten aus, was von Ampere Computing so gewollt ist. Der Altra Max M128-30 mit ebenfalls 3 GHz bleibt also entweder in diesem Power-Limit oder der Hersteller hat es erhöht, um die exzellente Skalierung zu ermöglichen.

  • SKUs des Ampere Altra (Bild: Ampere Computing)
  • Der Altra Max hat 128 Kerne. (Bild: Ampere Computing)
  • Altra und Altra Max nutzen den gleichen Sockel. (Bild: Ampere Computing)
  • Roadmap mit Siryn (Bild: Ampere Computing)
Altra und Altra Max nutzen den gleichen Sockel. (Bild: Ampere Computing)

Neben der Performance-Vorschau des Altra Max vermeldet Ampere Computing, dass der reguläre Altra bereits von Partnern eingesetzt werde: Cloudflare testet die 80-kernige CPU derzeit und verglich sie mit AWS' 64-kernigem Graviton2, wobei der Altra durchschnittlich 31 Prozent schneller war. Cloudflare hat Erfahrung mit ARM-Servern, auch der eingestellte Centriq 2400 von Qualcomm wurde einst ausprobiert.

In China hat Ucloud einen nicht näher genannten Altra mit 32 Kernen in der Kuaijie-Lite-Cloud installiert, um dort Bioinformatik, aerodynamische Simulationen und Wettervorhersagen laufen zu lassen. Als Benchmarks veröffentlichte Ucloud jedoch Messungen von DGEMM (Matrix-Multiplikationen), H.264-Encoding und Stream (Speicherbandbreite). In allen dreien wurde ein 32-kerniger Epyc 7542 klar überholt.

Die Pläne von Ampere Computing hören beim Altra Max alias Mystique nicht auf, für 2022 ist der Siryn mit 5-nm-Technik angesetzt. Sollte sich der Hersteller für Neoverse V1 (Zeus) als Design entschieden haben, würde die Performance pro Kern und Takt laut ARM um mindestens 50 Prozent steigen.

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