Tesla: Model 3 aus China mit enttäuschender Ladekurve

Die Beschwerden über Tesla häufen sich: Viele Fahrer des Model 3 SR+ aus China ärgern sich im Winter über niedrige Ladeleistungen der LFP-Zellen.

Artikel veröffentlicht am ,
Die Ladekurve am Ionity-Schnellader enttäuscht.
Die Ladekurve am Ionity-Schnellader enttäuscht. (Bild: Mockdro.io/Nextmove.de)

Model-3-Fahrer mit Autos aus chinesischer Produktion (Made in China, MiC) berichten in sozialen Medien, dass ihre Fahrzeuge zwar eine hohe Fertigungsqualität aufwiesen, die Ladeleistungen aktuell aber über lange Zeiträume nur bei 30 kW lägen. Auch die Reichweite und deren Anzeige werden als mangelhaft kritisiert.

Die Fahrzeuge sind mit einem Lithium-Eisenphosphat-Akku (LiFePo oder LFP) anstelle eines Lithium-Ionen-Akkus ausgerüstet, den Tesla bisher verbaute. Es geht dabei aber nur um das Modell Standard Range+. In Deutschland wurden die Fahrzeuge gegen Jahresende 2020 verkauft.

Nur unter speziellen Bedingungen schnell aufladbar

Tesla brachte kürzlich ein Software-Update heraus, das die Fahrzeuge in einen Modus bringt, in dem der Akku beheizt wird, um die Ladeleistung später an der Säule zu verbessern.

In einem Test der Autovermietung Nextmove auf Youtube zeigte sich, dass es möglich ist, den Akku schnell zu laden, wenn man ihn aufwärmt - etwa durch eine schnelle Autobahnfahrt. Bis zu 153 kW erzielte das Team am Supercharger mit vorgeheiztem Akku und einem State of Charge von 0 Prozent. Allerdings hielt sich diese Ladeleistung nur kurz und fiel dann sehr schnell wieder ab.

  • Ladekurve Model 3 SR+ mit LFP-Akku (Bild: Nextmove)
  • Temperaturverlauf LFP-Akku mit Vorheizen und Fahren. (Bild: Nextmove)
  • Temperaturverlauf Hochvoltakku (Bild: Nextmove)
  • Temperaturverlauf der LFP-Zellen im Model 3 (Bild: Nextmove)
  • Verlauf von Spannung und Stromstärke bei Schnellladung (Bild: Nextmove)
Ladekurve Model 3 SR+ mit LFP-Akku (Bild: Nextmove)

Nextmove-Geschäftsführer Stefan Moeller testete das Auto über sechs Wochen und legte damit mehr als 1.000 km zurück. Sein Fazit: "So krasse Testergebnisse hat uns bisher kein anderes Elektroauto geliefert."

LFP-Akkus machen das Model 3 kälteempfindlich

Die eingesetzten LFP-Akkus stammen vom Zulieferer CATL und haben viele Vorteile. Sie halten etliche Ladezyklen aus, und die Brandgefahr ist deutlich geringer. Außerdem sind die Akkus frei vom Konfliktmetall Kobalt. Aber sie sind auch schwerer als Lithium-Ionen-Akkus und haben ein anderes Ladeverhalten, das es nicht ermöglicht, einfach an den nächsten Supercharger zu fahren und mit hoher Leistung einige Kilometer nachzuladen. Auch Lithium-Ionen-Akkus sind temperaturempfindlich, allerdings hatte das beim Model 3 keine so drastischen Auswirkungen wie bei den China-Modellen.

Tesla verspricht auf seiner Website keine Minimalladegeschwindigkeit und gibt keinen Hinweis darauf, dass die Autos erst warmgefahren werden müssten. Derzeit müssen Kunden also die Schwächen der Implementierung hinnehmen und auf Verbesserungen warten. Neukunden, die mit der Ladeleistung nicht zufrieden sind, können versuchen, den Vertrag zu wandeln. Bei der Bestellung kann der Kunde nicht aussuchen, welcher Akkutyp verbaut werden soll.

Code gibt Hinweis auf den Akku im Model 3

Die Facelift-Modelle sollen wieder mit Lithium-Ionen-Akkus aus den USA ausgerüstet sein, wie Nextmove berichtet. Welchen Akku das Model 3 verbaut hat, erkennt man an der siebten Stelle der Fahrzeug-Ident-Nummer. Ein F steht für den chinesischen Akku, ein E für die Technik aus den USA.

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alextst 08. Feb 2021

Versteh das nicht, it LiFePo zellen kann mn mit deutlich niedrigeren temperaturen...

bLaNG_one 07. Feb 2021

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die LFE-Akkus sind deutlich zyklenfester. Die werden...

Parapapapapapa 06. Feb 2021

Wer sich die Autos kauft hat sowieso Geld. Die alleinerziehende Einzelhandelskauffrau...

Copper 06. Feb 2021

Fast ist gut. Projektiert waren 300kW. Hat nur der Akku nicht mitgemacht (bzw. hätte das...



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