3dfx: Modder baut Voodoo 5 6000 nach
Von der Voodoo 5 6000 existieren nur wenige lauffähige Modelle, weshalb der Eigenbau der 3dfx-Grafikkarte ziemlich aufsehenerregend ist.
3dfx' Voodoo 5 6000 alias die Göttin hat es niemals in den Handel geschafft, weshalb noch funktionsfähige Modelle der 4-Chip-Grafikkarte zu hohen Preisen gehandelt werden. Anthony aus dem Modlab-Forum ist das Problem anders angegangen und hat die Voodoo 5 6000 so detailliert wie möglich nachgebaut.
Die vier notwendigen VSA-100-Chips (Napalm) werden nach wie vor produziert, sie entstehen im mittlerweile sehr alten 250-nm-Verfahren. Anthony kombiniert die GPUs mit insgesamt 128 MByte SDR-SDRAM, was der Konfiguration des Originals entspricht. Die Platine wurde selbst entwickelt, daher ist ein Molex-Stromschluss vorhanden statt einer Buchse für das externe Netzteil alias Voodoo Volts.
Alle vier GPUs takten mit 166 MHz, gleiches gilt für den SDRAM - so wie es 3dfx vorgesehen hatte. Ursprünglich waren 200 MHz angedacht, diese erreichte aber keines der produzierten und lauffähigen Modelle der Voodoo 5 6000. Der Eigenbau wird wie das Original per PCI-Anschluss betrieben, wenngleich 3dfx einst AGP vorsah und die Prototypen dafür vorbereitet sind.
Bisher gibt es eine erste Charge der selbst gebauten Voodoo 5 6000, allerdings plant Anthony, noch mehr dieser Grafikkarten zu produzieren und auch zu verkaufen. Anders als die wenigen Originale soll der Eigenbau keine Stabilitätsprobleme aufweisen, wenn mit SGSSAA (Sparse Grid Super Sampling Anti Aliasing) gerendert wird.
3dfx wurde 1994 gegründet und veröffentlichte zwei Jahre später die Voodoo Graphics, einen der ersten 3D-Beschleuniger für Spiele. Die dazugehörige Glide-Grafikschnittstelle erfreute sich spätestens mit der Voodoo 3 großer Beliebtheit, da populäre Titel wie Diablo 2, Need for Speed 2 und Tomb Raider diese nutzten.
In den Folgejahren holten Ati und Nvidia im 3D-Sektor aber deutlich auf, gleiches galt für Direct3D und OpenGL. Der Voodoo 3 mangelt es an 32-Bit-Unterstützung, der Kauf von STB Systems sorgte für Lieferprobleme und der Voodoo 5 5500 fehlte mit Hardware-T&L eine wichtige Funktion. Die Voodoo 5 6000 erschien aufgrund von Stabilitätsproblemen nie - und im Dezember 2000 wurde 3dfx von Nvidia für schlappe 112 Millionen US-Dollar übernommen.
Lustig, das die noch produziert werden. Ich werde mir aus Nostalgie einen bestellen. :-D
Das geht aktuell tatsächlich ganz gut. Auf Ebay oder Ebay Kleinanzeigen findet man...
Dass nvidia die RTX 2060 wieder anlaufen lässt - okay Dass sie die GTX 1050 ti wieder...
Wer früher alles besser fand lebt sein Leben wohl falsch.