Sunway Exascale: China erläutert 1-Exaflops-Supercomputer

Dank erneut selbst entwickelter RISC-Prozessoren soll der Supercomputer die siebenfache Geschwindigkeit des aktuellen Taihu Light erreichen.

Artikel veröffentlicht am ,
Der aktuelle Sunway Taihu Light
Der aktuelle Sunway Taihu Light (Bild: NRCPC)

In China wird an mehreren Standorten parallel an Exascale-Systemen gearbeitet, in den nächsten Jahren sollen so gleich drei 1-Exaflops-Supercomputer entstehen. Wie einer davon aussehen dürfte, zeigt eine von The Next Platform aufgearbeitete Forschungsarbeit (PDF) des National Research Center of Parallel Computer Engineering & Technology (NRCPC).

Das befindet sich in Wuxi in der Provinz Jiangsu, bekannt wurde das NRCPC durch den Bau des Sunway Taihu Light - derzeit immer noch der viertschnellste Supercomputer der Welt. Er erreicht eine theoretische Rechenleistung von 125,4 Petaflops und 93 Petaflops im Linpack-Benchmark, das nächste Sunway-System (das Ocean Light) hingegen soll 1 Exaflops und 700 Petaflops schaffen.

Wie die Forschungsarbeit ausführt, setzt das NRCPC erneut auf selbst entwickelte RISC-Prozessoren, sie stammen vom Shanghai High Performance IC Design Center. Die Shenwei-SW26010-Chips im Taihu Light wurden noch in einem alten Verfahren von SMIC in China produziert, wahrscheinlich mit 28 nm. Für die nächste Generation könnten 14 nm oder der N+1 verwendet werden, was den Takt und die Effizienz steigert.

  • Blockdiagramm von Sunways Exascale-System (Bild: NRCPC)
  • Erwartete Performance des Supercomputers (Bild: NRCPC)
Blockdiagramm von Sunways Exascale-System (Bild: NRCPC)

Vor allem aber ist der interne Aufbau der Chips ein anderer: Statt vier sogenannter Core Groups sind es acht, ein fiktiver Shenwei SW52020 hätte damit doppelt so viele Computing Processing Elements (CPEs). Überdies wurden die Vector-Einheiten ebenfalls verdoppelt, sie arbeiten mit 512 Bit statt 256 Bit. Laut dem NRCPC liefert ein Prozessor mehr als 12 Teraflops bei FP64-Genauigkeit, das wäre so viel wie AMDs Instinct MI100 erreicht.

Über 80.000 dieser SW52020 sollen im Exascale-Supercomputer stecken, was mindestens 960 Petaflops ergibt. Deshalb ist die Kommunikation der Prozessoren untereinander extrem wichtig: Jedes Network on Chip (NOC) setzt auf zwei PCIe-Gen4-x16-Interfaces und vier 56-GBit/s-Links, zum RAM-Typ wurde keine Aussage getroffen. Beim Sunway Taihu Light wird noch vergleichsweise langsamer DDR3-Speicher verwendet.

Das NRCPC sagte, dass sich die Prozessor-Performance verglichen zu den SW26010 vervierfacht habe, dass die Datentransferrate um den Faktor 6,8x gesteigert wurde und die Netzwerkbandbreite um 8x höher ausfallen soll. Im Linpack-Benchmark steigt die erwartete Leistung von 93 Petaflops auf 700 Petaflops, im HPCG-Benchmark (High Performance Conjugate Gradients) sollen es 3 Petaflops statt 0,48 Petaflops sein.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Blaupunkt Ring im Test
Ein Ring, sich zu knechten

Der Blaupunkt Ring ist wesentlich günstiger als die Konkurrenz und zeichnet Sport, Puls, Schritte und Schlaf auf. Mit Android hat er aber aktuell seine Probleme.
Ein Test von Tobias Költzsch

Blaupunkt Ring im Test: Ein Ring, sich zu knechten
Artikel
  1. Thermonator: Ein Roboterhund mit Flammenwerfer auf dem Rücken
    Thermonator
    Ein Roboterhund mit Flammenwerfer auf dem Rücken

    Ja, ein US-Unternehmen bietet wirklich einen fernsteuerbaren Roboter mit Flammenwerfer und Laservisier an. Kaufen sollte das niemand.

  2. Konzeptstudie ID.Code: VW zeigt SUV mit Level-4-Funktionen nur für China
    Konzeptstudie ID.Code
    VW zeigt SUV mit Level-4-Funktionen nur für China

    VW ist mit seinem China-Geschäft unter Druck geraten. Die Konzeptstudie ID.Code soll mit Level 4 und Saugroboter den Geschmack der Kunden treffen.
    Ein Bericht von Friedhelm Greis

  3. Windows-10-Nachfolger: Gründe für und gegen Windows 11
    Windows-10-Nachfolger
    Gründe für und gegen Windows 11

    Das Supportende von Windows 10 rückt näher und Windows 11 bietet sich als Alternative an. Wir zeigen Argumente für und gegen den Wechsel auf.
    Eine Analyse von Oliver Nickel

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • MacBook Air über 200€ günstiger • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Galaxy S23 400€ günstiger • MindStar: Radeon & Geforce-Grafikkarten zu Tiefstpreisen • Anker USB-Ladegeräte -45% • MSI MEG 342CDE OLED 999€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /