Sapphire Rapids SP: Intels Chiplet-Xeon zeigt sich
Bis zu 56 CPU-Kerne oder mit HBM-Stapelspeicher: Beim übernächsten Xeon setzt Intel auf Chiplets und zieht nominell fast mit AMD gleich.
Intels für das zweite Halbjahr 2021 anberaumte Xeon-Generation unterscheidet sich deutlich von aktuellen Server-CPUs: Sapphire Rapids SP besteht intern aus bis zu vier Chiplets, bisherige Intel-Prozessoren hingegen sind monolithische Designs.
Wie Fotos eines Engineering Samples bei Bilibili zeigen, besteht Sapphire Rapids SP aus vier eng beieinander sitzenden, fast quadratischen Dies. Intel dürfte die hauseigene EMIB-Technik (Embedded Multi Die Interconnect Bridge) nutzen, um die Chiplets auf einem gemeinsamen Package zu verknüpfen, daneben sitzt ein FPGA der Altera-Tochter.
60 Kerne mit 10+++ nm
Das ES läuft mit 1,3 GHz - ein typischer Takt für Prototypen von Intel. Zur Kernanzahl gibt es bei Bilibili keine Angaben, unseren Informationen zufolge sind aber physisch 15 pro Chiplet vorhanden und somit 60 insgesamt. Es ist jedoch anzunehmen, dass Intel aufgrund der Yield-Rate des 10 nm Enhanced Super Fin (10++) ein oder zwei Kerne pro Die deaktiviert.
Mit Sapphire Rapids SP vollzieht Intel den Wechsel hin zu DDR5-Speicher und PCIe Gen5 für Beschleuniger, Grafikkarten sowie SSDs. Damit einher geht der Sockel LGA 4667, welcher acht Kanäle und entsprechende Phys unterstützt. Noch aktuell hingegen ist der Sockel LGA 4189, dieser wird für Cooper Lake SP (CPX6) genutzt und künftig auch für Ice Lake SP, die aber stark verspätet sind.
Sie sollen vor Sapphire Rapids SP erscheinen und basieren noch auf dem ersten 10-nm-Verfahren. Hier setzt Intel auf einen monolithischen Chip mit offenbar 42 Kernen beim XCC-Design (Extreme Core Count), davon sind beim Topmodell wenigstens 36 aktiv. Neben dem XCC gibt es noch einen HCC (High Core Count) mit 28 und einen LCC (Low Core Count) mit 16 Kernen.
Ice Lake SP zum Start schon veraltet
Die Ausbeute und die erreichten Taktraten von Ice Lake SP sind offenbar arg niedrig, weshalb Intel das XCC-Design nicht sonderlich prominent positioniert. Zumindest zwei 32-Kern-Versionen sollen schneller rechnen als zwei 64-kernige Epyc 7742. Dabei wurden allerdings Szenarien verwendet, die eine sehr starke Beschleunigung durch AVX-512 unterstützen, was den AMD-Prozessoren fehlt.
Bis Ice Lake SP erscheint, dürften bereits die Epyc 7003 (Milan) im Handel sein: Hier gibt es weiterhin 64 Kerne, dafür aber mit Zen-3-Architektur und höheren Frequenzen.
+1 Ich hab mir sowas von genau das gedacht...
und ht besser abschalten geheim-dienst-pro-tips?