Samsung Galaxy Buds Pro im Test: Samsung nähert sich den Airpods Pro teilweise an

Mit den neuen Galaxy Buds Pro gelingt Samsung in einigen Punkten eine Angleichung an die Airpods Pro - aber nicht nur im Positiven.

Ein Test von veröffentlicht am
Samsungs Galaxy Buds Pro
Samsungs Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)

Es geht schnell bei Samsung - womöglich zu schnell. Ein halbes Jahr nach den Galaxy Buds Live bringt das Unternehmen mit den Galaxy Buds Pro komplett andere Bluetooth-Hörstöpsel auf den Markt. Anders als beim Vorgängermodell setzt der Hersteller auf eine klassische Bauweise. Damit werden einige Nachteile der Galaxy Buds Live ausgeglichen, aber es kommen andere dazu.

Inhalt:
  1. Samsung Galaxy Buds Pro im Test: Samsung nähert sich den Airpods Pro teilweise an
  2. Die Galaxy Buds Pro haben einen guten Klang - beim Sitzen
  3. Galaxy Buds Pro: Verfügbarkeit und Fazit

Besonders unschön finden wir Samsungs Entscheidung, für das neue Modell keine App für iPhone oder iPad mehr anzubieten. Auf diese neue Einschränkung hat Samsung bei der Produktvorstellung nicht hingewiesen und auch die Produktwebseite geht darauf nicht ein. Wer sich für die Galaxy Buds Pro interessiert, hat es somit besonders schwer, vor dem Kauf von dieser Einschränkung zu erfahren - das ist keine kundenfreundliche Art der Kommunikation.

Wie auch viele Konkurrenzmodelle haben die Galaxy Buds Pro Kunststoffaufsätze in verschiedenen Größen, um diese möglichst optimal an die verschiedenen Ohrformen anpassen zu können. Mit drei verschiedenen Größen gibt es hier eine eher geringe Auswahl. Bei uns sitzen die Stöpsel sicher, aber nicht sehr komfortabel im Ohr. Bereits nach 30 Minuten wird es für uns unangenehm und wir merken ein starkes Gefühl der Erleichterung, als wir die Stöpsel aus dem Ohr nehmen. Dies kann je nach Ohrform anders ausfallen. Sowohl die Airpods Pro von Apples als auch die Elite 85t von Jabra sitzen bei uns wesentlich angenehmer im Ohr.

Samsung nutzt auch passive Geräuschreduzierung

Die Hörstöpsel werden ins Ohr gedreht und die Kunststoffaufsätze sorgen für eine passive Geräuschunterdrückung - die fehlt bei den Galaxy Buds Live aufgrund der anderen Bauform komplett. Sowohl die Galaxy Buds Life als auch die Galaxy Buds Pro nutzen Active Noise Cancellation (ANC), mit der sich lästige Außengeräusche fernhalten lassen sollen.

Die ANC-Leistung der Galaxy Buds Life ist enttäuschend schwach und wir waren gespannt, ob sich das Ergebnis bessert, wenn Samsung, wie bei der Konkurrenz mittlerweile üblich, ebenfalls auf eine zusätzliche passive Geräuschunterdrückung setzt. Bei der ANC-Technik wird Gegenschall ausgespielt, um lästige Umgebungsgeräusche nach Möglichkeit ganz zu beseitigen. Das bringt aber nur etwas, wenn durch passive Geräuschdämmung bereits möglichst viel Umgebungslärm aus dem Gehörgang ferngehalten wird.

Galaxy Buds Pro bei der ANC-Leistung hinter Apple

Mit den Galaxy Buds Pro werden störende Außengeräusche stärker reduziert als bei den Galaxy Buds Live. Allerdings gehört die ANC-Leistung der neuen Samsung-Stöpsel zu den schwachen am Markt. Wir haben die ANC-Leistung mit den Airpods Pro von Apple und den besonders leistungsfähigen Freebuds Pro von Huawei verglichen.

  • Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Samsungs Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Samsungs Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Galaxy Buds Pro vor geöffnetem Ladeetui (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Galaxy Buds Pro vor geschlossenem Ladeetui (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Galaxy Buds Pro im geöffneten Ladeetui (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Ladeetui der Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Galaxy Buds Live, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Galaxy Buds Live, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Airpods Pro von Apple, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Airpods Pro von Apple, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Quiet Comfort Earbuds von Bose, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Quiet Comfort Earbuds von Bose, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Elite 85t von Jabra, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Elite 85t von Jabra, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
Samsungs Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)

Wie üblich haben wir dies getestet, ohne dabei Musik zu hören. Denn eine besonders leistungsfähige ANC kann entsprechend viel Stille erzeugen. Im Vergleich zur Konkurrenz ist die ANC-Leistung der Galaxy Buds Pro sehr schwach: Typische Flugzeuggeräusche oder Fahrgeräusche in öffentlichen Verkehrsmitteln verringern sich nur marginal, die Geräuschkulisse wird längst nicht so viel schwächer wie mit den Airpods Pro. Die Freebuds Pro spielen bezüglich der ANC-Leistung noch viel deutlicher in einer höheren Liga.

Beim Musikhören macht sich die eigentlich schwache ANC-Leistung der Galaxy Buds Pro trotzdem positiv bemerkbar. Hintergrundgeräusche stören den Musikgenuss weniger stark, als wenn wir auf die Funktion verzichten. Angenehm ist, dass die ANC-Aktivierung das Klangbild nicht verändert.

Galaxy Buds Pro sind nicht windempfindlich

Eine deutliche Verbesserung im Vergleich zu den Galaxy Buds Live gibt es beim Umgang mit Wind. Die Galaxy Buds Live gehören zu den besonders windempfindlichen Bluetooth-Hörstöpseln am Markt: Wenn uns nur ein leichter Luftzug um die Ohren weht, hören wir laut pfeifende Windgeräusche in den Stöpseln, die beim Musikhören entsprechend stark stören.

Diesbezüglich hat Samsung die Galaxy Buds Pro erheblich verbessert: Sie gehören neben den Stöpseln von Apple und Jabra zu den wenigen am Markt, die nicht windempfindlich sind. Das ist sehr angenehm, weil der Musik auch bei Wind ohne störende Pfeifgeräusche gelauscht werden kann. Und in der kalten Jahreszeit ist es auch angenehm, dass die Galaxy Buds Pro problemlos unter einer Mütze getragen werden können. Es gibt keine unschönen Schabegeräusche, was bei vielen Konkurrenzprodukten ein Problem ist.

Galaxy Buds Pro mit gutem Transparenzmodus

Die Samsung-Stöpsel bieten einen Transparenzmodus. Dabei werden die Außengeräusche gezielt aufgenommen, um etwa Ansagen hören zu können, ohne die Stöpsel aus dem Ohr nehmen zu müssen. Der Transparenzmodus der Galaxy Buds Pro ist gut, erreicht allerdings nicht die Natürlichkeit der Konkurrenz. Die Geräusche werden von den Samsung-Stöpseln zum Teil zu stark verstärkt. Im Idealfall klingt ein Transparenzmodus exakt so, als ob wir keine Stöpsel im Ohr haben.

Als Besonderheit können die Samsung-Stöpsel den Transparenzmodus automatisch aktivieren, sobald gesprochen wird. Samsung nennt das automatischer Konversationsmodus. Eine solche Funktion hat Sony für den ANC-Kopfhörer WH-1000XM4 erdacht. Beim Sony-Kopfhörer funktioniert das vorbildlich und ist eine sinnvolle Bereicherung beim Einsatz des Kopfhörers. Sobald wir auch nur ein Wort sagen, schaltet sich der Kopfhörer in den Transparenzmodus - dabei wird auch gleich die Musik angehalten.

  • Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Samsungs Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Samsungs Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Galaxy Buds Pro vor geöffnetem Ladeetui (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Galaxy Buds Pro vor geschlossenem Ladeetui (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Galaxy Buds Pro im geöffneten Ladeetui (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Ladeetui der Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Galaxy Buds Live, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Galaxy Buds Live, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Airpods Pro von Apple, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Airpods Pro von Apple, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Quiet Comfort Earbuds von Bose, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Quiet Comfort Earbuds von Bose, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Elite 85t von Jabra, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
  • Links die Elite 85t von Jabra, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)
Links die Galaxy Buds Live, rechts die Galaxy Buds Pro (Bild: Ingo Pakalski/Golem.de)

So gut funktioniert es bei den Samsung-Geräten leider nicht - der Konversationsmodus reagiert viel langsamer. Beim Sprechen wird der Transparenzmodus der Galaxy Buds Pro erst nach mehreren Worten aktiviert und nicht schon am Ende eines kurzen Wortes wie bei der Sony-Konkurrenz. Außerdem halten die Samsung-Stöpsel die Musik nicht an, sondern stellen diese leiser. Mit diesen Einschränkungen ist der Konversationsmodus bei Samsung weniger praktisch als beim Sony-Vorbild.

Die Samsung-Stöpsel bieten Bluetooth 5.0 und unterstützen die Codecs SBC, AAC sowie den Samsung-Codec SSC. Eine parallele Verbindung zwischen zwei beliebigen Bluetooth-Geräten fehlt dem Samsung-Produkt weiterhin. Damit bleibt Jabra einer der wenigen Hersteller von Bluetooth-Hörstöpseln, die diese Funktion in dieser Geräteklasse bei allen aktuellen Modellen bieten.

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Die Galaxy Buds Pro haben einen guten Klang - beim Sitzen 
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derdiedas 03. Feb 2021

Vergiss es... ich hab einiges ausprobiert, auch chin. AirPod Clones. An die AirPods...

derdiedas 03. Feb 2021

Ich hasse es schlichtweg Silikon in meinem Ohr zu haben. Daher mag ich abseits von Apple...

ip (Golem.de) 29. Jan 2021

Wir haben nach einem Wort gesucht, das die Probleme möglichst treffend beschreibt, die...

miauwww 27. Jan 2021

Ich meinte diese: https://de.ifixit.com/Teardown/Samsung+Galaxy+Buds++Teardown/132702...



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