Quartalszahlen: Intel macht Rekordumsatz trotz Server-Schwäche
2020 war ein sehr gutes Jahr für Intel, wohingegen 2021 schwach starten und stark enden soll: 10 nm wird endlich überall genutzt.
Intel hat die im vierten Quartal 2020 die Erwartungen der Anleger übertroffen und den bisher zweithöchsten Umsatz des Unternehmens erzielt: Dieser lag mit 19,978 Milliarden US-Dollar kaum unter dem Vorjahresrekord von 20,209 Milliarden US-Dollar. Der Gewinn fiel mit 5,857 statt 6,905 Milliarden US-Dollar deutlich niedriger aus, was an einer der beiden großen Sparten liegt. Unterm Strich war 2020 dennoch ein Rekordjahr für Intel.
Die PC Client Group mit Desktop- und Notebook-Prozessoren setzte 10,939 statt 10,010 Milliarden US-Dollar um und verzeichnete einen Gewinnanstieg von 4,088 auf 4,508 Milliarden US-Dollar. Die PC-Verkäufe gingen um 6 Prozent zurück, dafür wurden 30 Prozent mehr Laptop-Chips verkauft (PDF). Intel hatte im Herbst die Tiger Lake U/Y eingeführt und später die Tiger Lake H35, die noch in Q4 an Partner geliefert wurden.
Weiterhin problematisch sieht es beim Server-Geschäft mit den Xeon-CPUs aus: Der Umsatz der Data Center Group fiel von 6,587 auf 5,297 Milliarden US-Dollar und der Gewinn brach von 3,471 auf 2,077 Milliarden US-Dollar ein. Derzeit bietet Intel mit Cascade Lake AP/SP und Cooper Lake SP einzig 14-nm-Designs mit 28 Kernen, die es gegen AMDs 64-kernige Epyc 7002 (Rome) mit 7 nm schwer haben.
Für das erste Quartal 2021 erwartet Intel einen Umsatz von vergleichsweise niedrigen 17,5 Milliarden US-Dollar, da die Server-Sparte um 25 Prozent absacken soll. Intels noch amtierender CEO Bob Swan sagte, die Produktion der Ice Lake SP mit 10 nm für Server solle im ersten Quartal hochgefahren werden. Bei Alder Lake für Desktops und Notebooks, ebenfalls mit 10 nm, ist die Serienfertigung für das zweite Halbjahr angesetzt. Ende 2021 will Intel dann auch Sapphire Rapids SP für Server fertig haben, dieses 10-nm-Server-Design folgt auf die stark verspäteten Ice Lake SP.
Laut Intel wird in drei Fabs mit 10 nm Super Fin gefertigt, zudem soll es bedeutende Fortschritte beim nach hinten geschobenen 7-nm-Verfahren geben. Damit sollen 2023 erste Produkte erscheinen, wobei Intel betonte, dass der Großteil der Designs aus der eigenen Fertigung stammen werde. Ob bestimmte Chips zu TSMC oder Samsung Foundry ausgelagert oder deren Prozesse lizenziert werden, ließ Bob Swan offen.
Angesichts der Breite des eigenen Portfolios sei eine Ausweitung der Fremdfertigung wahrscheinlich, sagte er. Konkrete Pläne dürfte erst sein Nachfolger Pat Gelsinger benennen, welcher ab Mitte Februar 2021 die Position des CEOs übernehmen wird. Problematisch für Intel ist, dass 14 nm trotz einer Kapazitätsverdopplung weiterhin dominiert und diese Designs nicht einfach wegfallen können. Eine Auslagerung etwa von Chipsätzen wäre eine Option, die Stückzahlen stabil zu halten.