Exynos 2100: Samsungs SoC-Neustart ist vielversprechend
Ohne eigene CPU-Kerne und sehr schnell: Beim Exynos 2100 hat Samsung umgedacht und schon 2022 folgt eine Radeon-Grafikeinheit.
Samsung hat den Exynos 2100 vorgestellt, ein System-on-a-Chip für High-End-Smartphones. Anders als bei bisherigen SoCs verzichten die Südkoreaner auf eine selbst entwickelte CPU-Architektur, stattdessen wurde auf ARMs Cortex-Kerne umgeschwenkt und die integrierte Mali-GPU drastisch verbessert.
Der Exynos 2100 wird von Samsung Foundry im hauseigenen 5LPE-Verfahren (5 nm Low Power Early) produziert, welches aufgrund der feinen Strukturen und der extrem ultravioletten Belichtung (EUV) zu den derzeit fortschrittlichsten gehört. Verglichen mit 7LPP soll die Geschwindigkeit um 10 Prozent steigen und die Leistungsaufnahme um 20 Prozent sinken.
Bei den CPU-Kernen hat sich Samsung für eine 1+3+4 entschieden. Statt jedoch die eigenen M-Cores der geschlossenen SARC-Abteilung zu nutzen, kommen ein Cortex-X1 (2,9 GHz) sowie drei Cortex-A78 (2,8 GHz) und vier Cortex-A55 (2,2 GHz) zum Einsatz. Die Singlethread-Leistung soll verglichen mit Exynos 990 um 19 Prozent steigen, bei Last auf allen Kernen um 33 Prozent.
Als Grafikeinheit kommt eine Mali-G78-MP14 zum Einsatz, was einen sehr großen Sprung ausgehend von der Mali-G77-G11 darstellt. Obendrein hat Samsung offenbar die Taktraten erhöht, weshalb die Performance um satte 40 Prozent höher ausfallen soll. Überdies steckt eine verbesserte NPU (Neural Processing Unit) für künstliche Intelligenz im Exynos 211, sie soll 26 statt 15 Teraops (INT8) erreichen. Die Daten liefert LPDDR5-RAM, die Fotos und Video landen auf UFS-3.1-Speicher.
Nach Mediatek ist Samsung der zweite Hersteller, der AV1-Decoding für 8K30 integriert; außerdem gibt es 8K60-Encoding mit HEVC. Der Bildprozessor (ISP, Image Signal Processor) kann sechs Kamerastreams verarbeiten, davon vier parallel, und Fotos mit bis zu 200 Megapixeln verarbeiten. Hinzu kommt ein im SoC integriertes Baseband, das von 2G bis 5G alle Modi unterstützt: Per mmWave sind bis zu 7,35 GBit/s (Down) und bis zu 3,67 GBit/s (Up) möglich, per Sub 6 GHz bis zu 5,1 GBit/s (Down) und bis zu 1,92 GBit/s (Up).
Für nächsten Top-Exynos kündigte Samsung an, dass statt einer Mali-Grafikeinheit eine iGPU mit RNDA-Radeon-Technik von AMD verbaut werden soll. Die entsprechende Lizenz hatten die Südkoreaner im Sommer 2019 erhalten.