Burnout im IT-Job: Mit den Haien schwimmen
Unter Druck bricht ein Webentwickler zusammen – zerrieben von zu eng getakteten Projekten. Obwohl die IT-Branche psychische Belastungen als Problem erkannt hat, lässt sie Beschäftigte oft allein.
In seinem Kopf hämmert es seit Tagen. An einem Sonntag, so erinnert sich Roland Golla heute, wird es immer lauter. Gegen 17 Uhr ist er so weit, dass er keine Menschen mehr erträgt. "Hau ab, ich will diese Scheiße nicht", schreit er seine Tochter an, damals zwei Jahre alt. Er schickt seine Familie zur Großmutter. Als er alleine ist, setzt sich Golla ins Schlafzimmer und weint.
Der Nervenzusammenbruch vor vier Jahren markiert den absoluten Tiefpunkt im Leben des heute 41-jährigen Webentwicklers. "Mir war sofort klar, dass ich so etwas nie wieder fühlen will", sagt Golla. Plötzlich habe er nachempfinden können, warum manche Menschen sterben wollen.