LG OLED48CX9LB im Test: Der OLED-Fernseher, der ein 120-Hz-Monitor sein will
LGs 48 Zoll großer 48CX9LB passt knapp auf den Tisch. Mit HDMI 2.1 und schnellem OLED stellt er sich als überraschend guter Monitor heraus.
Die Xbox Series X und die Playstation 5 stehen kurz vor ihrem Verkaufsstart. Beide Konsolen werden 4K-Auflösungen bei maximal 120 Hz unterstützen. Das gilt auch für Nvidias Ampere-Grafikkarten, die langsam ihren Weg in Heim-PCs finden. Möglich macht das HDMI 2.1.
- LG OLED48CX9LB im Test: Der OLED-Fernseher, der ein 120-Hz-Monitor sein will
- In Spielen ist OLED überlegen
- Verfügbarkeit und Fazit
Doch wie sieht es mit passenden Bildschirmen aus? Schauen wir bei traditionellen Herstellern, werden wir erst ab dem nächsten Jahr fündig. Möglicherweise ist das ein Grund, warum LG den 48 Zoll großen OLED-Fernseher 48CX9LB prominent als Anzeige für Spiele bewirbt. Ob dieses Versprechen gehalten werden kann, haben wir in unserem Test des OLED-TV untersucht. Wir finden: Viele Ansätze sprechen dafür. Allerdings gibt es einige Makel, die teils auch dem TV-Ursprung des Gerätes entstammen.
Packen wir den Bildschirm aus, merken wir direkt: Für kleine Schreibtische ist ein 48-Zoll-Fernseher eigentlich zu groß. Als reinen Fernseher für das Wohnzimmer halten wir ihn hingegen für etwas zu klein. Gut also, dass LG das Modell auch in 55 bis 77 Zoll anbietet - für mehr Geld. An der Rückseite des Monitors sind das fest verbaute Netzkabel und insgesamt vier HDMI-2.1-Ports vorhanden, außerdem ein Netzwerkkabel- (RJ-45) sowie Kabel- oder Satellitenanschluss. Zudem gibt es drei USB-2.0-Anschlüsse und einen PCMCIA-Kartenslot. Soundsysteme werden per Kopfhörerklinke oder optischem Toslink-Kabel verbunden.
Komponente | Daten |
---|---|
Display | 48 Zoll OLED (3.840 x 2.160 Pixel @ 120 Hz, 320 cd/m², 10 Bit HDR400) |
Anschlüsse | 4x HDMI (1x eARC), 3x USB-A 2.0, 1x RJ-45, 1x S/PDIF, 1x 3,5-mm-Klinke, 1x PCMCIA-Slot, 2x Satelliten-Buchse, 1x Kabelantennenbuchse |
Zusatzfunktionen | AMD Freesync Premium, Nvidia G-Sync-compatible, Motion Blur Reduction, Ultra Low Latency Mode |
Strombedarf | 175 bis 220 Watt bei maximaler Helligkeit |
Maße | 107,1 x 65,0 x 25,1 cm |
Es ist schade, dass LG keine 43 Zoll großen Versionen oder noch kleinere Modelle verkauft. Dass OLED gerade in Spielen anderen Techniken wie IPS (In-Plane-Switching), VA (Vertical Alignment) und TN (Twisted Nematic) teilweise überlegen ist, stellen wir nämlich später fest. Andererseits ist es rein wirtschaftlich verständlich, wenn das Unternehmen die eigene Monitorsparte nicht mit Fernsehern kannibalisieren will.
Für unseren Test verwenden wir eine Geforce RTX 3070 von Nvidia (Test). Die Ampere-GPU sollte mit den meisten Spielen in 4K und bei 120 Hz Bildfrequenz klarkommen. Außerdem wichtig: Wie der LG-TV unterstützt die GPU HDMI 2.1. So können wir das Bild in 120 Hz und in nativen 3.840 x 2.160 Pixeln genießen. Der Fernseher meldet allerdings auch eine unterstützte Auflösung von 4.096 x 2.160 Pixel, was nicht mehr ganz dem klassischen 16:9-Format entspricht. In beiden Auflösungen sind 120 Hz und 10 Bit Farbtiefe möglich.
Der 48CX9LB kann mittels des mitgelieferten starren Standfußes oder per Vesa-Mount installiert werden. Wir finden: Von vorn betrachtet kommen die dünnen Displayrahmen und das schicke Design gut zur Geltung. Auch steht der Fernseher solide und fest auf seinem recht großen Standfuß. Ein Kritikpunkt ist allerdings der große hintere Teil des Sockels, der mehrere Zentimeter herausragt. Die Folge ist, dass wir den Gaming-Monitor-Ersatz nicht komplett an die Tischkante stellen können. Das verstärkt den Platzmangel auf der Arbeitsplatte.
Nicht ganz Plug and Play
Nach der Inbetriebnahme stellen wir wieder einmal fest, wie farbenfroh und kontrastreich OLED-Panels sind. Der LG-Monitor bildet hier keine Ausnahme. Gerade beim Anschauen von Filmen und Serien kommen die hohen Schwarzwerte der OLED-Technik zur Geltung. Das können wir etwa in der Netflix-Serie Altered Carbon feststellen, die recht dunkel und kontrastreich gefilmt ist und durch neonfarbene Elemente im Cyberpunk-Stil Farben zur Geltung bringt.
Wenn wir den TV als Monitor nutzen möchten, müssen wir allerdings einige Einstellungen vornehmen. So ganz Plug and Play ist das Gerät daher nicht. Zuerst ist wichtig, diverse automatische Farb- und Helligkeitsregler im WebOS-Menü des Fernsehers abzuschalten. Es ist nämlich äußerst ablenkend, wenn sich die Bildwiedergabe während der Arbeit sichtbar verändert.
Selbst wenn wir Funktionen wie Helligkeits-AI, dynamischen Kontrast und die automatische Helligkeitsregelung abgeschaltet haben, verhält sich unser Testmuster in Verbindung mit Windows 10 etwas merkwürdig. So dunkelt sich das Display bei homogenen großen Weißflächen stark ab. Auch wenn wir etwa das Startmenü öffnen, ist bereits ein Unterschied in Helligkeit und Farbintensität wahrnehmbar. Das gilt immer dann, wenn unbewegliche Bilder angezeigt werden. In Spielen oder beim Anschauen von Serien ist ein automatisches Abdunkeln nicht oder kaum wahrnehmbar.
Wir konnten auch nach langem Ausprobieren nicht herausfinden, woran das liegt. Möglicherweise verbaut LG einen automatischen Burn-in-Schutz, der von den davor sitzenden Personen nicht verändert werden kann. Diese Funktion wird zumindest bei einigen anderen LG-Produkten verbaut. Der von uns getestete Alienware AW5220qf ist nicht durch diese Schutzfunktion aufgefallen, wird von Dell aber auch als dedizierter Monitor vertrieben.
Wir können den Burn-in-Schutz durchaus nachvollziehen, finden es aber trotzdem schade, dass es ohne zusätzliche Tools keine Möglichkeit gibt, diesen auszuschalten oder zumindest umzustellen. Ein Umweg ist es, statt des reaktionsschnelleren Spielmodus etwa den Filmmaker-Modus zu verwenden, der Post-Processing und Filter für die Wiedergabe von Filmen abschaltet. Dieser scheint die automatische Abdunklung nicht zu nutzen. Auch können wir das Panel auf einer wesentlich geringeren OLED-Helligkeit betreiben, sodass der Effekt weniger sichtbar wird.
Wir verlieren dann allerdings den Vorteil einer geringen Input-Latenz. Die Maus- und Tastatursteuerung fühlt sich dort eher schwammig an. Schnelle Spiele sind so für uns nicht denkbar.
Durch automatisches Dimming ist gerade eine professionelle Kalibrierung des Displays schwierig. Das Problem konnten wir auch in unserem Test feststellen, als wir das Gerät auf Farbgenauigkeit und Helligkeit gemessen haben. Hier eine feste individuelle Ausleuchtung einzustellen, ist nicht einfach. Stattdessen haben wir die Software Displaycal vor einem schwarzen Hintergrundbild laufen lassen, um eine möglichst hohe Ausleuchtung zu erzielen.
Die Helligkeit des Panels ist ausreichend gut, wenn auch nicht überragend. OLED ist gerade in Games aber wirklich überzeugend.
In Spielen ist OLED überlegen |
Ich glaube nicht dass das irgend etwas einstellt. Das ist nur eine Namenszuweisung für...
Meines Wissens hat sich da nichts geändert. Wie beschrieben (Kommentar "LCD ist insgesamt...
Ich glaube nicht dass es jemals viele OLED-Monitore geben wird, denn die sind einfach zu...
Ach so, okay. Nochmal zu meiner Headline, die - zugegeben - etwas provokant formuliert...