Cortex-Roadmap: ARM verspricht 30 Prozent schnellere CPU-Kerne
Mit Matterhorn und Makalu soll die Performance deutlich steigen, zudem streicht ARM die 32-Bit-Unterstützung der Cores.
ARM hat auf dem Developer Summit 2020 einen Ausblick auf künftige CPU-Kerne für Smartphone-Chips gegeben: Die Cortex-Roadmap umfasst zwei weitere Generationen, intern als Matterhorn und Makalu bezeichnet. Verglichen zum aktuellen Cortex-A78 (Hercules) und Cortex-X1 (Hera) soll die Leistung bei gleicher Fertigung sowie gleichem Takt um 30 Prozent steigen.
In den vergangenen Jahren hatte ARM die Performance der Cortex-A7x-Kerne bereits signifikant verbessert, wobei der IP-Entwickler diesen Fortschritt auch weiterhin beibehalten möchte. Der aktuelle Cortex-A78 etwa soll die 2,5-fache Geschwindigkeit des Cortex-A73 von 2016 abliefern. Die Cortex-A7x sind die sogenannten Big-Cores, also die flotteren Kerne, wohingegen die Cortex-A5x die sparsameren und effizienteren darstellen.
Während Matterhorn noch eine 32- und eine 64-Bit-Unterstützung aufweist, soll Makalu ohne 32-Bit-Support auskommen (AArch64). Google fordert für Android bereits seit 1. November 2019, dass Apps auch 64 Bit unterstützen müssen, und ab dem 1. August 2021 werden 64-Bit-Smartphones nicht mehr mit Apps von Google Play beliefert, denen ein 64-Bit-Binary fehlt. Neben der Hardware ist also auch die Software bis 2022 entsprechend vorbereitet, 32 Bit fallen zu lassen, was in mehr Performance resultiert.
Codename | Erscheinungsjahr | Typisches SoC | |
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Cortex-A72 | Maya | 2015 | Broadcom BCM2711 (Raspberry Pi 4), Snapdragon 652 |
Cortex-A73 | Artemis | 2016 | Kirin 960/970, Snapdragon 835 |
Cortex-A75 | Prometheus | 2017 | Exynos 9820/9825, Snapdragon 845 |
Cortex-A76 | Enyo | 2018 | Exynos 990, Kirin 980/990, Snapdragon 855 |
Cortex-A77 | Deimos | 2019 | Dimensity 1000, Snapdragon 865 |
Cortex-A78 | Hercules | 2020 | Dimensity 1200, Exynos 1080/2100, Nvidia Orin, Snapdragon 888 |
Cortex-A710 | Matterhorn | 2021 | (?) |
Cortex-A810 (?) | Makalu | 2022 | (?) |
Mit dem Cortex-A78 und dem Cortex-X1 hat ARM eine Anpassung der Big-Cores vorgenommen: Der Cortex-X1 soll gleich 22 Prozent mehr Integer/Float-Leistung und gar die doppelte Machine-Learning-Geschwindigkeit eines Cortex-A78 erreichen, da ARM diesen Kern um satte 50 Prozent vergrößert hat. Hintergrund sind deutlich mehr interne Ressourcen im Front- und Backend sowie bei den Caches. Während der Cortex-A78 ein eher ausbalanciertes Design darstellt, ist der Cortex-X1 viel stärker auf Performance optimiert.