Probefahrt mit Citroën Ami: Das Palindrom auf vier Rädern
Wie fährt sich ein Elektroauto, das von vorne und hinten gleich aussieht und nur 7.000 Euro kostet?
Den ersten Kontakt mit der Elektromobilität haben Kinder und Jugendliche meist auf dem Autoscooter. Das macht Spaß und ist ziemlich ungefährlich. Demnächst könnte es in einigen Bundesländern 15-Jährigen möglich sein, sich nach dem Jahrmarktbesuch in ihr eigenes Elektroauto zu setzen und weiter Strom zu geben. Der neue Citroën Ami ist flink und fast so wendig wie die Chaise eines Autoscooters und mit dem Mopedführerschein zu fahren. Doch findet es mit seinen vielen Einschränkungen seine mehr oder weniger jungen Käufer?
- Probefahrt mit Citroën Ami: Das Palindrom auf vier Rädern
- Noch spartanischer als der e.Go
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Zunächst zu den Vorteilen des knuffigen Flitzers: Citroën bringt in Frankreich die Basisversion des Ami für 6.000 Euro nach Abzug einer Kaufprämie auf den Markt. Die monatliche Leasingrate beträgt dort nur 20 Euro bei einem 48-Monatsvertrag und 2.644 Euro Anfangszahlung. Die Preise für Deutschland werden erst später bekanntgegeben, sollen sich jedoch in einem ähnlichen Rahmen bewegen. Ende des ersten Quartals 2021 sollen die ersten Exemplare bei den Händlern hierzulande ankommen.
Umfassende Verglasung
Obwohl der Ami mit 2,41 m Länge und 1,39 m Breite wirklich ein Kleinstauto ist, hat man innen gar nicht den Eindruck, in einem solchen zu sitzen. Dazu trägt sicherlich die umfassende Verglasung mit Panoramadach bei. Auch die Rundumsicht ist hervorragend. Zwar hat Citroën auf den Innenspiegel verzichtet, doch gerade beim unübersichtlichen Rechtsabbiegen ist es von Vorteil, dass die Heckscheibe direkt hinter dem Fahrersitz liegt und die Sicht nicht durch eine breite C-Säule verdeckt wird.
Anders als beim Renault Twizy sind die beiden Sitze nebeneinander angeordnet. Nur der Fahrersitz lässt sich verschieben. Der Beifahrersitz ist ganz hinten angebracht. Der Akku ist mit 5,5 Kilowattstunden (kWh) für ein Elektroauto geradezu winzig. Im Vergleich dazu scheint die Reichweite mit 75 Kilometern (km) nach WMTC (World Motorcycle Test Cycle) ziemlich groß. Doch diese ist durchaus realistisch. Denn mit einem Motor von 6 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h ist der Energieverbrauch entsprechend niedrig. Dennoch hat man nicht das Gefühl, im Stadtverkehr von Berlin als Verkehrshindernis unterwegs zu sein.
Stadtautobahn ist tabu
Der kleine Elektromotor an den Vorderrädern beschleunigt den Ami an Ampeln ausreichend schnell. Selbst auf größeren Verkehrsachsen wie der Straße des 17. Juni schwimmt der Wagen problemlos mit. Klar: Ein Ausflug auf die Stadtautobahn wäre nicht erlaubt. Aber auf den übrigen Straßen der Hauptstadt macht es Spaß, sich mit dem kleinen Racker wie ein richtiger Autofahrer zu fühlen.
Kleiner Tipp für junge Erstnutzer: Anders als beim Autoscooter muss man zum Rückwärtsfahren nicht das Lenkrad überdrehen, sondern bei den drei Tasten links neben dem Fahrersitz auf das "R" drücken. Die ungewöhnliche Position für die Fahrwahl müsste vermutlich auch die ältere Generation erst einmal suchen. Eine Parkstellung gibt es nicht. Dafür aber einen ungewöhnlich großen Handbremshebel in der Fahrzeugmitte.
Bei dem niedrigen Preis muss man beim Komfort an vielen Punkten Abstriche machen.
Noch spartanischer als der e.Go |
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