Gigafactory Berlin: Tesla will deutsches Model Y neu konstruieren

Tesla will das deutsche Model Y neu konstruieren, um es effizienter zu bauen. Positive Nachrichten gibt es auch für Zulieferer aus der Region.

Artikel veröffentlicht am , Michael Linden
Silhouette des Model Y
Silhouette des Model Y (Bild: Tesla)

Im Anschluss an die überraschend guten Quartalszahlen von Tesla hat es die interessanteren Informationen zu den Zukunftsplänen des Unternehmens gegeben. Demnach will der Elektroautobauer den Cybertruck und den Lastwagen Tesla Semi im texanischen Austin bauen. Zur Kapazität des Werkes verriet Vorstandschef Elon Musk nichts.

Im Investorengespräch ging es hauptsächlich um die Produktion der Fahrzeuge. Die Herstellung in Schanghai sei effizienter als in den Vereinigten Staaten, sagte Musk. Dieser Trend werde sich mit der Fabrik in Deutschland noch beschleunigen.

Unter der Oberfläche werde das Model Y, das in Grünheide bei Berlin entstehen wird, ganz anders aussehen als das aus den USA. Die Neukonstruktion werde die Produktion erleichtern. Die Architektur des deutschen Model Y werde grundlegend anders sein, kündigte Musk an.

Tesla baut bereits jetzt beim Model Y den hinteren Teil des Chassis aus zwei Gußteilen - beim Model 3, bei dem in vielen Bereichen die gleichen Teile verwendet werden wie beim Y, besteht das Segment noch aus 70 einzelnen Teilen, was die Produktion erschwert.

  • Gigafactory Shanghai - Produktionsanlage für das Model Y (Bild: Tesla)
  • Gigafactory Shanghai - Produktionsanlage für das Model Y (Bild: Tesla)
  • Gigafactory Shanghai - Produktionsanlage für das Model Y (Bild: Tesla)
Gigafactory Shanghai - Produktionsanlage für das Model Y (Bild: Tesla)

Tesla will mehr lokal beschaffen

Auch für Lieferanten hatte Musk eine gute Nachricht. Tesla wolle künftig mehr Komponenten lokal beschaffen. In Schanghai sei der Anteil lokaler Lieferanten monatlich um 5 bis 10 Prozent gesteigert worden. Bis Ende des Jahres solle er 80 Prozent betragen. Zur Gigafactory bei Berlin sagte Musk, zahlreiche Lieferanten seien nur wenige Hundert Kilometer von der Fabrik entfernt und die Akkuzellen würden vor Ort produziert.

Teslas sollen reparaturfreundlicher werden

Tesla wolle außerdem die Konstruktion an den anderen Fahrzeugen so verbessern, dass Unfallschäden kostengünstiger zu reparieren seien. In Zukunft werde das Design der Autos an Reparaturfreundlichkeit angepasst werden. Laut Musk soll das Auto künftig den Fahrer warnen können, nicht zu schnell zu fahren, es sei denn, er akzeptiere, dass seine Versicherungsprämie steige.

Versicherer sehen Elektroautos nicht gern

Das hohe Drehmoment und die starke Beschleunigung vieler teurer Elektroautos sorgen bei den Versicherungen indirekt für höhere Schäden, als sie bei Verbrennerfahrzeugen anfallen. Die Fahrer kommen offenbar mit der Leistungsfähigkeit der Autos nicht besonders gut zurecht. Der Versicherungskonzern Axa behauptet nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, dass Elektro-SUVs und Luxus-Elektroautos 40 Prozent mehr Unfälle verursachen als solche mit Verbrennungsmotor.

Für autonome Taxis will Tesla eine Versicherung anbieten

Musk hält an dem Plan fest, bis Ende des Jahres 2020 eine Million Teslas als autonom fahrende Taxis einzusetzen. Als Hindernis sieht er nicht die Coronakrise, sondern die rechtliche Lage. Für den Schutz vor Diebstahl und Vandalismus sei gesorgt. Die Software für das autonome Fahren solle noch in diesem Jahr auf die Fahrzeuge aufgespielt werden. Details dazu nannte der Tesla-Chef aber nicht. Wenn die Autos autonom fahren könnten, wolle Tesla auch einen Versicherungsschutz anbieten.

Wer will, kann die aufgezeichnete Telefonkonferenz zum Quartalsbericht online nach einer kostenlosen Registrierung nachhören.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


thinksimple 24. Jul 2020

Und wer darf dann als erster mieten? Oder soll man ein paar Stunden warten bis eins mal...

bplhkp 24. Jul 2020

Das steht wahrscheinlich so im Fahrzeugschein. Ich nutze das Verzeichnis der...

Sebbi 24. Jul 2020

Angenommen du hast bei einem normalen Auto Kilometerkosten von 30 Cent und fährst damit...

Azzuro 24. Jul 2020

Du willst also ernsthaft sagen, dass wenn ein Autohersteller im laufe der Zeit ein Modell...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Solarpaket beschlossen
Bundestag erleichtert Anmeldung von Balkonkraftwerken

Mit mehrmonatiger Verzögerung beschließt die Ampel das Solarpaket. Wichtige Fragen zu Balkonkraftwerken bleiben aber vorerst ungeklärt.
Ein Bericht von Friedhelm Greis

Solarpaket beschlossen: Bundestag erleichtert Anmeldung von Balkonkraftwerken
Artikel
  1. Rheinmetall: Köln testet Ladebordsteine in der Praxis
    Rheinmetall
    Köln testet Ladebordsteine in der Praxis

    Rheinmetall und die Stadt Köln haben den Startschuss für eine Lade-Infrastruktur in Bordsteinen von Bürgersteigen gegeben.

  2. Per GPU geknackt: So sicher sind 8-Zeichen-Passwörter in 2024
    Per GPU geknackt
    So sicher sind 8-Zeichen-Passwörter in 2024

    Ein gutes Passwort sollte mindestens 8 Zeichen lang sein, lautet oftmals die Empfehlung. Neue Untersuchungen zeigen jedoch: Die Zeit ist reif für mehr.

  3. Schreibende Berufe: Künstliche Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt bereits
    Schreibende Berufe
    Künstliche Intelligenz verändert den Arbeitsmarkt bereits

    ChatGPT hat den Arbeitsmarkt in vielen Bereichen stark beeinflusst. Eine Analyse von Onlinejobs zeigt, dass vor allem Schreibberufe betroffen sind.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Asus OLED-Monitor zum Tiefstpreis • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti im Sale • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /