Probefahrt mit E-Vito Tourer: Der Kleintransporter mit der großen Reichweite

Der E-Vito Tourer von Mercedes-Benz hat nicht nur einen deutlich größeren Akku bekommen. Auch neue Assistenzsysteme haben wir ausprobiert.

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Der neue E-Vito Tourer ist demnächst bestellbar.
Der neue E-Vito Tourer ist demnächst bestellbar. (Bild: Daimler)

Der neue E-Vito Tourer von Mercedes-Benz soll mit einem Basisnettopreis von 53.990 Euro auf den Markt kommen. Damit bleibt der Kleintransporter trotz einer deutlich größeren Batterie per Kaufprämie förderfähig. Mit einer Nettokapazität von 90 Kilowattstunden (kWh, 100 kWh brutto) soll der E-Vito rund 360 Kilometer nach dem Fahrzyklus WLTP kommen. Die Reichweite nach dem Prüfzyklus NEFZ wird mit 421 Kilometern angegeben. Golem.de hat mit dem Fahrzeug auf einer Probefahrt weitere Neuerungen ausprobieren können.

Inhalt:
  1. Probefahrt mit E-Vito Tourer: Der Kleintransporter mit der großen Reichweite
  2. Rustikale Innenausstattung

Mit dem neuen Akku will Mercedes-Benz stärker auf die Bedürfnisse der Kunden in diesem Segment eingehen. Dazu zählen der Einsatz des E-Vito als Hotel-Shuttle, Großraumtaxi oder bei neuen Mobilitätsdiensten wie dem Berliner Mitfahrdienst Berlkönig. Die Nutzung der Fahrzeuge, möglicherweise im Mehrschichtbetrieb, soll nicht durch zu viele Ladepausen eingeschränkt werden.

110-kW-Laden als Option

Hilfreich wäre dabei auch eine Schnellladefähigkeit mit bis zu 150 Kilowatt (kW), wie sie beispielsweise Audi für seine Elektroautos entwickelt hat. Doch der E-Vito basiert im Wesentlichen auf der Akku- und Antriebstechnik des Stadtgeländewagens EQC, die zusammen mit dem Zulieferer ZF entwickelt wurde. Die Akkuzellen selbst stammen vom chinesischen Hersteller CATL. Serienmäßig lädt der E-Vito mit 50 kW, gegen Aufpreis in Höhe von 485 Euro netto ist eine Schnellladefunktion mit bis zu 110 kW erhältlich. Damit soll der Akku von 10 bis 80 Prozent in 45 Minuten geladen sein.

  • Von außen unterscheidet sich der vollelektrische Vito Tourer kaum vom Verbrennermodell. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Die Ladebuchse befindet sich im linken Kotflügel. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Der Innenraum lässt sich genauso flexibel nutzen wie beim Verbrenner. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Die 100-kWh-Batterie befindet sich im Fahrzeugboden. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Analoge Instrumente für Geschwindigkeit und Ladestand. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Der Verbrauch lässt sich im Armaturenbrett anzeigen. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Übersichtliche Anzeigeinstrumente im Armaturenbrett. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Eine Neuheit ist der digitale Innenspiegel. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Im normalen Modus erscheint die Reflexion jedoch eingeschränkt. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
Von außen unterscheidet sich der vollelektrische Vito Tourer kaum vom Verbrennermodell. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)

Allerdings dürften sich solche Schnelllademöglichkeiten nur für größere Flottenbetreiber lohnen, beispielsweise Moia in Hamburg oder Clever Shuttle in Berlin, dessen Betrieb Ende Juni 2020 jedoch eingestellt wurde. Öffentliche Ladesäulen im städtischen Bereich mit mehr als 50 kW sind derzeit eher noch selten. Das Laden mit Wechselstrom ist nur bis 11 kW möglich. Damit dauert ein Ladevorgang fast zehn Stunden.

Sinnvolle Assistenzsysteme

Mit einer Spitzenleistung von 150 kW und einem Drehmoment von 390 Newtonmetern ist der E-Vito ausreichend stark motorisiert. Auf der Probefahrt in der Umgebung von Berlin ließ sich der Transporter trotzt des Leergewichts von mehr als 2,5 Tonnen zügig bewegen. Serienmäßig wird der E-Vito bei 140 km/h abgeregelt, optional ist auch eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h möglich. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen liegt die mögliche Zuladung bei etwas unter 1.000 Kilogramm.

Neben dem größeren Akku verfügt der E-Vito über zusätzliche Assistenzsysteme. Dazu gehört der Abstandsregeltempomat Distronic. Allerdings verfügt der E-Vito im Gegensatz zum EQC nur über eine Spurverlassenswarnung und nicht über einen Spurhalteassistenten. Sinnvoll ist der Limiter. Dieser ist einfach zu aktivieren und zu bedienen, wenn man den praktisch komplett vom Lenkrad verdeckten Hebel gefunden hat. Damit lässt sich in innerstädtischen Verkehr beispielsweise eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h einstellen, die gerade bei den spurtstarken Elektroautos sonst schnell überschritten wird. Ebenfalls erhältlich ist ein aktiver Bremsassistent.

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Rustikale Innenausstattung 
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