Core i5-10400F im Test: Intels Sechser für Spieler
Hohe Gaming-Leistung und flott in Anwendungen: Ob der Core i5-10400F besser ist als der Ryzen 5 3600, wird zur Plattformfrage.
Neben dem zehnkernigen Topmodell namens Core i9-10900K (Test) und Übertakter-Chips wie dem sechskernigen Core i5-10600K (Test) hat Intel vor wenigen Wochen auch günstigere Prozessoren wie den Core i5-10400F vorgestellt. Der Hexacore kostet derzeit rund 165 Euro und tritt damit gegen den Ryzen 5 3600 (Test) von AMD an. Welcher der beiden Chips schlussendlich der bessere ist, bedarf einer genauen Abwägung, die unser Test liefern wird.
- Core i5-10400F im Test: Intels Sechser für Spieler
- Benchmarks des Core i5-10400F
- Core i5-10400F: Verfügbarkeit und Fazit
Das fängt schon damit an, dass Kunden beim Kauf eines Core i5-10400F unterschiedliche Versionen erwischen können: Intel hat für die 10th Gen alias Comet Lake S zwei Dies aufgelegt, eines mit zehn Kernen und eines mit sechs Kernen. Wird das 10C-Die verwendet, deaktiviert Intel vier Cores und verlötet den Chip. Kommt hingegen das native 6C-Die zum Einsatz, wird Wärmeleitpaste verwendet. Auf den ersten Blick wirkt es so, also ob das 10C-Die die cleverere Wahl wäre, jedoch fallen hier die Kern-zu-Kern-Latenzen schlechter aus.
Zwar sorgt eine Verlötung statt Wärmeleitpaste prinzipiell für niedrigere Temperaturen, beim Core i5-10400F ist das mangels Übertaktungsmöglichkeit jedoch kaum relevant. Das sieht wohl auch Intel so, denn der Hersteller verteilt als Muster offenbar einzig Modelle mit 6C-Die. Bei unserem Muster des Core i5-10400F handelt es sich um ein QS (Qualification Sample) mit G0-Stepping, welches praktisch identisch mit der Retail-Revision ist. Kunden erkennen das native 6C-Die am G1- statt am Q0-Stepping in Tools wie Aida64 oder HW-Info, die gewünschte Sspec-Nummer auf dem Metalldeckel (IHS, Integrated Heatspreader) lautet SRH3D statt SRH79.
Kerne /Threads | Takt | TVB | L3-Cache | Grafik | Speicher | TDP | |
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Core i9-10900K(F) | 10C/20T | 3,7 bis 5,3 GHz | ja | 20 MByte | UHD 630 | DDR4-2933 | 125 Watt |
Core i9-10900(F) | 10C/20T | 2,8 bis 5,2 GHz | ja | 20 MByte | UHD 630 | DDR4-2933 | 65 Watt |
Core i9-10900T | 10C/20T | 1,9 bis 4,6 GHz | ja | 20 MByte | UHD 630 | DDR4-2933 | 35 Watt |
Core i7-10700K(F) | 8C/16T | 3,8 bis 5,1 GHz | nein | 16 MByte | UHD 630 | DDR4-2933 | 125 Watt |
Core i7-10700(F) | 8C/16T | 2,9 bis 4,8 GHz | nein | 16 MByte | UHD 630 | DDR4-2933 | 65 Watt |
Core i7-10700T | 8C/16T | 2,0 bis 4,5 GHz | nein | 16 MByte | UHD 630 | DDR4-2933 | 35 Watt |
Core i5-10600K(F) | 6C/12T | 4,1 bis 4,8 GHz | nein | 12 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 125 Watt |
Core i5-10600 | 6C/12T | 3,3 bis 4,8 GHz | nein | 12 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 65 Watt |
Core i5-10600T | 6C/12T | 2,4 bis 4,0 GHz | nein | 12 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 35 Watt |
Core i5-10500 | 6C/12T | 3,1 bis 4,5 GHz | nein | 12 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 65 Watt |
Core i5-10500T | 6C/12T | 2,3 bis 3,8 GHz | nein | 12 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 35 Watt |
Core i5-10400(F) | 6C/12T | 2,9 bis 4,3 GHz | nein | 12 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 65 Watt |
Core i5-10400T | 6C/12T | 2,0 bis 3,6 GHz | nein | 12 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 35 Watt |
Core i3-10320 | 4C/8T | 3,8 bis 4,6 GHz | nein | 8 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 65 Watt |
Core i3-10300 | 4C/8T | 3,7 bis 4,4 GHz | nein | 8 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 65 Watt |
Core i3-10300T | 4C/8T | 3,0 bis 3,9 GHz | nein | 8 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 35 Watt |
Core i3-10100 | 4C/8T | 3,6 bis 4,3 GHz | nein | 6 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 65 Watt |
Core i3-10100T | 4C/8T | 3,0 bis 3,8 GHz | nein | 6 MByte | UHD 630 | DDR4-2667 | 35 Watt |
Intels Empfehlung wird ignoriert
Beim Core i5-10400F bedeutet das F-Suffix, dass die eigentlich physisch vorhandene integrierte Grafikeinheit deaktiviert ist. Wer den Chip kauft, benötigt also zwingend eine dedizierte Grafikkarte. Die thermische Verlustleistung des Core i5-10400F beziffert Intel mit 65 Watt, genauer gesagt empfiehlt der Hersteller diesen Wert als das dauerhafte Power-Limit (PL1) unter Last. Kurzfristig darf der Chip laut Intel für 28 Sekunden bis zu 134 Watt aufnehmen (PL2), allerdings spielt in diese Rechnung noch ein exponentiell gewichteter gleitender Mittelwert (EWMA) hinein. Unser Muster des Core i5-10400F benötigt maximal 88 Watt an Package Power, selbst mit Prime95-Small-FFTs.
In diesem Kontext ist wichtig zu wissen, das nahezu alle Z490- und B460-Platinen so eingestellt sind, dass Intels Empfehlungen ignoriert werden. Der Core i5-10400F läuft also nicht gedeckelt mit 65 Watt, sondern darf sich mehr Energie genehmigen, was die effektiven Boost-Taktraten innerhalb der Spezifikation erhöht. Heutige Spiele reizen die 65 Watt nicht aus, wohl aber profitieren Anwendungen wie Blender im einstelligen Prozentbereich vom erweiterten Power-Target und steigenden Frequenzen.
Bei einer Z490-Platine kommt hinzu, dass der Core i5-10400F mit einem höheren Speichertakt als den offiziellen DDR4-2666 betrieben werden kann. Auf einem B460-Board hingegen ist eine Speicherübertaktung nicht möglich, egal ob mit einem K- oder einem F-Prozessor. Der CPU-Multiplikator des Core i5-10400F lässt sich generell nicht nach oben hin öffnen. Anders sieht es bei AMDs Chips wie dem Ryzen 5 3600(X) aus, hier sind CPU- und RAM-Takt auch bei einem günstigen B350/B450-Brett steigerbar.
Benchmarks des Core i5-10400F |
Von welchem HT-losen 6-Kerner für 1200 Euro sprichst du?
PL1 kann ich anheben (was kein OC ist!) - aber RAM nicht.
Nein, ist die (scherzhafte) Antwort auf die Aussage, dass Intel eine neue CPU-Generation...
Das steht "erachten" und nicht "wissen".