Thinkpad DIY: Wie ich meinen alten Laptop fit für die Zukunft mache
Mit ein paar neuen Teilen und etwas Bastelei kann mein acht Jahre altes Thinkpad wieder mit den Laptops der Kollegen mithalten.
Ich mag mein T430: Die Tastatur des Thinkpads ist spitze, die Linux-Unterstützung gut und auch sonst hat es einige Funktionen, die ich liebgewonnen habe. Nur leider ist der Laptop acht Jahre nach der Veröffentlichung nicht mehr der schnellste. Ich wollte also einen neuen kaufen. Dann erzählte mir aber ein alter Freund auf dem Hackerkongress 36C3, dass er bei seinem in die Jahre gekommenen Thinkpad einfach den Dual- gegen einen Quadcore-Prozessor ausgetauscht hat, was den Rechner deutlich flinker machte. Ob das bei meinem Thinkpad auch funktioniert?
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Dafür muss ich erst mal nachsehen, ob sich der Prozessor beim T430 überhaupt austauschen lässt. Schließlich hat mein Freund ein anderes Modell, nämlich ein T440P. Eine kurze Recherche ergibt jedoch: Es geht. Die Suche nach einem passenden Prozessor und einigen weiteren Teilen bis hin zu einem USB-C-Netzteil beginnt. Denn mein Rechner soll nicht nur fit für die nächsten Jahre werden, sondern auch sicherer und offener.
Getreu dem Motto des 36. Chaos Communication Congress, "Resource Exhaustion", suche ich also nach einem gebrauchten Quadcore-Prozessor, der den bisher verbauten Ivy-Bridge-Prozessor i5-3320M mit zwei Kernen à 2,6 Gigahertz (GHz) ersetzen soll. Zum Glück lässt sich das T430 recht einfach aufschrauben und die einzelnen Bauteile können gut erreicht und einfach gewechselt werden - bis hin zum Prozessor, der anders als bei vielen anderen Laptops nicht verlötet ist, sondern seinen eigenen Sockel besitzt. Auf Ebay finde ich einen passenden i7-3632QM für rund 100 Euro, der auf den Sockel passt. Der Prozessor taktet mit 2,2 GHz etwas langsamer, dafür hat er doppelt so viele Kerne und den gleichen Energiebedarf von 35 Watt.
Es wird heiß
Die Alternativen i7-3840QM und i7-3940XM takten mit 2,8 und 3,0 GHz zwar deutlich schneller, haben aber auch eine höhere thermische Verlustleistung (TDP) von 45 oder 55 Watt und produzieren deutlich mehr Abwärme. Ich bleibe daher beim i7-3632QM, der jedoch mit dem im Thinkpad verbauten Kühler relativ heiß wird. Im Leerlauf liegt er bei über 60° C, unter Last schnellt er auf 90° C, teilweise auch auf 100° C hoch. Ein besserer Kühler muss her.
Das Thinkpad T430 gibt es auch mit dedizierter Grafikkarte und stärkerem Kühler, der auch in die Thinkpads ohne extra Grafikkarte eingebaut werden kann. Ich suche - wieder auf Ebay - nach einem entsprechenden Kühler und werde für rund 35 Euro fündig. Der Kühler hat gute Bewertungen, kommt jedoch direkt aus China, ich muss rund einen Monat auf ihn warten.
Der Einbau gestaltet sich unkompliziert und der neue Kühler ist wider Erwarten sogar leiser als der alte. Er kühlt den Prozessor im Leerlauf auf um die 40°C, selbst unter Volllast erreicht er die 90°C selten. Doch bringt der Prozessor neben mehr Abwärme und einem höheren Energiebedarf auch deutlich mehr Leistung?
Im Benchmark zeigt der neue Prozessor, was er kann |
Braucht etwas Geduld, aber gerade war der 3632QM mal für 50¤ in der Bucht ...
Ja die TDP ist höher, aber dafür kann ich die Leistung "konstant" abrufen, und muss nach...
Ich habe ein Tutorial für das T440p gesehen, wo eine Software verwendet wurde, die glaube...
Genau meine Erfahrung. Vorallem da der Kühler nicht nur die CPU sondern auch die GPU...