Coronavirus: FAQ zur Corona-App der Bundesregierung

Golem.de beantwortet die wichtigsten Fragen zu Technik, Nutzen und Datenschutz der Tracing-App der Bundesregierung zum Coronavirus.

Eine Analyse von veröffentlicht am
Gilt die Maskenpflicht bald auch für Handys?
Gilt die Maskenpflicht bald auch für Handys? (Bild: Friedhelm Greis/Golem.de)

Die Corona-Warn-App der Bundesregierung ist seit dem 16. Juni 2020 für Android- und iOS-Geräte verfügbar. Golem.de hat die wichtigsten Fakten zusammengetragen und gibt damit eine Entscheidungsgrundlage für die Installation der App.

Der Artikel-Autor Friedhelm Greis hat in unserem Eventforum Leserfragen rund um die Corona-App beantwortet. Die Antworten sind hier nachzulesen.

Wie funktioniert die Corona-App?

Die Corona-Warn-App der Bundesregierung basiert auf dem Prinzip der Kontaktverfolgung (Proximity Tracing). Mögliche Kontakte von Infizierten mit anderen sollen mit Hilfe der Bluetooth-Technik registriert werden. Über eine neu entwickelte Schnittstelle für den Standard Bluetooth Low Energy (BLE) tauschen Smartphones mit iOS und Android, die sich in gegenseitiger Reichweite befinden, temporäre Identifikationsnummern (IDs) aus.

Diese wechselnden Geräte-IDs (Rolling Proximity Identifiers/RPI) werden aus täglich neu generierten Schlüsseln abgeleitet, die zur Identifikation des Geräts dienen und im Falle einer Infektion hochgeladen werden. Die IDs ändern sich alle 10 bis 20 Minuten, um ein Tracking von Geräten durch Dritte zu verhindern.

Kommt es zu einer Infektion, können die Betroffenen ihre Schlüssel auf einen Server hochladen, der von den Gesundheitsbehörden zur Verfügung gestellt wird. Dazu ist eine Autorisierung per TAN erforderlich, beispielsweise über einen QR-Code, der von einem Testlabor zur Verfügung gestellt wird.

Die Schlüssel werden von allen Geräten regelmäßig automatisch heruntergeladen. Daraus generiert die App die temporären IDs Infizierter und vergleicht sie mit den empfangenen IDs der vergangenen 14 Tage.

Je nach Dauer und Nähe eines Kontaktes gibt die App eine Warnung aus. Dann sollten sich die Betroffenen mit den Gesundheitsbehörden in Verbindung setzen und sich beispielsweise auf eine Infektion mit dem Coronavirus testen lassen oder in häusliche Quarantäne begeben.

  • So ähnlich wie die Demoversion der Schweizer Corona-App könnte auch die App der Bundesregierung aussehen. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Nach einem positiven Test werden temporäe Schlüssel der vergangenen Tage hochgeladen. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Das Hochladen ist nur mit einer TAN der Gesundheitsbehörden oder Testlabore möglich. (Foto: Friedhelm Greis/Golem.de)
  • Google und Apple erhoffen sich durch das Bluetooth-Verfahren die leichtere Ermittlung von Kontakten mit Infizierten. (Grafik: Apple/Google)
  • Die neue Bluetooth-Schnittstelle lässt sich bei Android über die Google-Dienste verwalten. (Screenshot: Golem.de)
  • Aktivieren lässt sich die API jedoch nur mit einer offiziellen App. (Screenshot: Golem.de)
  • Das sind die Vorgaben von Google und Apple für die Nutzung der Schnittstelle. (Screenshot: Golem.de)
  • Erst nach dem Aktivieren der Funktion in der Corona-App werden die IDs versendet. (Screenshot: Golem.de)
  • In den Einstellungen kann man alle gespeicherten IDs löschen. (Screenshot: Golem.de)
  • Der zeitliche Ablauf von Datenübertragungen beim Konzept DP-3T (Grafik: DP-3T)
  • Die Auswertung des Infektionsrisikos erfolgt auf den Endgeräten der Nutzer. (Grafik: DP-3T)
  • Es ist eine hohe Verbreitung der App erforderlich, damit bei einer zufälligen Begegnung zweier Personen die IDs ausgetauscht werden können. (Grafik: Golem.de)
  • So berechnet die App das Infektionsrisiko nach einem registrierten Kontakt. (Grafik: Apple/Google)
Google und Apple erhoffen sich durch das Bluetooth-Verfahren die leichtere Ermittlung von Kontakten mit Infizierten. (Grafik: Apple/Google)

Welche Daten speichert die App?

Die App speichert die eigenen Schlüssel sowie die empfangenen IDs der anderen Geräte. Darüber hinaus speichert sie weitere Daten, die für die Berechnung des Risikofaktors erforderlich sind. Dazu gehören Zeitpunkt und Dauer des Kontaktes sowie die empfangene Signalstärke. Laut Google und Apple soll auch die Signalleistung des Smartphones verschlüsselt übertragen werden. Dieser Wert soll dabei helfen, die Entfernung auf Basis der Signalstärke zu schätzen.

Die deutsche Corona-App greift entgegen anderslautender Gerüchte nicht auf die im Gerät gespeicherten Kontaktdaten zu. Auch Standortdaten werden nicht ausgewertet oder gespeichert.

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fg (Golem.de) 22. Jun 2020

Hallo! Der Screenshot ist in der Tat noch von der Schweizer App. Als der Artikel...

Berzerk 16. Jun 2020

Ich nutze sie alleine nicht alleine weil ich es nicht gut finde das solche...

ibsi 16. Jun 2020

Ja, geht https://forum.golem.de/golem-events/expertentalk-rund-um-die-corona-app-am-28.5...

Peter V. 16. Jun 2020

Wie sehr hast Du dich mit der Technik beschäftigt? Bluetooth ist dafür ausreichend, es...



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