Schnittstelle installiert: Android-Handys sind bereit für die Corona-Apps

Über die Play-Dienste hat Google die Bluetooth-API für Corona-Apps freigeschaltet. Doch sie lässt sich selbst mit der Demo-App nicht starten.

Artikel veröffentlicht am ,
Googles Demo-App kann nicht auf die Bluetooth-API zugreifen.
Googles Demo-App kann nicht auf die Bluetooth-API zugreifen. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Der Android-Hersteller Google hat eine neue Bluetooth-Schnittstelle für Corona-Apps auf Smartphones bereitgestellt. Für die Installation war keine Zustimmung erforderlich. Mit Hilfe der neuen Funktion sollen Smartphones künftig per Bluetooth Daten austauschen, um eine Kontaktverfolgung bei Coronavirus-Infektionen zu ermöglichen. Die Schnittstelle lässt sich jedoch erst mit einer offiziell zugelassenen Corona-App der Gesundheitsbehörden aktivieren. Zudem muss die Standortermittlung freigegeben werden. Apple stellte die Funktion mit der neuen iOS-Version 13.5 bereit.

Inhalt:
  1. Schnittstelle installiert: Android-Handys sind bereit für die Corona-Apps
  2. Zugriff auf Internet und Kamera

Google und Apple hatten die neue Schnittstelle für Android und iOS in der vergangenen Woche veröffentlicht. Sie ermöglicht es, dass die Geräte über den Standard Bluetooth Low Energy (BLE) temporäre IDs senden und empfangen können. Die neue API soll datenschutzfreundlich und batterieschonend funktionieren. Die beiden Hersteller wollen jedoch pro Land nur eine einzige App zulassen, die auf die Kontaktdaten zugreifen kann. In wenigen Monaten soll die Funktion direkt in die Betriebssysteme integriert werden und sogar ohne App aktiv sein.

Löschung von IDs problemlos möglich

Die Schnittstelle findet sich in Android-Geräten unter "Einstellungen" in der Rubrik "Google/Google-Services". Sie steht ganz oben in der Liste der Dienste und hat den Namen "Benachrichtigungen zu möglichem Kontakt mit Covid-19-Infizierten". Dort heißt es weiter: "Zum Aktivieren von Covid-19-Kontaktbenachrichtungen eine verfügbare App öffnen". Das heißt, dass die Schnittstelle prinzipiell deaktiviert ist, solange sie nicht über eine Corona-Warn-App aktiviert wurde.

  • Die neue Bluetooth-Schnittstelle lässt sich bei Android über die Google-Dienste verwalten. (Screenshot: Golem.de)
  • Aktivieren lässt sich die API jedoch nur mit einer offiziellen App. (Screenshot: Golem.de)
  • In den Einstellungen kann man alle gespeicherten IDs löschen. (Screenshot: Golem.de)
  • Erst nach dem Aktivieren der Funktion in der Corona-App werden die IDs versendet. (Screenshot: Golem.de)
  • Das sind die Vorgaben von Google und Apple für die Nutzung der Schnittstelle. (Screenshot: Golem.de)
  • In einer Corona-Warn-App muss man die API dann aktivieren. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das gibt vorläufig noch eine Fehlermeldung. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Auch die vorgesehenen Debug-Funktionen sind noch nicht nutzbar. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
Die neue Bluetooth-Schnittstelle lässt sich bei Android über die Google-Dienste verwalten. (Screenshot: Golem.de)

In dieser Einstellung lassen sich jedoch die sogenannten Zufalls-IDs löschen, die nach der Aktivierung der Schnittstelle möglicherweise von anderen Smartphones empfangen wurden. Das hätte zur Folge, dass die Corona-App nicht mehr vor Kontakten mit Infizierten warnen könnte. Zudem würden auch die eigenen Schlüssel gelöscht, die im Falle einer Infektion eigentlich auf einen Server hochgeladen werden sollen. Das wäre nach dem Löschen nicht mehr möglich.

Muster-App bereitgestellt

Google lud darüber hinaus eine Muster-App für die Gesundheitsbehörden auf Github hoch. Diese lässt sich problemlos mit einem Programm wie Android Studio auf einem Android-Gerät installieren. Allerdings lässt sich über diese App die Bluetooth-Schnittstelle nicht aktivieren. Dennoch wird sie in den Google-Play-Einstellungen als "verfügbare App" für die Schnittstelle erkannt.

In einer Spezifikation (PDF) hatte Google bereits mitgeteilt, dass für die Schnittstelle - anders als bei Bluetooth LE üblich - die Freigabe der genauen Standortermittlung (access fine location) per GPS nicht erforderlich sei. Jedoch muss zumindest die grobe Standortermittlung (access coarse location) aktiviert sein, die den Standort anhand von WLAN- und Mobilfunkdaten bestimmt.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Zugriff auf Internet und Kamera 
  1. 1
  2. 2
  3.  


treysis 07. Jun 2020

Das ist fest in den aktuellen PlayServices integriert. Die aktualisieren sich ja...

ashahaghdsa 26. Mai 2020

Beim Fußballspiel werden schnell 100 Leute eine Benachrichtigung bekommen (wenn alle die...

wurstfett 26. Mai 2020

Ok scheint wirklich so zu sein. Ist erst aktiv wenn es über eine App aktiviert wurde...

wurstfett 26. Mai 2020

[...] Doch sie lässt sich selbst mit der Demo-App nicht starten. [...] Auch dass ist...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Intel Core i9-14900KS
Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

Um den Core i9-14900KS zur schnellsten Allround-CPU zu machen, hat Intel den Weg der Vernunft scheinbar vollständig verlassen. Doch dahinter stecken gute Neuigkeiten für Intel-Kunden.
Ein IMHO von Martin Böckmann

Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!
Artikel
  1. Streaming: Twitch verbietet Popos als Leinwand
    Streaming
    Twitch verbietet Popos als Leinwand

    Auf Hinterteile projizierte Streams sind auf Twitch künftig verboten: Der zu Amazon gehörende Dienst geht gegen einen absurden Trend vor.

  2. FTX-Gründer: Sam Bankman-Fried zu 25 Jahren Haft verurteilt
    FTX-Gründer
    Sam Bankman-Fried zu 25 Jahren Haft verurteilt

    Der Richter betonte die Dreistigkeit der Handlungen von Bankman-Fried. Doch die Haftstrafe für den früheren Chef der Kryptobörse FTX liegt weit unter der Forderung der Anklage.

  3. Truth Social: Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde
    Truth Social
    Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde

    Donald Trumps verlustbringender Twitter-X-Klon Truth Social wird nach seinem Börsengang mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Es ist eine Spekulationsblase - und eine Investition in eine potenzielle Trump-Präsidentschaft.
    Ein Bericht von Achim Sawall

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /