Hamsterkäufe: App soll per Blockchain Klopapiermangel vorbeugen
Das Bundesamt für zentrale Wirtschaftsplanung will wegen der Cortana-Seuche gegen Hamsterkäufe von Klopapier vorgehen. Einkauf und Verbrauch sollen künftig nur noch mit einer Online-Registrierung möglich sein.
Mit Hightech gegen Hamsterkäufe: Die Bundesregierung will wegen der anhaltenden Cortana-Pandemie den Verkauf wichtiger Güter elektronisch rationieren. Mit Hilfe einer neu entwickelten App auf Blockchain-Basis soll zunächst Toilettenpapier nur noch in genau festgelegten Mengen pro Haushalt abgegeben werden dürfen. Das Projekt wurde während des Hackathons der Bundesregierung "Wirvsvirus" vorgeschlagen und soll nun priorisiert entwickelt und auf den Markt gebracht werden. "Wir wollen endlich zeigen, dass Blockchain und KI nicht nur modische Buzzwords sind, sondern helfen können, wenn es wirklich drückt", sagte Geschäftsführer André Müller-Wambach vom Wiesbadener Startup Bogroll Analytics im Gespräch mit Golem.de.
- Hamsterkäufe: App soll per Blockchain Klopapiermangel vorbeugen
- QR-Code für Stichprobenkontrollen
Das Konzept: Jeder Haushalt, der sich die App heruntergeladen hat, kann sich beim Bundesamt für zentrale Wirtschaftsplanung (BzW) anmelden und dort Gutscheine (Tokens) für Klopapierpackungen entsprechend der Haushaltsgröße beziehen. Das BzW erhält dabei die Daten zur Haushaltsgröße von den jeweiligen Meldeämtern. Eine Registrierung beim BzW ist per De-Mail, mit elektronischem Personalausweis oder gängigen Authentifizierungsverfahren wie Video-Ident oder Post-Ident möglich. Auch KI-basierte Verfahren wie Ausweis-Ident sollen zulässig sein, um den Ansturm auf die Gutscheine bewältigen zu können.
Höhere Quote bei Recyclingpapier
Das BzW soll bei Amazons Clouddienst AWS bereits die erforderlichen Serverkapazitäten reserviert haben, um die Anfragen der mehr als 40 Millionen Privathaushalte bewältigen zu können. Die mehr als drei Millionen Unternehmen in Deutschland sollen ihre Tokens hingegen über die Industrie- und Handelskammern beziehen, sofern sie sich nicht ohnehin über den Großhandel beliefern lassen.
Mit den elektronischen Gutscheinen ist es dann möglich, in den Drogeriemärkten und im Einzelhandel legal Toilettenpapier zu erwerben. Jede Packung soll künftig mit einem RFID-Chip markiert sein, der die Anzahl der Rollen und deren Lagen speichert. Wer dickeres Papier bevorzugt, kann sich weniger Rollen kaufen. Für Käufer von Recyclingpapier soll es hingegen eine höhere Quote geben. Mit der Blockchain-Technik lässt sich genau festhalten, wo sich welche Packungen befinden und wer diese erworben hat. Der Clou: Mit Hilfe aufgedruckter QR-Codes lässt sich sogar kontrollieren, ob das Papier nicht nur gehortet, sondern tatsächlich genutzt wird.
Menschen machen verrückte Dinge nach
Hinter dem Konzept steckt vor allem das Startup Bogroll Analytics. Müller-Wambach erläuterte Golem.de die Vorteile der App: "Die Bevölkerung kann auf Hamster- oder gar Panikkäufe verzichten, wenn sie weiß, dass es keine Knappheit an bestimmten Gütern gibt und für jeden genug da ist. Das wollen wir mit dem Blockchain-kontrollierten Toilettenpapierverkauf erreichen." Was früher mit papiergedruckten Lebensmittelkarten oder Bezugsscheinen gesteuert worden sei, lasse sich heutzutage viel komfortabler und einfacher auf digitalem Weg realisieren. Die Blockchain funktioniere dabei selbst nach dem Prinzip einer Klopapierrolle: "Man kann zwischendrin nicht ein Blatt einfach rausnehmen und die Rolle wieder aufwickeln. Das fällt sofort auf."
Das Konzept von Bogroll Analytics könnte nach Meinung von Experten durchaus aufgehen. So sagte die Konsumverhaltensforscherin Kit Yarrow dem US-amerikanischen IT-Portal Ars Technica: "Wir sind soziale Wesen. In solchen beispiellosen und unsicheren Zeiten schauen wir auf andere Leute, um Hinweise zu bekommen, was wir tun sollen. Unglücklicherweise machen andere Leute verrückte Dinge. Daher denken wir, dass wir das auch tun sollten." Fotos von leergekauften Klopapierregalen in sozialen Medien oder in der Presse täten ihr Übriges, sagte Yarrow.
Da die breiten Regale im leeren Zustand einen größeren Eindruck machten als ein leergekauftes Thunfischregal, werde der Effekt noch verstärkt. Wenn jemand mit mehreren Packungen Klopapier aus einem Laden komme, sei das ein viel dramatischeres Foto, als wenn er mit einem Beutel Thunfisch rauskäme, sagte die Verhaltensforscherin.
Solche dramatischen Aufnahmen sollten mit der neuen App künftig der Vergangenheit angehören, glaubt Müller-Wambach. Doch die App könne noch viel mehr, sagt der Informatiker.
QR-Code für Stichprobenkontrollen |
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Naja, ich finde diesen "Verzicht" ziemlich unnötig. Kann ohne Aprilscherze auch gut...
Die Illuminaten sind wieder unterwegs :-)
Und wie teuer war das?:-)
Dadurch, dass du darauf hereingefallen bist ist es ein sehr guter Aprilscherz :)