Jollylook Auto: Die Sofortbildkamera im Gehäuse der Vergangenheit
Die Jollylook Auto sieht aus wie aus dem Jahr 1900, ist aber eine moderne Sofortbildkamera, die auf Kickstarter finanziert wird. Interessant: Fokus, Blende und den Bilderauswurf bedienen Nutzer mit Kurbeln und Rädchen. Belichtungszeit und Blitz werden automatisch ausgewählt.
Das Entwicklerteam von Jollylook will auf Kickstarter das Aussehen einer alten Boxkamera mit der Technik einer modernen Kamera vereinen. Statt Fotoplatten belichtet die Jollylook Auto allerdings Sofortbilder, wie sie auch von Polaroid bekannt sind. Das Chassis wurde mit CAD-Software und auf Basis des Vorgängers des Herstellers aus Pappe entwickelt und mit einem Laserschneider aus Holzstücken zusammengesetzt. Das Objektiv lässt sich aus der Box herausfalten. Damit wird auch der Fokus der Linse eingestellt, indem Nutzer an einem kleinen Rädchen drehen und den vorderen Teil auf der Zahnplatte nach vorn oder hinten verschieben.
Auf einer frei drehbaren Scheibe sind Löcher für die Blende gebohrt. Es lassen sich f/16, f/22, f/32, f/45, f/64 oder optional auch ein einfaches Stecknadelloch dafür nutzen. Auf einem kleinen Schieber vor der Linse ist ein Filter angebracht. Der soll Fotos einen alten Farbstich geben. An der Vorderseite befindet sich zudem ein klappbarer Sucher für das Auswählen von Motiven. Die Einheit für den Blitz ist ebenfalls an der Front montiert und wird per Hand aufgeladen. Der verwendete Microcontroller unterstützt eine automatische Blitz und Belichtungszeit.
Proprietärer Film
Bilder werden in der Kamera selbst entwickelt. Nutzer müssen diese mit Hilfe einer Kurbel an der Rückseite der Kamera auswerfen. Die Jollylook Auto ist laut Hersteller mit den Mini-Fotokassetten der Fujifilm Intax kompatibel. Dieses proprietäre Format ist ein limitierender Faktor, wenn es um die Suche nach mehr Fotopapier geht.
Jollylook Auto soll ab November 2020 ausgeliefert werden. Die Kamera kostet einzeln etwa 81 Euro und kann in Stückzahlen zu zwei, drei und mehr bestellt werden. Fast 96.000 Euro hat das Team für die Kamera sammeln können, womit das Projekt als finanziert gilt. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Produkt am Ende ausgeliefert wird - ein Risiko, das bei jedem Kickstarter-Produkt eingegangen wird.
Hm?