Snapdragon 720G/662/460: Qualcomm bringt 8-nm-Chips mit Navic und Wi-Fi 6
LTE bleibt trotz 5G weiter wichtig und mit Navic wird ein regionales indisches Satellitennavigationssystem unterstützt: Qualcomm hat den Snapdragon 720G mit 8-nm-Technik, den Snapdragon 662 mit HEIF-Support und den Snapdragon 460 mit Performance-Kernen vorgestellt.
Qualcomm hat auf einer Veranstaltung in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi drei Snapdragon-Prozessoren für Smartphones vorgestellt. Der Ort der Präsentation ist kein Zufall, denn die drei Systems-on-a-Chip sollen die ersten sein, welche das sogenannte Navic (Navigation with Indian Constellation) unterstützen, ein regionales indisches Satelliten-Navigationssystem. Der Snapdragon 720G wird für das erste Quartal 2020 erwartet, der Snapdragon 662 und der Snapdragon 460 gegen Ende des Jahres.
Der Snapdragon 720G ist ein 8-nm-Design, es wird von Samsung im 8LPP-Verfahren produziert. Das SoC hat als CPU-Kerne zwei Cortex-A76 mit 2,3 GHz und sechs Cortex-A55 mit 1,8 GHz. Die Grafikeinheit (Adreno 618) soll sich gut für Spiele eignen, daher das G-Suffix. Laut Qualcomm steigt die CPU-Leistung verglichen mit dem Snapdragon 710 um 60 Prozent, die iGPU-Performance um 75 Prozent. Der Snapdragon 720G unterstützt Bluetooth 5.1 und Wi-Fi 6, per Spectra 350L bis zu 192 Megapixel und HEIF als Format.
Beim Snapdragon 662 spricht Qualcomm vor allem von verbesserter künstlicher Intelligenz und einem aufgewerteten Bildprozessor für Fotos und Videos. CPU-seitig gibt es zwei Cortex-A73 mit 2 GHz und vier Cortex-A53 mit 1,8 GHz und dazu eine Adreno 610 als Grafikeinheit. Der Spectra 340T schafft 48 Megapixel, zudem kann er erstmals in der Snapdragon-600er-Serie drei Kamerasensoren ansprechen, auch HEIF wird unterstützt. Das X11-Modem erreicht 390 MBit/s im Downlink, hinzu kommen Bluetooth 5.1 und Wi-Fi 6.
Für den Snapdragon 460 hat sich Qualcomm erstmals für Performance-Kerne entschieden: Statt acht Cortex-A53 sollen es vier Big-Cores alias Kryo 240 sein, was mit 70 Prozent mehr Leistung einhergehen soll. Bisherige Kryo 2x0 waren modifizierte Cortex-A73. Auch die Grafikeinheit - eine Adreno 610 wie beim Snapdragon 662 - soll mit 60 Prozent Zuwachs deutlich flotter ausfallen. Bluetooth 5.1 fehlt, allerdings bleibt Wi-Fi 6 erhalten. Erstmals in der Snapdragon-400er-Serie gibt es mit dem Hexagon 683 einen DSP mit Tensorflow-Lite-Beschleunigung.