ScreenX: Mehr Leinwand, kein Mehrwert
Wer aus Protest oder Langeweile bei schlechten Kinofilmen häufig an die Wände starrt, wird in einer ScreenX-Vorstellung keinen Frieden finden. Die Multiprojektionstechnik erweitert das Filmgeschehen am Publikum vorbei – und das auch im übertragenen Sinn.
"Wundern Sie sich bitte nicht, dass die verlängerte Leinwand nur in manchen Szenen eingesetzt wird. Das ist normal und bedeutet nicht, die Projektoren sind ausgefallen." Dieser freundliche Hinweis der Kartenabreißerin ist für mich Startschuss einer ganzen Reihe ernüchternder Feststellungen über ScreenX. Dabei klingt das Konzept grundsätzlich eigentlich verheißungsvoll.
Vier zusätzliche Projektoren sollen das Filmgeschehen auf den Seitenwänden des Kinosaals links und rechts von der Hauptleinwand fortsetzen. Das ergänzende Material dafür muss am Set schon mit zusätzlichen Kameras gedreht oder im Falle von CGI-Szenen computergeneriert werden. Nachträglich nur halbherzig konvertierte Filme und damit eine Verschlechterung des Filmgenusses, wie etwa bei den meisten 3D-Vorführungen, müssen Zuschauer also nicht fürchten – dachte ich eigentlich. In der Praxis sieht das Ergebnis aber kaum besser aus als bei den unliebsamen 3D-Konvertierungen.