Motorola Razr im Hands on: Klappen wie 2004

Mit dem Razr hat Motorola seinen Klassiker aus dem Jahr 2004 wiederaufgelegt - aber mit faltbarem Display. Im ersten Test gefällt uns das Gerät sowohl klein zusammengeklappt als auch ausgeklappt als vollwertiges Smartphone. Wie beim Galaxy Fold ist für uns allerdings die größte Frage die nach der Haltbarkeit.

Ein Hands-on von veröffentlicht am
Das neue und das alte Razr von Motorola (Video) (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Das Razr V3 und dessen Nachfolger sind Kulthandys: Im Laufe der vierjährigen Produktionszeit setzte Motorola ab dem Sommer 2004 über 130 Millionen Geräte ab - was es bis heute zur bestverkauften Klapptelefon-Reihe macht. Inzwischen hat Motorola zweimal den Besitzer gewechselt und gehört zu Lenovo. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen unter anderem Smartphones mit Wechselmodulen produziert, mit gemischtem Erfolg.

Mit dem neuen Razr könnte Motorola allerdings ein Knaller gelungen sein: Das ikonische Design kombiniert der Hersteller mit einem faltbaren Display. Zusammengeklappt ist das Gerät deutlich kleiner als herkömmliche Smartphones, bietet aufgeklappt mit seinem innenliegenden 6,2-Zoll-Bildschirm aber so viel Platz wie andere Geräte. In einem ersten Hands on haben wir besonderes Augenmerk auf den Bildschirm gelegt - Motorola hat hier verglichen mit der Konkurrenz einige gute Ideen, fraglich dürfte aber die Widerstandsfähigkeit sein.

Dem Razr ist die Verwandtschaft zum Razr V3 deutlich anzusehen, das neue Modell ist aber sowohl zusammen- als auch aufgeklappt größer. Auf der Vorderseite ist ein Display eingebaut, das - anders als das von Samsungs Galaxy Fold - nur für Benachrichtigungen gedacht ist. Die Benutzung erinnert uns direkt an die Zeiten des Razr V3: Um das Razr zu benutzen, müssen wir es aufklappen.

Zusammengeklappt ein kleines Gerät

Beim Galaxy Fold hat uns das genervt, vor allem weil Samsungs Falt-Smartphone eigentlich einen voll funktionsfähigen Bildschirm auf der Außenseite hat, der aber leider viel zu klein ist. Beim Razr gehört das Klappen zum Handwerk; als Entschädigung bekommen wir ein Gerät, das mit 94 x 72 x 14 mm im zusammengeklappten Zustand auch in kleine Hosentaschen passt.

  • Links das neue Motorola Razr, rechts das alte Razr V3 (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das neue Razr hat einen 2,7-Zoll-Bildschirm auf der Außenseite. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Ebenfalls auf der Vorderseite untergebracht: die 16-Megapixel-Kamera (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die beiden Hälften des Razr schließen ohne große Lücke. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Zahnräder des Gelenks liegen offen - eine mögliche Schwachstelle, durch die Staub den Mechanismus beschädigen könnte. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Der Retro-Modus verleiht dem neuen Razr das Aussehen des alten Modells, ...
  • ... inklusive voll funktionsfähiger Tasten. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Eigentlich ist das neue Razr aber ein normales Android-Smartphone. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Links das alte, rechts das neue Razr (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • In der Wölbung am unteren Rand des Razr sind unter anderem der Fingerabdrucksensor, die Mikrofone und der Lautsprecher untergebracht. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Beim Klappen sinkt das Display leicht in das Gehäuse ein, weshalb kein Falz wie bei Samsungs Galaxy Fold entsteht. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Beim Galaxy Fold ist der Falz deutlich sichtbar, beim Razr gibt es keine vergleichbare Einkerbung. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Beim Razr ist andeutungsweise die Stelle des Gelenks zu erkennen, beim Galaxy Fold hingegen sehr deutlich. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das Galaxy Fold scheint allerdings besser vor Staub geschützt zu sein. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Das neue Razr hat einen 2,7-Zoll-Bildschirm auf der Außenseite. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Der Klappmechanismus des neuen Razr lässt sich nach kurzer Eingewöhnungszeit gut mit einer Hand bedienen - genau wie beim alten Razr: Wir schieben unseren Daumen leicht zwischen die beiden Hälften des Smartphones, anschließend lässt sich die obere Hälfte einfach nach oben drücken. Aufgrund des Kunststoffdisplays sollten Nutzer mit längeren Fingernägeln dabei aber vorsichtig sein.

Dann entfaltet sich vor uns ein 6,2 Zoll großer Bildschirm mit einer Auflösung von 2.142 x 876 Pixeln. Das 21:9-Format ist sehr lang, was beim Lesen von Internetseiten oder der Nutzung von Social-Media-Apps hilft. Der Klappmechanismus funktioniert anders als der des Galaxy Fold: Beim Auf- und Zuklappen senkt sich die Displayfolie an der Knickstelle leicht in das Gehäuse ab; dadurch entsteht eine Art tropfenförmige Ausbuchtung.

Gleichzeitig rutscht das Panel etwas in die Wölbung am unteren Rand des Gehäuses ein; diese empfinden wir im Laufe der Nutzung nicht als störend. Durch den Faltprozess wird das Display beim Klappen in einem wesentlich größeren Radius gefaltet als beim Galaxy Fold. Dadurch entsteht in der Mitte kein auffälliger Falz wie bei Samsungs Falt-Smartphone.

Scharnier packt weniger fest zu als beim Galaxy Fold

Die Konstruktion hat allerdings den Nachteil, dass sie sich etwas weniger stabil als die des Galaxy Fold anfühlt. Das Display-Panel liegt nicht so stramm auf, was angesichts der beim Klappen notwendigen Bewegung verständlich ist. Das merken wir auch beim Tippen auf dem Bildschirm, aber sichtbare Bildstörungen gibt es nicht.

Anders als beim neu gestalteten Galaxy Fold verschließen keine Bauteile die Lücke zwischen Gehäuse und Display, die beim Zuklappen des Razr entsteht. Motorola zufolge soll es keine Probleme aufgrund eindringenden Schmutzes geben, wir sind aber skeptisch. Schäden wie bei der ersten Version des Galaxy Fold könnten zwar dadurch verhindert werden, dass das Display nicht so stark aufliegt - sicher sind wir uns da aber nicht.

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Klappmechanismus ist spürbar, aber kein Falz 
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Labbm 14. Dez 2019

Mach ich auch grundsätzlich, nur in letzter Zeit liest man das einfach sehr oft.

TheRealLife 13. Dez 2019

Das ist mir schon klar, war nur mit Absicht übertriebene provozierend geschrieben im...

TLausHH 13. Dez 2019

+1 Bin ganz Deiner Meinung. Hatte schon eine Weile den gleichen Gedanken, seit ich das...

Eleazar 13. Dez 2019

In Generation 2 schlage ich dann gern zu!



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