Qualcomm-Ausblick: Wie die 5G-Entwicklung bis 2021 aussehen wird
Innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre wollen Provider weltweit ihre 5G-Netze ausbauen. Dabei entstehen Sub-6-GHz- und mmWave-Basisstationen parallel, was mit einigen Smartphonechips problematisch ist.
Die ersten 5G-Basisstationen stehen längst, auch passende Smartphonechips und Endgeräte sowie Verträge sind mittlerweile im Handel verfügbar. Noch steht der weltweite Ausbau von 5G als Nachfolger von LTE zwar noch am Anfang, doch das wird sich in den kommenden Jahren schnell ändern. Auf dem Snapdragon Summit 2019 gab Qualcomm einen Überblick, welche Provider in welchen Ländern welche Pläne haben.
So sollen momentan mehr als 40 Anbieter in 20 Staaten bereits über 5G-Standorte verfügen. Dazu zählen Australien, Bahrain, China, Deutschland, Finnland, Irland, Italien, Großbritannien, Katar, Kuwait, Monaco, die Philippinen, Rumänien, Saudi-Arabien, die Schweiz, Spanien, Südafrika, Südkorea, die USA und die Vereinigten Arabischen Emirate. Generell arbeiten mehr als 325 Provider in 109 Ländern am 5G-Auf- und Ausbau.
2020 kommen Länder wie Brasilien, Chile, Frankreich, Hongkong, Indien, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Österreich, Russland, Singapur, Taiwan, Türkei und Vietnam hinzu. 2021 folgen unter anderem Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Griechenland, Kroatien, Lettland, Luxemburg, die Malediven, die Niederlande, Norwegen, Peru, Polen, Portugal, Serbien, Schweden, die Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Weißrussland.
Interessant ist dabei, wann wo welcher der beiden großen Frequenzstandards ausgebaut wird: mmWave hat mehr Bandbreite, ist aber extrem kurzwellig, benötigt einen sehr dichten Ausbau und profitiert von umgerüsteten LTE-LAA-Basisstationen (License Assisted Access). Sub-6-GHz reicht deutlich weiter auf Kosten der Geschwindigkeit, dafür können reguläre, schon vorhandene LTE-Masten eingesetzt werden. Zudem ist dabei Dynamic Spectrum Sharing möglich, um die 5G-Abdeckung zu erhöhen.
Der vorherrschende Standard in den USA ist derzeit mmWave, auch Japan und Russland werden anfangs darauf setzen. In China und in Europa sowie dem Rest der Welt wird vorerst eher Sub-6-GHz ausgebaut, bis 2021 sollen global aber beide Standards zusammenwachsen. Qualcomm spricht von "Real 5G", wenn mmWave und Sub-6-GHz eingesetzt und unterstützt werden. Der neue Snapdragon 865 und der neue Snapdragon 765 beherrschen beide Standards, andere Chips wie der Kirin 990 von Huawei, der Dimensity 1000 von Mediatek und der Exynos 980 von Samsung nur Sub-6-GHz.
In Deutschland wurde die 5G-Frequenzvergabe im Juni 2019 abgeschlossen und die Provider konnten ihre vorbereiteten Standorte freischalten. Derzeit gibt es 5G-Stationen von der Deutschen Telekom, Telefónica Deutschland und Vodafone. Diese sind unter anderem in Berlin, Birgland, Bonn, Bremen, Darmstadt, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hattstedt, Köln, Leipzig, Lohmar, Mülheim an der Ruhr und München verfügbar. Nicht alle Provider haben Standorte in allen genannten Städten und nicht alle sind öffentlich, seitens 1&1 Drillisch erfolgt der Ausbau zudem erst noch.
Mit Geräten wie dem Huawei Mate 20 X 5G, dem Samsung Galaxy S10 5G oder dem Xiaomi Mimix 3 5G ist bereits mehr als 1 GBit/s im Downstream möglich. Bei der Deutschen Telekom und bei Vodafone ist 5G auch in günstigen Verträgen wie Magenta Mobil S für mehr als 300 MBit/s oder wie Red S für mehr als 500 MBit/s kostenlos integriert.
Offenlegung: Golem.de hat auf Einladung von Qualcomm am Snapdragon Summit in Wailea teilgenommen, die Reise- und Hotelkosten wurden von Qualcomm übernommen. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben seitens Dritter.