Elektromobilität: Warum der Ladestrom so teuer geworden ist
Das Aufladen von Elektroautos an einer öffentlichen Ladesäule kann bisweilen teuer sein. Golem.de hat mit dem Ladenetzbetreiber Allego über die Tücken bei der Ladeinfrastruktur und den schwierigen Kunden We Share gesprochen.
Einer der vielen Vorteile der Elektromobilität besteht darin, dass Elektromotoren deutlich effizienter Energie in Bewegung umsetzen. Doch der bessere Wirkungsgrad bedeutet nicht mehr, dass der Strom für eine bestimmte Strecke günstiger als der Kraftstoff bei einem Verbrenner ist. Bei einem Preis von bis zu 59 Cent pro Kilowattstunde (kWh) wie beim Ladenetzbetreiber Allego können 40 bis 50 Euro pro Ladevorgang anfallen – für wenige 100 Kilometer. Doch müssen die Stromkosten an einer öffentlichen Ladesäule doppelt so hoch sein wie an der privaten Wallbox? Oder sind das schon Folgen einer Marktkonzentration, vor der die Monopolkommission jüngst warnte?
Zugegeben: Es gibt weiterhin viele Möglichkeiten in Deutschland, sein Elektroauto günstig aufzuladen. Einzelhandelsketten wie Lidl, Kaufland oder Aldi sowie Möbelhäuser wie Ikea locken ihre Kunden mit kostenlosem Strom. Welcher Autofahrer bekommt sonst schon beim Einkaufen seinen Sprit geschenkt? Zudem rechnen Ladenetzbetreiber wie Ionity noch pauschal pro Ladevorgang ab. Wer sich für 8 Euro beispielsweise 60 kWh nachlädt, liegt mit einem Preis von 13,3 Cent pro kWh deutlich unter seinem Haushaltstarif. Doch die Zeit der günstigen Pauschaltarife geht zu Ende. Auch Ionity stellt früher oder später auf eine verbrauchsabhängige Abrechnung um.