Lenovo: Smart Display 7 mit Kamera ist so teuer wie Googles Nest Hub

Lenovo hat auf der Ifa 2019 sein drittes Smart Display mit Google Assistant vorgestellt. Das Smart Display 7 hat ein 7 Zoll großes Display und ist damit eine direkte Konkurrenz zum Nest Hub, der bei gleichem Preis keine Kamera hat und keine Musikwecker unterstützt.

Artikel veröffentlicht am ,
Smart Tab 7
Smart Tab 7 (Bild: Lenovo)

Lenovo erweitert sein Sortiment an smarten Displays mit Google Assistant und hat auf der Ifa 2019 ein Modell mit einem 7 Zoll großen Display vorgestellt. Bisher gibt es von Lenovo Smart Displays mit einem 8 Zoll und einem 10 Zoll großen Bildschirm. Zudem bietet Lenovo mit der Smart Clock ein weiteres Google-Assistant-Gerät mit Display an, das aber bei den Smart-Display-Funktionen so stark beschränkt ist, dass es nicht in diese Gerätekategorie passt.

Die Bauform des Smart Display 7 unterscheidet sich von den bisherigen Lenovo-Modellen. Der Lautsprecher ist nicht mehr neben, sondern unter dem Display platziert. Das neue Smart Display kann auch nicht mehr im Hochformat genutzt werden. Da Google bis heute diese Ansicht nicht unterstützt, ist das in der Praxis keine Einschränkung. Das Design mit einer Platzierung des Lautsprechers unterhalb des Displays erinnert an das Gehäuse von Amazons erstem Echo Show, der ebenfalls einen 7 Zoll großen Bildschirm hat, allerdings etwas kantiger wirkt.

Eingebaute Stereolautsprecher

Das Smart Display 7 hat einen OLED-Bildschirm mit einer Auflösung von 1.024 x 600 Pixeln. Im Vergleich zu modernen Smartphones erscheint das wenig, allerdings nutzt man sprachgesteuerte Geräte üblicherweise aus größerem Abstand, so dass die Auflösung ausreichend ist. Googles Nest Hub hat die gleiche Displaygröße und Auflösung, beim Test waren wir mit dem Display zufrieden.

  • Smart Tab 7 (Bild: Lenovo)
  • Smart Tab 7 (Bild: Lenovo)
  • Smart Tab 7 (Bild: Lenovo)
  • Smart Tab 7 (Bild: Lenovo)
Smart Tab 7 (Bild: Lenovo)

Für den Klang verbaut Lenovo Stereo-Lautsprecher und es wäre wünschenswert, wenn der Hersteller sich bei der Klangqualität verbessert. Bei den Smart Displays 8 und 10 fanden wir den Klang der Lenovo-Geräte schwächer als den der jeweiligen Amazon-Konkurrenzgeräte Echo Show der ersten Generation sowie Echo Show 10. Die bisherigen Smart Displays von Lenovo hatten aber noch keine Stereolautsprecher eingebaut.

Im Unterschied zum Nest Hub hat Lenovos Smart Display 7 eine 2-Megapixel-Kamera eingebaut, die wie bei den anderen Smart Displays von Lenovo mit einem Schiebeschalter deaktiviert werden kann. Auch Amazon bietet bei seinem Alexa-Display Echo Show 5 einen solchen Mechanismus. Der Nutzer kann sich sicher sein, dass die Kamera nichts sehen kann, wenn eine Abdeckung vor der Linse ist.

Kamera nur für Duo-Videotelefonate nutzbar

Die Kamera kann derzeit nur für Videotelefonate genutzt werden. Sie kann nicht als Überwachungskamera eingesetzt werden. Hierbei wird nur Googles eigenes Ökosystem unterstützt - Anrufe sind nur über Duo möglich. Anders als bei Amazons Alexa-Geräten erlaubt Google Telefonate nur zwischen verschiedenen Google-Konten. Das schränkt den Nutzen der Funktion erheblich ein. Können wir von einem Smartphone aus über die Alexa-App unkompliziert den eigenen Echo Show im Haushalt von unterwegs anrufen, ist das bei Googles Plattform ausgeschlossen.

Neben einem Schiebeschalter zum Ausschalten der Kamera hat das Smart Display zwei Lautstärketasten sowie eine Taste zur Stummschaltung des Mikrofons. Ein Schiebeschalter zum Ausschalten der Mikrofone ist - wie bei vielen Google-Assistant-Geräten - auf der Rückseite des Geräts untergebracht und damit schwerer erreichbar als die übrigen Tasten. Das Lenovo-Gerät hat abgesehen von der Buchse für das Netzteil keine weiteren Anschlüsse.

Googles Smart-Display-Plattform fehlt viel

Die Smart Displays mit Google Assistant wirken für uns noch unfertig. Die Geräte unterscheiden nicht zwischen Sprachbefehlen zum Anzeigen und Ansagen. Außerdem lässt sich die Oberfläche nur unzureichend mit der Stimme bedienen. Für ein Gerät, das vor allem auf Sprachsteuerung setzt, ist das eine lästige Beschränkung. Außerdem haben die Google-Assistant-Geräte keinen Browser, womit Google viel Potenzial verschenkt.

In all diesen Disziplinen schneiden die Echo-Show-Geräte von Amazon um Klassen besser ab. Hier können wir uns Informationen bei Bedarf nur auf dem Display anzeigen lassen, ohne lange Ansagen zu hören. Zudem ist die Oberfläche sehr umfangreich mit der Stimme steuerbar. Die Amazon-Geräte sind gleich mit zwei Browsern bestückt, die sich allerdings nicht mit der Sprache bedienen lassen.

Lenovo will das Smart Display 7 im November 2019 zum Preis von 130 Euro auf den Markt bringen. Google verkauft sein Smart Display Nest Hub ebenfalls für 130 Euro. Der Käufer des Nest Hub bekommt aber keine Kamera und er kann sich nicht mit Musik wecken lassen, was mit den Lenovo-Geräten problemlos möglich ist. Wer also ab November mit dem Kauf eines Smart Displays mit Google Assistant liebäugelt, bekommt mit dem Lenovo-Gerät mehr Funktionen zum gleichen Preis.

Auch interessant:

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Fehlerhaftes Pedal
Tesla muss Cybertruck zurückrufen

Tesla hat beim Cybertruck einen erheblichen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen hat eine Rückrufaktion für fast alle 3.878 Cybertrucks gestartet.

Fehlerhaftes Pedal: Tesla muss Cybertruck zurückrufen
Artikel
  1. Ghost Shark: Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne
    Ghost Shark
    Australien zeigt Prototyp einer riesigen Unterwasserdrohne

    Die Royal Australian Navy hat zusammen mit Anduril Ghost Shark vorgestellt, eine U-Boot-Drohne, die Aufklärungs-, Überwachungs- und Erkundungsmissionen durchführen soll.

  2. Voodoo-X: Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte
    Voodoo-X
    Bastler bauen eine neue 3dfx Grafikkarte

    Mit originalen Chips und neuen Designtools soll die bisher beste 3dfx-Grafikkarte entstehen. HDMI und zuschaltbaren Speicher gab es bisher nicht.

  3. Altstore für iPhones ausprobiert: So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores
    Altstore für iPhones ausprobiert
    So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores

    Dank DMA lassen sich in Europa endlich alternative App-Marktplätze auf iPhones installieren. Golem.de hat das mit dem Altstore ausprobiert - mit reichlich Frust.
    Ein Erfahrungsbericht von Tobias Költzsch und Daniel Ziegener

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /