Google Maps: Karten brauchen Menschen statt Maschinen
Wenn Karten nicht mehr von Menschen, sondern allein von Maschinen erstellt werden, erfinden diese U-Bahn-Linien, Hochhäuser im Nationalpark und unmögliche Routen. Ein kurze Liste zu den Grenzen der Automatisierung.
Vor wenigen Wochen haben wir über einen kuriosen Fehler berichtet, bei dem Google die Daten aus dem ÖPNV offensichtlich falsch interpretierte und für Google Maps schlicht eine neue U-Bahn-Linie in Berlin erfand. Das ist nicht nur ärgerlich für Touristen und Anwohner, sondern leider auch alles andere als ein Einzelfall, wie schon eine kurze Umfrage in unserer Redaktion zeigt.
- Google Maps: Karten brauchen Menschen statt Maschinen
- Wo eine Route ist, ist auch (k)ein Weg
Es ist zwar klar, dass Karten - egal ob analog oder digital - immer mal wieder auch ärgerliche Falschinformationen aufweisen können. Doch vor allem bei dem sehr häufig genutzten Google Maps fällt auf, dass diese Art störender und irritierender Fehler wohl auf die massive Automatisierungsstrategie des Dienstes zurückzuführen ist.
Eigentlich ist es durchaus im Sinne der Nutzer des Dienstes, auf viele verschiedene Arten der automatischen Datenauswertung zu setzen. Insbesondere Google baut sein Geschäftsmodell seit mehr als 20 Jahren genau darauf auf. Dank der Automatisierung kann ein digitaler Kartendienst viele nützliche Zusatzinformationen und natürlich auch vielfältigere Kartendaten bieten, die so in traditionell erstellten Karten kaum zu finden sein dürften.
Dieses vollständige Vertrauen in die Arbeit von Maschinen und Programmen führt aber wie bei der erfundenen U-Bahn-Linie zu vermeidbaren Fehlern. Im Folgenden stellen wir kurz einige weitere derartiger Fehler vor, die eben nicht nur kurios sind, sondern auch die Grenzen der Automatisierung ohne menschliche Korrektur zeigen - und das bei so vermeintlich einfachen Informationen wie Kartendaten. Wir beschränken uns dabei zwar auf das weit verbreitete Google Maps, aber andere Dienste und Wettbewerber dürften teils ähnliche Probleme haben, da Karten immer weniger durch Menschen erstellt werden.
Dichte Zivilisation im Nationalpark
Google Maps zufolge stehen unzählige Hochhäuser im Nationalpark Sächsische Schweiz. Dabei sind Neubauten im Nationalpark natürlich verboten - und es sind auch keine da. Nur die berühmten Sandsteinfelsen.
Dabei ist die Darstellung durchaus raffiniert. Die dargestellten Häuser sind nicht nur rechteckig, sondern haben unterschiedliche Umrisse und sogar verschiedene Höhen. Es ist leicht nachvollziehbar, dass hier die trainierte Bilderkennung für Gebäude sich getäuscht hat. Immerhin stehen da große hell leuchtende Felsnadeln in einer sonst monotonen Umgebung.
Von Google Maps erfundene Gebäude lassen sich anhand dieses relativ einfachen Musters - eine Oberfläche, die sich stark von ihrer Umgebung abhebt - auch leicht an anderen Orten finden. Dazu gehören etwa Kläranlagen, Sportplätze oder große Betonplatten, die im Boden verlegt sind.
Bei Google Maps werden aber nicht nur Objekte erfunden und dargestellt, die so in Wirklichkeit gar nicht existieren, wie eben Gebäude. Auch bei dem häufig genutzten Routing setzt der Anbieter stark auf Automatisierung, obwohl auch hier eine menschliche Kontrolle wohl von Vorteil wäre.
Wo eine Route ist, ist auch (k)ein Weg |
- 1
- 2
Bis heute ist es nicht möglich, Google Maps während der Fahrt einfach simpel mitzuteilen...
TomTom wurde hier doch gar nicht verglichen - oder? Bei den physischen Geräten waren...
Vermutlich hattest du einfach Glück. Vielleicht ist deine Toleranz auch nicht so schnell...
Für Geschäfte können Anfänger auch https://www.onosm.org benutzen. https://giswiki.hsr.ch...