Bastelrechner: Einige USB-Typ-C-Ladegeräte erkennen Raspberry Pi 4 nicht

Macbook-Netzteile und andere USB-Typ-C-Ladegeräte funktionieren nicht mit dem neuen Raspberry Pi 4. Der Bastler Tyler Ward weiß auch, warum.

Artikel veröffentlicht am ,
Der Raspberry Pi 4 funktioniert nicht mit allen USB-Netzteilen.
Der Raspberry Pi 4 funktioniert nicht mit allen USB-Netzteilen. (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Einige Ladegeräte scheinen mit dem neuen Raspberry Pi 4 nicht zu funktionieren. Das berichtet das Elektronik-Blog Scorpia. Demnach haben einige Nutzer dies mit einem Macbook-Netzteil ausprobieren können, dessen Thunderbolt-3-Stecker zwar in die Platine passt, diese allerdings nicht mit Energie versorgt. Auch einige andere Netzteile mit USB-Typ-C-Stecker sind betroffen.

Der Autor des Blogposts, Tyler Ward, sieht generell Thunderbolt-3-Netzteile und Adapter als ungeeignet an, die 5 Ampere Stromstärke liefern können. Den Grund schlüsselt er mit einem Schaltplan ebenfalls auf: Der USB-C-Anschluss benötigt zwei Widerstände statt nur einem. Beim Raspberry Pi 4 ist der Widerstand R79 mit Configuration Channel (CC) 1 und mit CC 2 verbunden. "Bei den meisten Ladegeräten ist das kein Problem, da einfache Kabel nur eine CC-Leitung verwenden", sagt Ward.

Als Audiogerät erkannt

Bei einem eingesteckten aktiven Kabel mit E-Mark-Chip liegt das das Problem darin, dass in dem Kabel ein zusätzlicher Pull-Down-Widerstand (Ra) integriert ist. In Kombination mit dem Pull-Down-Widerstand R79 (Rd) ergibt sich daraus ein Gesamtwiderstand von 836 Ohm an beiden Kanälen. Diese beiden Werte interpretiert das Ladegerät nach USB-Typ-C-Standard (PDF) so, als wäre der Pi ein Audio-Adapter, der keine Stromversorgung benötigt. Daher wird der Bastelrechner nicht mit Strom versorgt. Aktive Kabel sind oft bei Power-Delivery-Netzteilen mit einer Leistung von mehr als 60 Watt und einer Stromstärke von 5 Ampere vonnöten. Typischerweise sind das Notebooknetzteile.

  • Ein aktives Kabel hat bereits zwei Ra integriert. (Bild: (Bild: Scorpia)
  • Ein Ra liegt dann vor, wenn 800-1.200 Ohm gemessen werden. (Bild: Scorpia)
  • Das Netzteil erkennt an beiden Kanälen 836 Ohm. (Bild: Scorpia)
  • Schaltung des USB-Typ-C-Anschlusses auf dem Pi 4. (Bild: Scorpia)
Ein aktives Kabel hat bereits zwei Ra integriert. (Bild: (Bild: Scorpia)

Ward gibt in seinem Bericht eine detaillierte Erklärung dieses Verhaltens und rät dazu, nicht-aktive Kabel für den Raspberry Pi 4 zu verwenden. Zu diesen zählen meist Kabel, die Smartphones beiliegen. Außerdem ist es für ihn wahrscheinlich, dass ältere Netzteile mit einem USB-A-USB-C-Adapter funktionieren, solange sie genug Leistung unterstützen. Ward hofft aber auch darauf, dass künftige Modelle des Pi 4 einen zweiten CC-Widerstand nutzen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
  • Ein aktives Kabel hat bereits zwei Ra integriert. (Bild: (Bild: Scorpia)
  • Ein Ra liegt dann vor, wenn 800-1.200 Ohm gemessen werden. (Bild: Scorpia)
  • Das Netzteil erkennt an beiden Kanälen 836 Ohm. (Bild: Scorpia)
  • Schaltung des USB-Typ-C-Anschlusses auf dem Pi 4. (Bild: Scorpia)
Ein Ra liegt dann vor, wenn 800-1.200 Ohm gemessen werden. (Bild: Scorpia)


drunkenmaster 10. Jul 2019

Ich hab ja auch extra "PS3" geschrieben, weil das mit den Netzteilen nicht geht. ;) Die...

M.P. 09. Jul 2019

Leider habe ich mich im Schaltplan vertan - der Pi4 hat diese Sicherung nicht .. https...

M.P. 09. Jul 2019

77 % Wirkungsgrad ist wahrscheinlich bei einem so kleinen Netzteil auch noch ok ...

anonym 09. Jul 2019

Thunderbolt hat nichts mit 100W zu tun. Ich hab ein USB 3.1g2 Kabel welches 100W kann für...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Fehlerhaftes Pedal
Tesla muss Cybertruck zurückrufen

Tesla hat beim Cybertruck einen erheblichen Rückschlag erlitten. Das Unternehmen hat eine Rückrufaktion für fast alle 3.878 Cybertrucks gestartet.

Fehlerhaftes Pedal: Tesla muss Cybertruck zurückrufen
Artikel
  1. Altstore für iPhones ausprobiert: So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores
    Altstore für iPhones ausprobiert
    So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores

    Dank DMA lassen sich in Europa endlich alternative App-Marktplätze auf iPhones installieren. Golem.de hat das mit dem Altstore ausprobiert - mit reichlich Frust.
    Ein Erfahrungsbericht von Tobias Költzsch und Daniel Ziegener

  2. Pixel und Co.: Google legt Software-, Hardware- und KI-Teams zusammen
    Pixel und Co.
    Google legt Software-, Hardware- und KI-Teams zusammen

    Die neue Abteilung Platform & Devices bei Google soll bessere Geräte mit optimierter Software entwickeln. Hintergrund der Änderungen ist KI.

  3. US-Airforce: KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet
    US-Airforce
    KI-Dogfights gegen menschliche Piloten getestet

    Die US-Luftwaffe hat erfolgreich einen Nahkampf zwischen dem X-62A-Testflugzeug mit KI-Steuerung und einem bemannten F-16-Kampfflugzeug durchgeführt.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Spring Sale bei Gamesplanet • Neuer MediaMarkt-Flyer • MindStar: AMD Ryzen 7 7800X3D 339€ • Bose Soundbar günstig wie nie • Samsung Galaxy S23 -37% • MSI OLED Curved 34" UWQHD 175Hz -500€ • Alternate: Deep Cool CH560 Digital Tower-Gehäuse 99,90€ • PS5-Spiele -75% [Werbung]
    •  /