HNF-Nicolai SD1 Urban: Mit dem Pendelec ins Büro
Täglich 60 Kilometer radeln, bei Hitze, Regen und im Berufsverkehr. Das sollte mit einem Pedelec auch ein untrainierter Golem.de-Redakteur schaffen. Wir haben einen Selbstversuch gestartet und dabei viel gelernt.
Jeden Morgen und jeden Abend laufe ich eine Stunde lang Gefahr, den Stresspegel eines Kampfpiloten zu erreichen. So lange dauert mein Arbeitsweg von Potsdam nach Berlin-Mitte mit der S-Bahn. Mein Blutdruck steigt, wenn der Zug sich mal wieder in Schrittgeschwindigkeit durch die Stadt bewegt, wenn Radaubrüder – mit und ohne Instrumente, nüchtern oder angetütert – mitfahren, wenn die Fahrzeiten ohne Ankündigung mit sofortiger Wirkung von einem Zufallsgenerator bestimmt werden oder wenn ich mich mit sommerlich-verschwitzten Leuten drängele.
Den Vergleich mit den Kampfpiloten entnehme ich einem Interview mit einem britischen Psychologen. Er hat eine Studie durchgeführt, die zu dem Ergebnis kommt, dass Pendler ähnlich hohe Stresspegel entwickeln wie ebenjene Flieger. Dieselbe Studie betont aber auch die Stressverringerung durch Fahrradfahren. Also raus aus dem Pilotensitz und auf den Sattel! Ich werde fünf Tage lang die knapp 30 Kilometer in die Redaktion per Pedelec zurücklegen. Ich scheue weder Hitze noch Regen noch den direkten Vergleich mit einem Sportradler – und finde dabei heraus, was mein perfektes Pedelec haben sollte.