Kodi mit Raspberry Pi: Pimp your Stereoanlage

Wer seine digitale Musiksammlung sinnvoll nutzen will, kommt an einem vernetzten Receiver kaum vorbei. Doch trotz vieler Funktionen und Anschlüsse der getesteten Geräte haben wir uns am Ende für eine Eigenbaulösung entschieden.

Eine Anleitung von veröffentlicht am
Mit einem Raspberry Pi lässt sich eine alte Kompaktanlage wieder aufmöbeln.
Mit einem Raspberry Pi lässt sich eine alte Kompaktanlage wieder aufmöbeln. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Mit vielen Receivern ist es wie mit alten Autos: Während weltweit über vernetzte, autonome und elektrische Fahrzeuge diskutiert wird, scheinen Fahrzeuge, die einfach nur zuverlässig und sicher von A nach B fahren, völlig antiquiert zu sein. Ähnlich ist es bei vielen Hifi-Verstärkern, die noch in heimischen Wohnzimmern stehen: Sie haben eigentlich noch einen guten Sound, doch es wird immer schwieriger, die digitalen Musiksammlungen auf die Geräte zu bringen. Was bleibt einem anderes übrig, als die eigene Hifi-Anlage endlich zu vernetzen?

In unserem Fall handelt es sich bei dem altgedienten Stück um die Kompaktanlage Philips FW 362, Baujahr 1999, mit Doppelkassettendeck und CD-Player. Das entspricht im Automobilbereich etwa einem VW Polo Diesel mit Euronorm 2. Stark fahrverbotsgefährdet. Schon beim Kauf war die Stereoanlage sicher nichts für Audiophile. Der CD-Player hat schon seit Jahren seinen Geist aufgegeben, das Kassettendeck versprüht hingegen schon wieder Retrocharme.

Welche Funktionen will ich haben?

Dennoch liegt es nahe, die Anlage nicht um einen reinen Netzwerkplayer zu erweitern, sondern sich lieber gleich einen vernetzten Receiver mit integrierter Endstufe anzuschaffen. Für beide Arten von Geräten gibt es inzwischen eine recht große Auswahl. Diese Fragen für die Nutzer stellen sich daher: Welche Funktionen brauche ich genau, und welche Geräte bieten diese an?

Doch diese Fragen sind bei vielen Produkten auf Anhieb gar nicht so einfach zu beantworten. So werben manche Receiver mit so vielen Funktionen und Standards, dass vor lauter Aufklebern und Logos die Verpackung nicht mehr auszureichen scheint. WLAN, Ethernet, Streaming, Bluetooth, USB, DAB, DLNA, Flareconnect, DTS Play-Fi, Musiccast, Dolby Atmos, Spotify, Heos App und so weiter. Wer sich ein solches Gerät anschafft, hat scheinbar für alle digitalen Fälle vorgesorgt. Allerdings nur auf den ersten Blick.

Mehrere K.-o.-Kriterien

Für unsere Zwecke sollte der Receiver mindestens folgende Anforderungen erfüllen: die Musiksammlung vom heimischen NAS abspielen, Dateien auf USB-Sticks und -Festplatten erkennen und die Musik auf einen Bluetooth-Kopfhörer übertragen. Darüber hinaus sollten sich alle grundlegenden Funktionen möglichst ohne zusätzliches Gerät wie eine Smartphone-App bedienen lassen. Dazu sollte beispielsweise die Navigation über die integrierten Displays und Tasten so komfortabel sein, dass sich Titel auf dem NAS einigermaßen gut finden und abspielen lassen. Ein Sahnehäubchen wäre dazu noch eine Wake-on-Lan-Funktion für das NAS.

Hinter diesen Anforderungen steht die Überlegung, dass Audio-Receiver langfristige Anschaffungen sind, die auch nach etlichen Jahren normalerweise noch zuverlässig funktionieren. Ob diese Geräte aber noch in 10, 15 oder gar 20 Jahren mit den dann aktuellen Endgeräten kommunizieren können, ist völlig unklar. Dann wären sie wieder Elektroschrott, obwohl sie eigentlich noch technisch einwandfrei laufen. Zudem haben wir festgestellt, dass zusätzliche Bluetooth-Adapter, die sich in den Kopfhörerausgang stecken lassen, umständlich in der Bedienung sind und ständiges Hin- und Herstöpseln erfordern. Auch das Pairing klappt bei einem Klinkenadapter der Marke Renkforce sehr unzuverlässig.

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kommentar4711 28. Mär 2019

Sehe ich auch so. Habe beide vor einigen Wochen für ein sehr ähnliches Projekt (https...

kommentar4711 28. Mär 2019

Was übrigens auch geht ist die nicht mehr benötigten Buttons des CD Players am Gehäuse...

kommentar4711 28. Mär 2019

Habe kürzlich etwas ähnliches gemacht, allerdings nicht in eine Kompaktanlage integriert...

Profi 28. Mär 2019

Ich kann die Nostalgie verstehen aber man gibt ja nicht gleich sein Menschsein auf, nur...



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