Elektroauto: Ingenext hackt Model 3 und bietet 37 Kilowatt mehr Leistung

Das kanadische Unternehmen Ingenext bietet ein Beschleunigungs-Upgrade für das Model 3 zum halben Preis von Tesla an.

Artikel veröffentlicht am ,
Tesla Model 3: Für den Einbau muss ein Teil der Innenverkleidung entfernt werden.
Tesla Model 3: Für den Einbau muss ein Teil der Innenverkleidung entfernt werden. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)

Beschleunigung für den halben Preis: Die kanadische Elektroautowerkstatt Simon André hat die Software des Tesla Model 3 gehackt. Sie bietet ein Beschleunigungs-Upgrade für einen deutlich geringeren Preis an als Tesla selbst.

Tesla hatte den Acceleration Boost im vergangenen Dezember angekündigt. Das Upgrade schaltet rund 37 Kilowatt Leistung für das Model 3 zusätzlich frei. Dafür verlangt Tesla 2.000 US-Dollar.

Ein neues Unternehmen vertreibt das Upgrade

Der Inhaber von Simon André hat mit Ingenext ein neues Unternehmen gegründet, das ein Beschleunigungs-Upgrade für 1.100 US-Dollar anbietet. Anders als bei Tesla ist es jedoch kein Software-Update, sondern ein kleines Gerät mit der Bezeichnung Boost 50- für die 50 PS zusätzliche Leistung.

Um Boost 50 anzuschließen, muss ein Teil der Innenverkleidung auf der Beifahrerseite entfernt werden. Dazu gehört noch eine Web-App, über die weitere Funktionen freigeschaltet werden können, etwa ein Drift-Mode oder dass sich die Tür auf der Fahrerseite bei Annäherung öffnet.

Ingenext betont, dass Boost 50 nicht verhindert, dass das Auto auch weiterhin Software-Aktualisierungen von Tesla bekommt. Da Boost 50 ein Hardware-Dongle ist, sollte das Beschleunigungs-Upgrade anders als bei einem Software-Hack auch nach einer Software-Aktualisierung durch Tesla noch funktionieren.

Ausgangspunkt war ein Projekt von Guillaume André, dem Inhaber von Simon André, ein Model 3 mit Heckantrieb zum Allradmodell umzubauen. Dazu musste André die Software des Wechselrichters hacken, um ihn auf den Betrieb von zwei Motoren umzuprogrammieren. Dabei fiel ihm auf, dass auch weitere Modifikationen möglich sind, etwa mehr Leistung freizugeben.

Zudem kann so die Model-3-Variante "Langstreckenbatterie" zur "Performance"-Variante aufgewertet werden. Dieses Ghost-Upgrade stellt jedoch einen tieferen Eingriff in das Fahrzeug dar. Er muss auch von einer Fachkraft in einer Werkstatt durchgeführt werden. Ein Model 3 Ghost kann keine Software-Aktualisierungen von Tesla mehr bekommen.

  • Das Tesla Model 3: Wer damit unterwegs ist, findet schnell Freunde. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das Auto gehört zur Mittelklasse und wird seit Februar 2019 auch in Europa ausgeliefert. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die rote Lackierung und die weißen Sitze sind Extras. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Das Fahrzeug hat Allradantrieb mit zwei Motoren: An der Hinterachse sitzt ein Synchronmotor, an der Vorderachse ein Asynchronmotor. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Das Innere ist spartanisch, Bedienungselemente gibt es außer dem Gangwahlhebel kaum. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die meisten Funktionen werden über den Touchscreen gesteuert. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Zu den wenigen Bedienungselementen gehören die Kugelknöpfe am Lenkrad ... (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • ... und der Blinker. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Außerdem die Fensterheber und zwei Türöffner - ein mechanischer und ein elektrischer. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Tesla empfiehlt, den elektrischen zu benutzen. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Einiges lässt sich per Spracheingabe steuern. Wir fühlten uns aber oft unverstanden. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Auf der Autobahn, bei hohem Tempo, ... (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • ... schnellt der Stromverbrauch in die Höhe. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Bei kalten Temperaturen liegt er ohnehin deutlich über dem Durchschnittswert von 15 kWh/100 km. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Geladen haben wir an einem Supercharger.  (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Der muss für das Model 3 umgerüstet sein, ... (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... damit auch Strom fließt. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Obwohl der Charger mit 120 kW laden kann, nutzt das Auto nicht die volle Ladeleistung. Nach einer Weile wird sie noch weiter gedrosselt. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Nicht so gut gefallen haben uns die Türen, die schlecht schließen. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Auf dem Bildschirm wird darauf aufmerksam gemacht. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Das Model 3 hat hinten einen großen Kofferraum. Vorn ist noch ein kleiner. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Auto mit Ausblick: Durch das transparente Autodach ... (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • ... ist der Kirchturm des Hamburger Michels in voller Größe zu sehen. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Das Tesla Model 3: Wer damit unterwegs ist, findet schnell Freunde. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Es bleibt abzuwarten, wie Tesla auf das Angebot von Ingenext reagiert.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Fernando-05 21. Jun 2020

Vor allem ist ein Model 3 billiger als der Durschnittspreis den die Deutschen für ein...

Oekotex 17. Jun 2020

Hast du da ein Beispiel für? Von stillgelegten Autos wegen falscher Sitzbezüge habe ich...

Oekotex 17. Jun 2020

Wobei Apple ja wenigstens noch ein Technikunternehmen ist. Wenn das Kriterium...

DeepSpaceJourney 13. Jun 2020

So etwas gibt es bei allen Firmen, die stärkere Autos anbieten. Ist nichts ungewöhnliches.



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Apple
Tim Cook muss kein Vision-Pro sein

Apple wird oft vorgeworfen, unter Tim Cook langweilig geworden zu sein. Aber braucht Apple wirklich Produkte wie das Vision Pro?
Ein IMHO von Tobias Költzsch und Daniel Ziegener

Apple: Tim Cook muss kein Vision-Pro sein
Artikel
  1. Point-to-Multipoint: Swisscom muss wegen Netztopologie Millionenstrafe zahlen
    Point-to-Multipoint
    Swisscom muss wegen Netztopologie Millionenstrafe zahlen

    Der kleine Internetanbieter Init7 hat einen Sieg gegen Swisscom errungen. Durch den Streit sind seit Jahren 500.000 fertige FTTH-Zugänge blockiert. Doch Init7 will symmetrische 25 GBit/s.

  2. Sport und Gesundheit: Massive Anwenderkritik am neuen Garmin Connect
    Sport und Gesundheit
    Massive Anwenderkritik am neuen Garmin Connect

    Unübersichtlich, zu viele Klicks: Die neue Version von Garmin Connect kommt bei Nutzern auffällig schlecht an.

  3. Headspace XR ausprobiert: Headset auf und Kopf aus
    Headspace XR ausprobiert
    Headset auf und Kopf aus

    Die Entwickler der Meditations-App gehen gen VR. Wir haben getestet, ob die App wirklich für Entspannung vom Homeoffice- oder Büro-Stress sorgt.
    Ein Test von Daniel Ziegener

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti zum Tiefstpreis • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Anker USB-Ladegeräte -45% • OLED-TV von LG 54% günstiger • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /