Nokia 9 im Hands on: Pureview ist nicht gleich Pureview
HMD Global hat mit dem Nokia 9 die Pureview-Reihe neu aufgelegt: Das Smartphone hat insgesamt fünf Kameras, die für bessere Bilder und reichlich auswählbare Schärfeebenen sorgen sollen. Im ersten Kurztest zeigt die Kamera im Vergleich mit der Konkurrenz aber ihre Grenzen.
Mit dem Namen Pureview verbinden Nokia-Kenner Smartphones mit außergewöhnlichen Kameras, beispielsweise das 808 Pureview oder das Lumia 1020. Nachdem HMD Global die Marke Nokia übernommen hat, gibt es nun zum ersten Mal wieder ein Pureview-Smartphone mit Nokia-Schriftzug: Das Nokia 9 hat gleich fünf Hauptkameras, die für verbesserte Fotos sorgen sollen.
- Nokia 9 im Hands on: Pureview ist nicht gleich Pureview
- Zahlreiche Möglichkeiten bei der Schärfesetzung
- Fazit
Golem.de hat sich das Nokia 9 Pureview in einem ersten Kurztest angeschaut und dabei den Fokus auf die Kamera gelegt. Dabei zeigen sich die Vorteile des Systems besonders bei der nachträglichen Verschiebung des Fokuspunktes - bei der Verarbeitung der Schnappschüsse brauchen Nutzer aber Geduld.
Die fünf Kameras des Nokia 9 sind ringförmig auf der Rückseite des gut verarbeiteten Gehäuses eingebaut, wobei sich eine Kamera in der Mitte befindet. Links ist ein LED-Blitz eingebaut, rechts eine ToF-Kamera, die genaue Tiefeninformationen besorgen soll. Das ist wichtig, da das Smartphone wesentlich mehr Tiefenebenen erfassen kann als herkömmliche Geräte - ein Vertreter von Zeiss, mit dem HMD Global das Kamerasystem entwickelt hat, spricht von 1.200 Ebenen anstelle von üblichen zehn.
Zwei der Kameras verwenden einen Farbsensor, die restlichen drei Monochromsensoren. Alle Chips haben 12 Megapixel, HMD Global verwendet auch gleiche Brennweiten: Die Kamera des Nokia 9 nimmt Bilder in einem leichten Weitwinkel auf. Der Fokus von HMD Global liegt nicht darin, dem Nutzer ein möglichst breites Spektrum an Brennweiten zur Verfügung zu stellen, sondern die Bildqualität zu optimieren: Die Schwarz-Weiß-Sensoren können aufgrund der fehlenden Farbfilter mehr Licht erfassen, was bei einer Kombination mit den Farbaufnahmen zu insgesamt besser belichteten Bildern mit verbessertem Kontrast und Bilddynamik führen soll.
Ausgiebig in unterschiedlichen Bildsituationen testen konnten wir die Kamera des Nokia 9 in der Messehalle noch nicht, einen ersten Eindruck haben wir aber erlangen können. Die Bildqualität sieht auf den ersten Blick sehr gut aus, auch dunkle Bereiche werden gut belichtet. Auffallend ist, dass das Nokia 9 ziemlich lange braucht, um das soeben geschossene Bild zu verarbeiten. Schauen wir uns das Foto direkt nach der Aufnahme an, bekommen wir für über zehn Sekunden nur ein Vorschaubild angezeigt - eine unscharfe Aufnahme der mittleren Kamera. Erst dann ist das endgültige Bild aus allen fünf Einzelaufnahmen zusammengesetzt. Für Schnappschüsse, die man sich schnell anschauen will, eignet sich das Nokia 9 definitiv nicht.
Zahlreiche Möglichkeiten bei der Schärfesetzung |
Das Nokia 808 war/ist (ich habe es immer noch hier) auch bei der vollen Auflösung...
Sehe ich nicht so. Sowohl Fake-Schärfeverlaufspielerein, als auch verschiedene...
schade, dachte das Nokia 9 wäre interessant für mich
Langsam fangen die neuen Smartphones an zum Problem für Leute mit Trypophobie zu werden ;)