Nokia 9 im Hands on: Pureview ist nicht gleich Pureview

HMD Global hat mit dem Nokia 9 die Pureview-Reihe neu aufgelegt: Das Smartphone hat insgesamt fünf Kameras, die für bessere Bilder und reichlich auswählbare Schärfeebenen sorgen sollen. Im ersten Kurztest zeigt die Kamera im Vergleich mit der Konkurrenz aber ihre Grenzen.

Ein Hands-on von veröffentlicht am
Die Fünffachkamera des Nokia 9 wurde zusammen mit Zeiss entwickelt.
Die Fünffachkamera des Nokia 9 wurde zusammen mit Zeiss entwickelt. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)

Mit dem Namen Pureview verbinden Nokia-Kenner Smartphones mit außergewöhnlichen Kameras, beispielsweise das 808 Pureview oder das Lumia 1020. Nachdem HMD Global die Marke Nokia übernommen hat, gibt es nun zum ersten Mal wieder ein Pureview-Smartphone mit Nokia-Schriftzug: Das Nokia 9 hat gleich fünf Hauptkameras, die für verbesserte Fotos sorgen sollen.

Inhalt:
  1. Nokia 9 im Hands on: Pureview ist nicht gleich Pureview
  2. Zahlreiche Möglichkeiten bei der Schärfesetzung
  3. Fazit

Golem.de hat sich das Nokia 9 Pureview in einem ersten Kurztest angeschaut und dabei den Fokus auf die Kamera gelegt. Dabei zeigen sich die Vorteile des Systems besonders bei der nachträglichen Verschiebung des Fokuspunktes - bei der Verarbeitung der Schnappschüsse brauchen Nutzer aber Geduld.

Die fünf Kameras des Nokia 9 sind ringförmig auf der Rückseite des gut verarbeiteten Gehäuses eingebaut, wobei sich eine Kamera in der Mitte befindet. Links ist ein LED-Blitz eingebaut, rechts eine ToF-Kamera, die genaue Tiefeninformationen besorgen soll. Das ist wichtig, da das Smartphone wesentlich mehr Tiefenebenen erfassen kann als herkömmliche Geräte - ein Vertreter von Zeiss, mit dem HMD Global das Kamerasystem entwickelt hat, spricht von 1.200 Ebenen anstelle von üblichen zehn.

Zwei der Kameras verwenden einen Farbsensor, die restlichen drei Monochromsensoren. Alle Chips haben 12 Megapixel, HMD Global verwendet auch gleiche Brennweiten: Die Kamera des Nokia 9 nimmt Bilder in einem leichten Weitwinkel auf. Der Fokus von HMD Global liegt nicht darin, dem Nutzer ein möglichst breites Spektrum an Brennweiten zur Verfügung zu stellen, sondern die Bildqualität zu optimieren: Die Schwarz-Weiß-Sensoren können aufgrund der fehlenden Farbfilter mehr Licht erfassen, was bei einer Kombination mit den Farbaufnahmen zu insgesamt besser belichteten Bildern mit verbessertem Kontrast und Bilddynamik führen soll.

Ausgiebig in unterschiedlichen Bildsituationen testen konnten wir die Kamera des Nokia 9 in der Messehalle noch nicht, einen ersten Eindruck haben wir aber erlangen können. Die Bildqualität sieht auf den ersten Blick sehr gut aus, auch dunkle Bereiche werden gut belichtet. Auffallend ist, dass das Nokia 9 ziemlich lange braucht, um das soeben geschossene Bild zu verarbeiten. Schauen wir uns das Foto direkt nach der Aufnahme an, bekommen wir für über zehn Sekunden nur ein Vorschaubild angezeigt - eine unscharfe Aufnahme der mittleren Kamera. Erst dann ist das endgültige Bild aus allen fünf Einzelaufnahmen zusammengesetzt. Für Schnappschüsse, die man sich schnell anschauen will, eignet sich das Nokia 9 definitiv nicht.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
  • Ein mit den fünf Kameras des Nokia 9 gemachtes Foto (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die mit dem Galaxy S10+ gemachte Vergleichsaufnahme  ist etwas ausgewogener belichtet. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Der Digitalzoom des Nokia 9 sieht qualitativ nicht besonders ansprechend aus. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Ausschnittsvergrößerung zeigt, dass das Nokia 9 in den Details etwas verwaschen ist. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Beim Galaxy S10+ können wir mehr Details erkennen, die Schärfe ist besser und es gibt weniger Artefakte. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • HMD Global hat auf dem MWC 2019 das Nokia 9 Pureview vorgestellt. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das Nokia 9 hat insgesamt fünf Kameras und einen ToF-Sensor auf der Rückseite. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das Kamerasystem wurde zusammen mit Zeiss entwickelt und soll Verbesserungen bei der Bildqualität bringen. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Geladen wird das Nokia 9 über einen USB-C-Anschluss oder drahtlos. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Das Design des Nokia 9 ist schlicht. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Einen Klinkenanschluss für Kopfhörer hat das Nokia 9 nicht. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Frontkamera hat 20 Megapixel. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
HMD Global hat auf dem MWC 2019 das Nokia 9 Pureview vorgestellt. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Zahlreiche Möglichkeiten bei der Schärfesetzung 
  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4.  


osolemiox 31. Mai 2019

Das Nokia 808 war/ist (ich habe es immer noch hier) auch bei der vollen Auflösung...

osolemiox 31. Mai 2019

Sehe ich nicht so. Sowohl Fake-Schärfeverlaufspielerein, als auch verschiedene...

NeoCronos 27. Feb 2019

schade, dachte das Nokia 9 wäre interessant für mich

Visux 27. Feb 2019

Langsam fangen die neuen Smartphones an zum Problem für Leute mit Trypophobie zu werden ;)



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Quellcode auf Github
MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source

Nachdem der ehemalige CTO eine alte MS-DOS-Floppy entdeckt hat, veröffentlicht Microsoft ein Stück Betriebssystem-Geschichte.

Quellcode auf Github: MS-DOS 4.00 ist jetzt Open Source
Artikel
  1. Startrampe Set: Lego bietet Milchstraße und Nasa-Rakete Artemis als Bausatz
    Startrampe Set
    Lego bietet Milchstraße und Nasa-Rakete Artemis als Bausatz

    Lego hat zwei neue Sets vorgestellt, die für Weltraumenthusiasten gedacht sind: das Nasa-Artemis-Startrampen-Set und das Milchstraßen-Galaxie-Set.

  2. Tarifrunde: Montag erneut Streiktag bei der Deutschen Telekom
    Tarifrunde
    Montag erneut Streiktag bei der Deutschen Telekom

    Beim letzten Warnstreik bei der Telekom waren 12.500 Beschäftigte beteiligt. Diesmal wird breiter mobilisiert. Die Telekom versucht Schadensbegrenzung.

  3. Auszieh-Apps: Apple entfernt KI-Nudify-Apps aus dem App Store
    Auszieh-Apps
    Apple entfernt KI-Nudify-Apps aus dem App Store

    Apps, die Personen per KI ungefragt digital ausziehen, sind beliebt. Nun entfernt Apple einige dieser Anwendungen aus dem App Store - aber erst nach Hinweisen von Journalisten.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Asus OLED-Monitor zum Tiefstpreis • Gigabyte GeForce RTX 4070 Ti im Sale • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /