Steam Play und Proton: Wie Valve Windows-Spiele auf Linux bringen will
Seit 2010 können Linux-Nutzer über Steam Spiele für ihr Betriebssystem kaufen. Insbesondere viele große Blockbuster-Titel fehlen jedoch bisher. Steam-Betreiber Valve möchte das mit einer neuen Technik namens Proton ändern. Wir erklären, wie das geht.
Mit der Technik Proton für den Steam-Client können Windows-Spiele unter Linux einfach ausgeführt werden, das verspricht zumindest Hersteller Valve. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass die Entwickler ihre Spiele nicht zeitaufwendig auf das freie Betriebssystem portieren müssen und Linux-Spieler auf einen Schlag in den Genuss von unzähligen weiteren Spielen gelangen können. Proton ist so in den Steam-Client integriert, dass Spieler dort nur das gewünschte Spiel aussuchen und starten müssen. Was im ersten Moment für viele Linux-Nutzer überraschend klingt, basiert auf einem simplen und ausgefallenen Trick: Hinter Proton steckt nichts anderes als eine modifizierte Fassung von Wine.
Wine als Zwischenschicht
Das Wine-Projekt entwickelt bereits seit den 1990er Jahren emsig eine Software, die unter Linux eine Laufzeitumgebung für Windows-Programme bereitstellt. Sie gaukelt Windows-Programmen vor, sie würden auf dem proprietären Betriebssystem laufen. Dazu fängt Wine die vom Spiel aufgerufenen Windows-Funktionen ab und übersetzt sie in passende Linux-Pendants. Möchte beispielsweise die Windows-Anwendung eine Datei auf Laufwerk C: öffnen, liefert Wine die passende Datei aus dem Heimatverzeichnis zurück. Wine ist damit explizit kein Emulator, was sich auch im Namen widerspiegelt: Das Akronym steht für "Wine Is Not an Emulator".