Ice Lake: Intels nächste GPU doppelt so schnell und auf Wunsch ungenau

Mit Ice Lake kommt auch Intels 11. Generation der integrierten GPUs. Sie soll viele moderne Titel zumindest spielbar machen und ermöglicht auch Adaptive Sync. Eine andere Funktion dürfte jedoch bald umstritten sein.

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Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU
Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Bild: Intel)

Intern und auch in Präsentationen heißt es nur "Gen11" - ein Ingenieurs-Euphemismus für die erste GPU von Intel, die 1 TFLOPs erreichen soll. Das ist das Leistungsniveau, das Spiele-Grafikkarten in Form der Radeon HD 4870 erstmals vor gut zehn Jahren erreichten. Intel will das mit den Ice-Lake-CPUs samt Sunny-Cove-Chiplets auch bei seinen integrierten GPUs erstmals schaffen. Das gab das Unternehmen auf seinem Architecture Day in Los Altos bekannt.

  • Die Bildbereiche von CPS - nur im roten Kreis wird alles gerendert. (Bild: Nico Ernst)
  • Im Schnitt bringt die Unreal4-Demo mit CPS 40 Prozent mehr Tempo. (Bild: Nico Ernst)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Tekken 7 läuft in dieser Qualität auf Gen11 (links) spielbar. (Bild: Nico Ernst)
Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)

Der von Golem.de gewählte Vergleich mit den alten AMD-Karten ist aber nicht ganz fair, da moderne Grafikkarten und iGPUs durch eigene Funktionseinheiten wie H.265-Videodecoder längst viel mehr als frühere Grafikprozessoren beherrschen. Dennoch: Die reine Rechenleistung ist für die Bilder pro Sekunde in Spielen der wichtigste Faktor. Durch 64 Shaderblöcke, bei Intel EU genannt, soll 1 TFLOPs erreicht werden, die vorherige Gen9 hatte nur 24. Gen 9.5 gab es, nur leicht verbessert, zuletzt unter anderem bei den Coffee-Lake-Refreshs. Und Gen10 nur in den wenigen verfügbaren Cannon-Lake-CPUs, die auch rar bleiben werden, weil sie auf die erst anlaufende 10-Nanometer-Fertigung setzen.

Ziel von Gen11 ist es, auch moderne Spiele mit reduzierten Details zumindest halbwegs nutzbar zu machen. Mit dem auch schon anderthalb Jahre alten Tekken 7 klappte das bei einem Versuch von Golem.de auch ganz gut, rund 30 FPS dürften es gewesen sein - freilich bei recht platter Beleuchtung und verwaschenen Texturen. Die Grafikeinstellungen wollte Intel nicht zeigen.

  • Die Bildbereiche von CPS - nur im roten Kreis wird alles gerendert. (Bild: Nico Ernst)
  • Im Schnitt bringt die Unreal4-Demo mit CPS 40 Prozent mehr Tempo. (Bild: Nico Ernst)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Tekken 7 läuft in dieser Qualität auf Gen11 (links) spielbar. (Bild: Nico Ernst)
Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)

Das alles ist bei integrierten GPUs auch üblich, ihre Hauptaufgabe ist es meist, in Notebooks oder günstigen Desktops gelegentlich Spielspaß zu vermitteln. Die Bildqualität, bei der Vielspieler in der Regel keine Kompromisse machen, ist da weniger wichtig. Daher hat Intel sich auch für "Coarse Pixel Shading" (CPS) entschieden. Dabei wird nur ein vorher festgelegter Bereich des Bildes mit voller Genauigkeit gerendert - beispielsweise die Bildmitte eines Shooters, auf die der Spieler die meiste Zeit sieht. Beim Rest werden in bisher zwei Stufen weniger Texturen und Geometrie gerendert, so dass diese Bereiche weniger scharf aussehen. Bei einer Demo-App auf Basis der Unreal Engine 4 mit sehr schnellen Kameraflügen war die reduzierte Qualität kaum sichtbar - beim Stillstehen in einem echten Spiel kann das anders aussehen.

  • Die Bildbereiche von CPS - nur im roten Kreis wird alles gerendert. (Bild: Nico Ernst)
  • Im Schnitt bringt die Unreal4-Demo mit CPS 40 Prozent mehr Tempo. (Bild: Nico Ernst)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Schematische Eigenschaften von Intels Gen11-GPU (Folie: Intel)
  • Tekken 7 läuft in dieser Qualität auf Gen11 (links) spielbar. (Bild: Nico Ernst)
Die Bildbereiche von CPS - nur im roten Kreis wird alles gerendert. (Bild: Nico Ernst)

Der Lohn des CPS sind, zumindest in der Demo, im Schnitt 40 Prozent mehr Bilder pro Sekunde. Das ist schon verlockend. Damit Intel sich nicht den Vorwurf des Schummelns gefallen lassen muss, wie es in der Vergangenheit auch von anderen GPU-Herstellern durch Treiber-Cheats aufgefallen ist, soll CPS standardmäßig im Treiber abgeschaltet sein. Die Nutzer können die Option selbst aktivieren, wenn sie das wünschen. Auf den Qualitätsverlust will der Chiphersteller deutlich hinweisen. Ob das auch die Notebookhersteller im Auslieferungszustand der Geräte beherzigen, bleibt abzuwarten. Wenn CPS, wie auf dem Architecture Day versprochen, umgesetzt wird, erscheint es bisher nicht unehrenhaft als das Erzwingen von eigenen Kanten- oder Texturfiltern im Treiber zu sein, wie es bei GPUs schon lange normal ist. Ein Haken bleibt noch: CPS wird in Hardware umgesetzt und ist daher mit GPUs vor Gen11 den Entwicklern zufolge nicht möglich.

Wenig zu bedenken gibt es bei Intels Unterstützung der Vesa-Norm Adaptive Sync, die bei AMD-Karten Freesync heißt. Das verhindert das Zerreißen (Tearing) bei geringen Bildraten und ermöglicht den Wechsel zu höheren, was der Monitor unterstützen muss. Vor allem bei Notebook-Displays ist das noch rar. Neben den Spielefunktionen kommen bei Gen11 noch erweiterte De- und Encoder hinzu, sowie die Verlagerung von KI-Berechnungen per Treiber in die GPU. Testen kann man all das, wie auch sonst Ice Lake und Sunny Cove, erst Ende 2019. Und 2020 dann Intels erste moderne gesteckte Grafikkarte - denn bis auf die Bekräftigung dieses Zeitraums gab es auf dem Architecture Day dazu nichts Neues.

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D43 15. Dez 2018

Glaube das ist Treiber bedingt. Die 1070 arbeitet Fehler frei und bringt bei modernen...

benneq 15. Dez 2018

Ich mache einfach 4 Browser Fenster auf. (Oder 4 beliebige andere Video Player). Ein...

ThorstenMUC 14. Dez 2018

Ich weiß - es wurde nach APU gefragt - aber nur falls es auch noch interessiert (mich hat...

gfa-g 13. Dez 2018

Alter sagt darüber nichts aus. Interessant dass ihr beide die immer modernere...



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