Z390-Mainboards: Bei Asus übertaktet die AI den Prozessor
Passend zur Ankündigung des Core i9-9900K stellen die Mainboardhersteller ihre Platinen mit dem Z390-Chip vor. Asus' neue Bretter unterstützen eine clevere Overclocking-Funktion und hohe DDR4-Module für eine doppelt so hohe Speicherkapazität wie mit gewöhnlichen Riegeln.
Der Core i9-9900K läuft zwar selbst in einem Mainboard mit H310-Chipsatz, allerdings hat es sich Intel nicht nehmen lassen, noch den Z390 vorzustellen: Der wird im 14-nm-Verfahren gefertigt und integriert neben USB 3.1 Gen2 auch Mac-Part für ac-2x2-WLAN mit bis zu 1.733 MBit/s. Verglichen mit dem Mittelklassemodell B360 basierend auf dem gleichen Die weist der Z390 sechs statt vier USB 3.1 Gen2, zehn statt sechs USB 3.0 und 16 statt 8 PCIe-Gen3-Lanes auf. Es bleibt allerdings bei sechs Sata-6-GBit/s-Ports.
Auch wenn Intel angeblich mit der Fertigung der Z390-Chips kaum hinterherkommt, veröffentlicht Asus mehr als ein Dutzend von neuen Boards damit: Das Topmodell wird das Maximus XI Extreme mit unter anderem LEDs auf der Rückseite, vorintegrierter Unterstützung für eine Wasserkühlung, einem OLED-Panel, vier M.2-Slots mit PCIe Gen3 x4 und besagtem ac-WLAN. Später folgt das Maximus XI Gene mit ähnlicher Ausstattung, aber Mini-ITX-Formfaktor. Das kleine Board eignet sich überdies für zwei spezielle DDR4-Speichermodule mit doppelter Bauhöhe und 32 GByte statt 16 GByte Kapazität für insgesamt 64 GByte trotz kompakter Bauweise.
Neben den beiden Maximus-Platinen gibt es fünf TUF-Ableger (The Ultimate Force), für welche diverse Dritthersteller optisch passendes Zubehör wie Gehäuse, Kühler und Netzteile anbieten. Hinzu kommen drei Strix-Varianten für Spieler und drei Prime-Modelle als so gesehen gewöhnliche Hauptplatinen des Herstellers. Für den professionellen Einsatz hat Asus nämlich noch die CS- (Corporate Stability) und die WS-Reihe (Workstation), beide erhalten aber vorerst keine Boards mit Z390-Chip.
Die Boards hat Asus mit einer cleveren Übertaktungsfunktion versehen, sie heißt simpel AI Overclocking. Die Firmware der Platine prüft per Zusatzchip im Hintergrund ständig diverse Werte und errechnet daraus einen Takt, welchen der verwendete Prozessor schaffen soll. Laut OC-Profi Roman '8auer' Hartung gibt es einen fixen Silicon-Score, welcher aus Microcode-Informationen resultiert, und einen variablen Cooling-Score, der sich aus der realen Leistungsaufnahme der CPU und der Temperatur unter Last abhängig vom verwendeten Kühler ergibt.
Die vorgeschlagene Frequenz und Spannung sind relativ konservativ und sollen daher praktisch immer stabil laufen. Konkrete Werte sind beispielsweise 4,8 GHz auf allen sechs Kernen bei 1,11 Volt für einen Core i7-8700K (Test) mit einem erstklassigen Luftkühler. Wer möchte, kann aber den sogenannten Optimism-Scale von 100 Prozent nach unten oder oben justieren, um noch konservative oder eben aggressivere Vorschläge zu erhalten. Wir sind jedenfalls gespannt, AI Overclocking mit dem Core i9-9900K zu testen.
Für die Generation mit Z390 statt Z370 haben die Taiwaner zudem nach eigenen Angaben die Speicherunterstützung mit Blick auf Übertaktung verbessert: Weil weniger Crosstalk - also Signalinterferenzen - auftritt, soll bis zu DDR4-4400 statt DDR4-4133 möglich sein. Weitere Aufwertungen betreffen Asus' integrierte RAM-Disk und die Priorisierung von gamingrelevanten Paketen beim Gigabit-Ethernet oder ac-WLAN.
Offenlegung: Golem.de hat auf Einladung von Asus am Motherboard-Seminar in London teilgenommen, die Reisekosten wurden zur Gänze von Asus bezahlt. Unsere Berichterstattung ist davon nicht beeinflusst und bleibt gewohnt neutral und kritisch. Der Artikel ist, wie alle anderen auf unserem Portal, unabhängig verfasst und unterliegt keinerlei Vorgaben seitens Dritter.
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