Cloud ausprobiert: Shadow-Streaming mit Matrix-Grusel
Das Desktop-Hintergrundbild war schuld: Beim ersten Ausprobieren des PC-Streamingdienstes Shadow hat uns eine harmlose Fototapete an der Wirklichkeit zweifeln lassen. Das vermeintliche Problem zeigt aber auch, dass die Sache an sich funktioniert.
Verdammt! Das ist unser Rechner, das erkennen wir an unserem Hintergrundbild. Nur finden wir da nicht unsere Anwendungen und Dateien, sondern ein Standard-Windows von irgendwem. Panik macht sich breit - ist bei unserer Einrichtung von Shadow etwas schief gelaufen, verbringen wir die nächste Stunden mit einer lokalen Neueinrichtung des Systems oder sind wir in einer alternativen Realität gelandet? Zum Glück löst ein Druck auf Control + Windows + F unser Problem: Der von Shadow gestreamte virtuelle PC läuft in einem kleinen Fenster auf unserem gewohnten, völlig unveränderten Desktop. Entwarnung!
Die Sache mit dem Hintergrundbild ist dann auch schnell erklärt: Shadow richtet bei der ersten Anmeldung tatsächlich ein neues Windows 10 für uns ein - mit allen Schritten, die dazugehören, inklusive einem Lizenzvertrag mit Microsoft. Dabei haben wir unser bestehendes Nutzerkonto verwendet, und das synchronisiert immer auch das aktuelle Hintergrundbild, was uns bis zu diesem Moment schlicht noch nicht bekannt war. Das vermeintliche Problem zeigt uns sogar, dass der virtuelle PC tatsächlich einfach nur ein ganz normales Windows für uns einrichtet. Und das ist ja im Grunde genau das, was wir wollen.
Shadow ist seit dem 4. September 2018 offiziell in Deutschland verfügbar. Davor konnten Early-Bird-Anwender den Dienst zwar auch schon nutzen, aber nur über das Rechenzentrum in Paris. Jetzt gibt es eines in Amsterdam, das deutschen Nutzern eine bessere Verbindungsqualität bieten soll.
Bei Shadow bekommen Nutzer mit einer Vertragslaufzeit von 12 Monaten ab 30 Euro im Monat Zugriff auf einen per Stream übertragenen, leistungsstarken Windows-PC. Das bedeutet, dass man auch anspruchsvolle Windows-Anwendungen und -Games auf einem eigentlich viel zu langsamen Notebook oder unter MacOS verwenden kann.
Unser erster, sehr früher Eindruck ist, dass Shadow tatsächlich recht gut funktioniert. Zwar glauben wir kurze Verzögerungen bei Mauseingaben zu spüren, die stören uns im Alltag aber so gut wie nicht. Auch die minimal weniger fein aufgelöste Grafik ist für uns kein Problem - bei Bewegtbildern, etwa Spielen oder Videos, nehmen wir im Grunde so gut wie keine Unterschiede wahr.
Wirklich problematisch finden wir bei unserem ersten Ausprobieren die Darstellung von Schriften, sobald der angezeigte Desktop nicht im gleichen Vollbildmodus wie der Monitor läuft, also bei der Anzeige im Fenster oder auf unserem Macbook. Dann werden Schriften eben nicht mehr wie sonst optimiert angezeigt, sondern als skaliertes Bitmap - stellenweise hatten wir selbst bei eigentlich etwas größeren Überschriften echte Schwierigkeiten beim Lesen.
Die Einrichtung von Shadow hat bei uns problemlos funktioniert. Sie besteht aus zwei Schritten: Der erste ist die Anmeldung mit Adresse und Bezahlinformationen bei dem Unternehmen. Dann kann es etwas dauern - laut Shadow auch ein paar Tage - bis die Registrierung per E-Mail bestätigt wird, und der Nutzer über einen Link tatsächlichen Zugriff erhält.
Der zweite Schritt besteht darin, die unter anderem für Windows und MacOS verfügbare Anwendung herunterzuladen, sie zu installieren und mit den bereitgestellten Zugangsdaten zu starten. Beim ersten Mal wird ein neues Windows eingerichtet - dabei hatten wir eben die geschilderte Überraschung mit dem Desktop-Hintergrundbild. Nach der Auswahl eines anderen Fotos ausgewählt hatten, haben wir Shadow auf unserem Macbook über die Anwendung ausprobiert, und dort wie erwartet den gleichen Fensterinhalt mit allen Funktionen wie zuvor auf unserem Desktop wiedergefunden.
Bei Shadow bekommen wir laut Anbieter (zum Teil bestätigt von der Systeminfo des virtuellen Windows) Zugriff auf eine Nvidia Geforce GTX 1080 sowie auf 12 GByte DDR4-Speicher und einen Xeon-E5-Prozessor mit 8 dedizierten Threads, was ungefähr einem Core i7 entspricht. Die virtuelle Festplatte bietet 256 GByte an Platz für eigene Daten. Diese Ressourcen soll man sich nicht teilen müssen - sie stehen dem Anwender vollständig zur Verfügung, was bei cloudbasierten Diensten ja nicht immer der Fall ist.
Einfache Einrichtung
Derzeit soll es möglich sein, ab einer Verbindungsgeschwindigkeit von 15 Mbit/s auf dem Endgerät die Grafik wahlweise mit 60 Hz in 1080p, sowie mit höheren Verbindungsgeschwindigkeiten mit 60 Hz in 4K-Auflösung darzustellen. Unterwegs soll eine 4G/LTE-Verbindung mit den genannten 15 Mbit/s ausreichen. Bei weniger - etwa auf dem Land mit einem Smartphone - soll die Anzeige nicht ruckeln, sondern niedriger auflösen.
Beim Einrichten von Shadow konnten wir die Verbindungsgeschwindigkeit von einem Tool des Anbieters untersuchen lassen. Dabei wurden an unserem VDSL-50-Anschluss der Telekom vermutlich korrekte 29 Mbit/s als verfügbar angezeigt - mit dem Hinweis, dass das ausreicht. Auf unserem Desktop hat die App (ebenfalls korrekt) auf WLAN hingewiesen, das nur mit 2,5 GHz verbunden ist und uns gesagt, dass wir besser auf ein 5-GHz-WLAN wechseln sollten. Auf unserem Macbook wurde dieser Hinweis richtigerweise nicht eingeblendet.
Insofern macht die Software von Shadow zumindest in den ersten paar Stunden einen ausgereiften Eindruck - und wir können den Dienst vorerst ohne weitere Schreckmomente verwenden.
nein. der shadow geht nach 90 minuten ohne eine client verbundung runter, und server ist...
Nun gibts nen Probemonat bis zum 09.01.2019 wenn ihr testen wollt. kostet 30 aber...
Ich habs nun seit Anfang September und bin immer noch begeistert davon. Kanns nur...
Servus zusammen nun gibt es die Winteraktion von Shadow bis zum 09.01 für 30 Euro 1 Monat...