Transport System Bögl: Bundesregierung testet Magnetschwebebahn

Bekommt München doch noch eine Magnetschwebebahn? Das Bundesverkehrsministerium lässt prüfen, ob ein solches Beförderungssystem auf dem Münchner Flughafen wirtschaftlich und technisch sinnvoll ist.

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Magnetschwebebahn TSB auf der Teststrecke in Sengenthal: technisches, wirtschaftliches und ökologisches Potenzial der Technologie
Magnetschwebebahn TSB auf der Teststrecke in Sengenthal: technisches, wirtschaftliches und ökologisches Potenzial der Technologie (Bild: Werner Pluta/Golem.de)

Neue Chance für die Magnetschwebetechnik: Das Bundesverkehrsministerium hat eine Machbarkeitsstudie für eine Magnetschwebebahn in Auftrag gegeben. Geprüft werden soll eine Trasse auf dem Münchner Flughafen. Die Regierung wolle "Mobilität der Zukunft möglich machen", betonte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer.

Das Ministerium will nach eigenen Angaben neben herkömmlichen Nahverkehrssystemen wie Regionalbahn, U-Bahn oder Straßenbahn das Potenzial neuer Systeme testen. Dafür wurde die Machbarkeitsstudie zu Magnetschwebebahnen an das Karlsruher Unternehmen Transport-Technologie-Consult vergeben.

Die Studie wird zwei Teile haben. Im ersten geht es laut Bundesverkehrsministerium "um die Potenziale der Technologie im Allgemeinen". Der zweite Teil werde sich mit dem Münchner Flughafen als konkretem Anwendungsfall beschäftigen.

"Wir wollen untersuchen, welches technische, wirtschaftliche und ökologische Potenzial die Technologie auch im Vergleich zu anderen Transportmitteln nicht nur am Münchner Flughafen hat", sagte Scheuer. "Der Flughafen München ist nicht nur internationales Verkehrsdrehkreuz, sondern ein Innovationstreiber für Bayern und Deutschland. Dieses Schaufenster in die Welt wollen wir nutzen."

Konkret geht es um das Transport System Bögl (TSB). Die Magnetschwebebahn wurde von der Firmengruppe Max Bögl aus Neumarkt in der Oberpfalz entwickelt. Anders als der Transrapid ist das TSB kein Hochgeschwindigkeitsverkehrsmittel, sondern für den innerstädtischen Personennahverkehr gedacht, als Konkurrenz zu den etablierten Rad-Schienen-Systemen. Allerdings ist das TSB schneller als diese: Es fährt bis zu 150 Kilometer pro Stunde schnell. Dabei ist es als kontakt- und reibungsloses System aber leiser, effizienter und weniger anfällig für Abnutzung.

Zwar nutzt das TSB Magnetschwebetechnik. Dennoch hat es mehr mit einer Straßenbahn als mit dem Transrapid gemeinsam. "In unserem System ist im wesentlichen Standard-Straßenbahntechnik verbaut, wie die Leistungselektronik oder die Energieversorgung", sagte Projektleiter Bert Zamzow im Gespräch mit Golem.de beim Besuch der Teststrecke. "Da ist nichts drin, was mit enormem Forschungsaufwand speziell für uns entwickelt wurde. Das sind alles Komponenten, die in anderen Projekten schon vielfach eingesetzt werden."

  • Der Magnetschwebezug Transport System Bögl (TSB) auf der Teststrecke in Sengenthal (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Seit 2012 testet das Bauunternehmen Max Bögl den Zug. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Gedacht ist das TSB für den Nahverkehr. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Das System unterscheidet sich stark vom Transrapid. So umfasst die Trasse das Fahrzeug, nicht umgekehrt. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Der Fahrweg ist filigraner als der des Transrapid ... (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • ... und auch filigraner als der einer gewöhnlichen Hochbahn. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Die Strecke ist darauf ausgelegt, die Grenzen des Systems auszuloten. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Dazu gehören vergleichsweise enge Kurven und steile Steigungen, wie hier am Ende der Teststrecke. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
  • Der Magnetzug fährt bis zu 150 km/h schnell. Auf der Teststrecke mit Gästen an Bord ist er langsamer unterwegs. (Bild: Werner Pluta/Golem.de)
Der Magnetschwebezug Transport System Bögl (TSB) auf der Teststrecke in Sengenthal (Bild: Werner Pluta/Golem.de)

Die Firmengruppe Max Bögl testet das fahrerlose TSB seit 2012 auf einer 820 Meter langen Teststrecke südlich von Sengenthal, zwischen einem Baggersee und einer Bundesstraße. Seit September vergangenen Jahres ist eine zweite Teststrecke in Chengdu, der Hauptstadt der südwestchinesischen Provinz Sichuan, in Betrieb.

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wire-less 19. Feb 2020

Natürlich wird da wer klagen. Es klagt immer wer. Aber Schall/Lautstärke ist eines der...

stone1001 19. Feb 2020

Während gerade Berlin sich damit beschäftigt ob es die 4 und 5 Toilette einführt handelt...

jimbokork 19. Feb 2020

Ja, zum Glück hatte den keiner fürs Reden, Beruhigen oder gar Verkaufen ins Amt...

jimbokork 19. Feb 2020

Ich habe von hier z.B. mehrere Möglichkeiten zum Hauptbahnhof Berlin: # 1: RB+RB 70min...



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