Vayyar Haus im Hands on: Mit Radiowellen Stürze erkennen

Vayyar bringt seinen RF-Sender als Smart-Home-Gerät in den Haushalt: Vayyar Haus soll als unauffälliges Wandgerät Stürze registrieren und Hilfe rufen. Außerdem plant der Hersteller, seine Radiowellentechnologie für die Erkennung von Händen zu verwenden.

Ein Hands-on von veröffentlicht am
Das Überwachungssystem Vayyar Haus, hier mit Monitor zur Visualisierung der empfangenen Daten
Das Überwachungssystem Vayyar Haus, hier mit Monitor zur Visualisierung der empfangenen Daten (Bild: Christoph Böschow/Golem.de)

Das israelische Unternehmen Vayyar hat auf der Elektronikfachmesse Ifa 2018 neue Produkte rund um sein RF-Modul vorgestellt, mit dem Objekte und Personen erfasst werden können, ohne eine optische Kamera zu verwenden. Neu ist ein Smart-Home-Gerät, mit dem ältere Personen unauffällig und ohne die Privatsphäre zu verletzen überwacht werden können, um beispielsweise im Falle eines Sturzes schnell Hilfe rufen zu können. Wir haben uns das Gerät genauer angeschaut.

Das Funktionsprinzip der Vayyar-Module entspricht dem eines Radars: Der Sender, in etwa so groß wie ein Schallplatten-Cover, sendet Radiowellen aus und empfängt deren Reflexionen. Die Veränderungen im Signal analysiert ein Algorithmus, je nach Anwendungseinsatz und entsprechender API werden die Signale dann gefiltert und gedeutet.

Im Falle von Vayyar Haus registrieren die Antennen, die in dem Standalone-Gerät verbaut sind, wenn eine Person im Raum auf dem Boden liegt. Dass das RF-System dies kann, hat Vayyar uns bereits auf der Ifa 2017 gezeigt. Mittlerweile hat man allerdings eine verbesserte Platine gebaut und die Technik in einem für Endverbraucher zugeschnittenen, einfach zu montierenden System untergebracht.

Liegt die Person eine voreingestellte Zeit lang auf dem Boden, reagiert Vayyar Haus und fragt über einen Lautsprecher, ob alles okay sei. Verneint die auf dem Boden liegende Person dies oder reagiert nicht, ruft das System eine vorher im System hinterlegte Nummer an. Die Kontaktperson bekommt dann über eine App einen Anruf mit dem Hinweis, dass ein Sturz vorliegt.

Dieser gesamte Prozess dauert weniger als eine Minute, wie uns das Vayyar-Team auf der Ifa demonstrierte. Der Vorteil von Vayyar Haus liegt darin, dass die gestürzte Person keinen Knopf oder ähnliches drücken muss, um den Hilferuf abzusetzen. Zudem werden keine Bilddaten der überwachten Person angefertigt und aufgezeichnet, was weniger in die Privatsphäre eingreift - das Gerät arbeitet ausschließlich mit RF-Wellen und einem Algorithmus, der die Signale auswertet.

  • Den neuen Handscanner hat Vayyar in einer unauffälligen Box untergebracht. (Bild: Christoph Böschow/Golem.de)
  • Der Scanner stellt unterschiedliche Objekte gut unterscheidbar dar. (Bild: Christoph Böschow/Golem.de)
  • Hier wird eine Fernbedienung erkannt. (Bild: Christoph Böschow/Golem.de)
  • Der Scanner soll Hände auseinanderhalten können. (Bild: Christoph Böschow/Golem.de)
  • Wann der Vayyar-Handscanner marktreif ist, ist nicht bekannt.
  • Vayyar Haus besteht nur aus der kleinen Box rechts neben dem Monitor. Auf diesem werden auf dem Messestand des Herstellers die Sensorendaten visualisiert. Die Zusatzantenne rechts im Bild ist im Heimgebrauch nicht nötig. (Bild: Christoph Böschow/Golem.de)
  • Vayyar Haus hat einen eingebauten Bildschirm und einen Lautsprecher. (Bild: Christoph Böschow/Golem.de)
Vayyar Haus besteht nur aus der kleinen Box rechts neben dem Monitor. Auf diesem werden auf dem Messestand des Herstellers die Sensorendaten visualisiert. Die Zusatzantenne rechts im Bild ist im Heimgebrauch nicht nötig. (Bild: Christoph Böschow/Golem.de)

Vayyar Haus soll ohne Abomodell verkauft werden und Anfang 2019 in den Handel kommen. Einen Preis hat der Hersteller noch nicht bekannt gegeben. Das Gerät muss nur mit Strom versorgt und an der Wand angebracht werden. Überwacht werden kann tendenziell nur der Raum, in dem das Gerät montiert ist.

Ebenfalls auf der Ifa gezeigt hat Vayyar den Prototyp eines Handscanners. Dieser kann die anatomischen Besonderheiten einer mit RF-Wellen erkannten Hand registrieren und so verschiedene eingespeicherte Hände auseinanderhalten. Auf diese Weise kann der Handscanner als Zugangssperre dienen.

Das Gerät erkennt auch Fremdkörper, die wir in der Hand halten, beispielsweise eine Schraube. Auf diese Weise kann der Scanner auch im Sicherheitsbereich verwendet werden. Wann ein marktreifes Gerät erscheinen wird, hat uns Vayyar nicht verraten.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


kämpfergegenwin... 03. Sep 2018

Das mit rechts und links habe ich nicht verstanden. Der Artikel ist rechtslastig, rein...

George99 01. Sep 2018

Klingt schon mal gut. Im Artikel steht, das Gerät benötigt lediglich einen...

SanderK 31. Aug 2018

Der Punkt daran, wäre halt, man muss nicht noch einen Sender in die Wohnung holen. Fall...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Intel Core i9-14900KS
Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!

Um den Core i9-14900KS zur schnellsten Allround-CPU zu machen, hat Intel den Weg der Vernunft scheinbar vollständig verlassen. Doch dahinter stecken gute Neuigkeiten für Intel-Kunden.
Ein IMHO von Martin Böckmann

Intel Core i9-14900KS: Intel ist wahnsinnig geworden - zum Glück!
Artikel
  1. Streaming: Twitch verbietet Popos als Leinwand
    Streaming
    Twitch verbietet Popos als Leinwand

    Auf Hinterteile projizierte Streams sind auf Twitch künftig verboten: Der zu Amazon gehörende Dienst geht gegen einen absurden Trend vor.

  2. Ausländische Fachkräfte: Intel-HR-Manager fordert Willkommenskultur in Magdeburg
    Ausländische Fachkräfte
    Intel-HR-Manager fordert Willkommenskultur in Magdeburg

    Die Politik müsse sich laut Intel bei der Integration von ausländischen Fachkräften mehr anstrengen. Diese könnten sich das Land aussuchen, indem sie arbeiten.

  3. Truth Social: Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde
    Truth Social
    Warum Trumps kleines Netzwerk Milliarden wert wurde

    Donald Trumps verlustbringender Twitter-X-Klon Truth Social wird nach seinem Börsengang mit 9 Milliarden US-Dollar bewertet. Es ist eine Spekulationsblase - und eine Investition in eine potenzielle Trump-Präsidentschaft.
    Ein Bericht von Achim Sawall

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Palit 4070 Super 579,95€ • Xbox-Controller ab 39,99€ • AVM Fritzbox + Repeater -30% • DVDs & Blu-rays -31% • EA -75% • Ubisoft -50% • MindStar: AMD Ryzen 9 7900 339€, MSI RTX 4080 Super Ventus 3X OC 1.099€ • Gratis-Zugaben PS5 Slim & Nintendo Switch OLED beim TV-Kauf [Werbung]
    •  /