Strange Brigade im Test: Spaßige Action im Sandkasten

Solokampagne oder Multiplayer, langsam-taktisches Vorgehen oder rasante Ballerorgie: Mit Strange Brigade ist Rebellion ein richtig gutes Actionspiel gelungen. Wenn nur der bemüht lustige Erzähler nicht wäre ...

Artikel veröffentlicht am ,
Artwork von Strange Brigade
Artwork von Strange Brigade (Bild: Rebellion)

Wir stehen in einem staubigen Talkessel in Ägypten, der Bildschirm blinkt rötlich und wir haben fast keine Lebenspunkte mehr. Langsam nähern sich ein paar Dutzend Mumien - aber wir sind vorbereitet: Mit einem Schuss lösen wir eine Falle aus, die scharfe Eisenstangen aus dem Boden stößt und die Monster erledigt. Mit einem weiteren Schuss aktivieren wir rotierende Klingen direkt über dem Boden. Problem gelöst: Die Mumien sind nun endgültig tot, und wir können in Strange Brigade unseren Weg fortsetzen.

Das Actionspiel von Rebellion schickt uns in eine Welt, die deutlich an B-Movies aus den 30er und 40er Jahren sowie an Indiana Jones und Die Mumie (gemeint sind die Filme mit Brendan Fraser als Rick O'Connell) erinnert. Dort sollen wir Schätze suchen und es mit einer Hexenkönigin als Endgegnerin aufnehmen - die Handlung spielt aber keine größere Rolle. Ungewöhnlich ist eine sehr präsente englischsprachige Erzählstimme, die besondere Stellen im Level oder das Auftauchen neuer Feinde mit einem dröhnenden Bariton kommentiert. Das soll zumindest stellenweise lustig sein, wirkt aber oft bemüht und ist für Nicht-Briten wegen der vielen Wortspiele nur schwer verständlich.

Im Hauptmodus von Strange Brigade treten wir allein oder in Koop mit drei Begleitern in der Kampagne an. Die Hauptfigur dürfen wir unter vier Helden aussuchen, im Angebot sind etwa ein Forscher namens Professor Archimedes de Quincey und die Nahkämpferin Gracie Braithwaite. Alle verfügen über Superkräfte: Der Professor kann etwa zielsuchende Feuerbälle beschwören, Gracie kann Gegner zu sich teleportieren und sie dann umgehend zurückschleudern, wo sie explodieren und Flächenschaden verursachen. Außerdem gibt es Waffen, die sich nach und nach ebenfalls mit übersinnlichen Extras aufrüsten lassen, sodass Kugeln etwa mehrere Feinde nacheinander treffen.

Strange Brigade schickt uns in neun große Umgebungen, etwa in Wüstentäler, oder in eine von Wald halb überwucherte Ruinenlandschaft. Die Gesamtspieldauer hängt stark von unserem Spielstil ab: Wenn wir auf Risiko gehen und mit Karacho den Mumienarmeen entgegenstürmen, schaffen wir einen Level mit etwas Glück in rund 30 Minuten. Wir sind beim Test meist vorsichtig vorgegangen, sodass wir für jede der Umgebungen eher um die zwei Stunden benötigt haben. Dabei können wir uns auch nach versteckten Schatzkisten, sammelbaren Gegenständen und ähnlichem umsehen.

  • Mit dem Flammenwerfer grillen wir einen Riesenskorpion. (Bild: Rebellion/Screenshot: Golem.de)
  • Neue Gegner stellt das Programm im Stil alter Filme vor. (Bild: Rebellion/Screenshot: Golem.de)
  • Waffen können wir nach und nach Aufrüsten. (Bild: Rebellion/Screenshot: Golem.de)
  • Ab und zu sind einfache Schalterrätsel zu lösen. (Bild: Rebellion/Screenshot: Golem.de)
  • Nach jedem Level zeigt eine Übersicht die erreichten Erfolge an. (Bild: Rebellion/Screenshot: Golem.de)
  • Eine Mumie ist von der wirbelnden Klinge dahinter nicht erwischt worden. (Bild: Rebellion/Screenshot: Golem.de)
  • Den blauen Strahl müssen wir über mehrere Spiegel in sein Ziel lenken. (Bild: Rebellion/Screenshot: Golem.de)
  • In Gräbern finden wir alte Artefakte für unsere Schatzsammlung. (Bild: Rebellion/Screenshot: Golem.de)
Mit dem Flammenwerfer grillen wir einen Riesenskorpion. (Bild: Rebellion/Screenshot: Golem.de)

Das Programm basiert auf der Rebellion-eigenen Asura Engine, die Grafik macht insgesamt einen ordentlichen Eindruck. Die Umgebungen sehen stimmungsvoll aus, die Sichtweite ist ordentlich und die Animationen machen inklusive der starken Monsterbewegungen bei Treffern einen guten Eindruck. Bugs oder sonstige technische Fehler sind uns beim Spielen der Playstation-4-Version nicht aufgefallen.

Strange Brigade ist ab dem 28. August 2018 für Windows-PC, Xbox One und Playstation 4 erhältlich, der Preis liegt auf allen Plattformen bei rund 45 Euro. Wer das Programm innerhalb von 30 Tagen nach der Veröffentlichung kauft, bekommt als Download einen fünften spielbaren Charakter kostenlos dazu. Mikrotransaktionen oder ein Itemshop sind uns nicht aufgefallen. Neben der Kampagne gibt es mehrere Multiplayermodi mit weiteren Maps. Die Sprachausgabe erfolgt nur auf Englisch, dazu gibt es deutsche Bildschirmtexte und wahlweise Untertitel - die aber extrem klein sind. Von der USK hat das Programm eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten.

Fazit

Man merkt Strange Brigade an, dass die Entwickler nicht das allergrößte Budget hatten. Umso schöner, dass sie das Wichtigste trotzdem so gut hinbekommen haben: die Action. Die Feuergefechte mit Untoten und anderen Monstern machen jedenfalls richtig viel Spaß. Die Grafik wirkt stimmig, Waffen und andere Extras bieten mehr als genug Abwechslung, die Levels stecken voll liebevoll gestalteter Details und die KI leistet ordentliche Arbeit. Vor allem hat uns gefallen, wie flexibel wir vorgehen können: Allein oder im Koopmodus, langsam und unter Einsatz von Tricks und Fallen oder rasant und mit Feuer aus allen Kanonenrohren.

Die Handlung ist allerdings ein Totalausfall. Auf die schlecht gemachten Zwischensequenzen hätten wir lieber ganz verzichtet. Und auch die sehr präsente Erzählstimme im Hintergrund hat uns trotz einiger guter Gags auf Dauer genervt. Strange Brigade hat sicherlich nicht das Zeug zum Blockbuster, der in jede Sammlung gehört - aber als spaßige Unterhaltung für zwischendurch ist das Programm bestens geeignet.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Quartalszahlen
So verkauft Elon Musk Teslas Schrumpfkurs als Wachstum

Nur 3 statt 20 Millionen Autos, Investitionen in neue Fabriken wurden gestrichen und die 4680-Akkus waren angeblich nie wichtig für Tesla.
Eine Analyse von Frank Wunderlich-Pfeiffer

Quartalszahlen: So verkauft Elon Musk Teslas Schrumpfkurs als Wachstum
Artikel
  1. Lebensmittellieferdienst: Getir/Gorillas schließt in Deutschland
    Lebensmittellieferdienst
    Getir/Gorillas schließt in Deutschland

    Getir, der Käufer von Gorillas, hat Milliarden US-Dollar an Bewertung verloren und ist mit seiner Europaexpansion gescheitert. Nun werden Tausende Kündigungen folgen.

  2. Elektro-Limousine: BMW wertet den i4 mit neuem Design und Serienextras auf
    Elektro-Limousine
    BMW wertet den i4 mit neuem Design und Serienextras auf

    Der BMW i4 bekommt ein Technik- und Designupdate, das die Attraktivität des vollelektrischen Mittelklasse-Fahrzeugs steigern soll.

  3. Bionicbee: Festos Roboterbienen fliegen im Schwarm
    Bionicbee
    Festos Roboterbienen fliegen im Schwarm

    Bisher hat Festo Insektenroboter im Schwarm laufen lassen. Die bionischen Bienen fliegen im Schwarm.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • MediaMarkt: Asus Gaming-Laptop 999€ statt 1.599€ • Galaxy S23 400€ günstiger • Anker USB-Ladegeräte -45% • MSI MEG 342CDE OLED 999€ • Gamesplanet Spring Sale [Werbung]
    •  /