Kollaboration: Nextcloud bringt einfaches Signup und kommt auf NEC-Router
In Kooperation mit verschiedenen Hostern bietet Nextcloud interessierten Privatnutzern künftig eine einfache Möglichkeit, sich für die Verwendung der freien Kollaborationsplattform anzumelden. Darüber hinaus will der japanische Hersteller NEC seine Router künftig mit Nextcloud ausstatten.
Nutzer, die bisher die freie Kollaborationsplattform Nextcloud verwenden wollten, hatten zwei Möglichkeiten: die Server-Software selbst hosten oder den Support dafür über einen Hoster als Drittanbieter buchen. Das Anbieten eigener Hosting-Dienste lehnen die Entwickler seit Jahren prinzipiell ab. Die Verwendung von oder auch der Wechsel zu Nextcloud ist damit für viele Nutzer deutlich komplizierter als etwa bei proprietären Alternativen wie Dropbox und Google Drive. Um das zu ändern, bietet Nextcloud künftig einen deutlichen einfacheren Anmeldeprozess an.
Dazu reicht es aus, etwa in der Mobile-App seine E-Mail-Adresse und ein Passwort anzugeben. Die Software sucht dann den nächstgelegenen kooperierenden Hoster aus, den Anwender dann einfach nutzen können. Das Angebot ist zunächst kostenlos. Die Anmeldung funktioniert auch über die Nextcloud-Webseite oder künftig über den Desktop-Client. In der Keynote auf der Nextcloud-Konferenz, die zurzeit in Berlin stattfindet, sagte Nextcloud-Marketing-Manager Jos Poortvliet zur Vorstellung der neuen Funktion, dass das Anmelden zu Nextcloud nun genauso einfach sei wie bei der proprietären Konkurrenz.
Nextcloud-Projektgründer und Technikchef Frank Karlitschek erläuterte außerdem, dass neue Nutzer, die zum Beispiel die Nextcloud-App bisher aus Neugier heruntergeladen hätten, beim Login nach einer Server-Instanz gefragt worden seien. Nicht-Techniker hätten an diesem Punkt schnell aufgegeben. Künftig ist wie erwähnt aber eine Anmeldung und eine Nutzung direkt möglich, was die Nutzerzahl deutlich vergrößern soll.
Nextcloud zu Hause
Das neue Simple Signup, wie Nextcloud die Funktion nennt, bringt zwar womöglich noch mehr Nutzer zu ihrer eigenen Nextcloud-Instanz, diese müssen dann aber weiter ihrem Hoster vertrauen. Zwar hat Nextcloud die Hoster für die Kooperation eigenen Angaben zufolge gewissenhaft ausgewählt; Ziel und Prinzip von Nextcloud sollte jedoch sein, dass Nutzer vollständige Hoheit über ihre eigenen Daten haben, was eigentlich nur durch ein eigenes Hosting erreicht werden kann.
Dass sich jetzt aber plötzlich Millionen Nutzer von Diensten wie Dropbox lösen und einen Nextcloud-Server aufsetzen, erscheint extrem unrealistisch. Vor rund zwei Jahren experimentierte das Team deshalb mit der Nextcloud-Box, einer Art Heim-Appliance-Server aus Raspberry Pi, Festplatte und eben mit Nextcloud. Die hatte in einem Praxistest aber noch mit einigen Problemen zu kämpfen und war von Nextcloud auch nur als Machbarkeitsstudie konzipiert gewesen. Hardware-Hersteller wollte und will das Team nicht werden, suchte aber weiter nach Kooperationspartnern für derartige Lösungen.
Mit NEC Platforms hat Nextcloud nun einen entsprechend großen Partner gefunden. Das Unternehmen ist einer der größten Anbieter für Heim-Router in Japan und will seine kommenden Hardware-Generationen standardmäßig mit der Software ausliefern. Damit haben potenziell mehrere Millionen Kunden künftig einfachen Zugriff auf eine Heim-Hosting-Lösung von Nextcloud. In einem Land wie Japan, in dem vor allem in urbanisierten Gebieten Gigabit-Anschlüsse Standard sind, werden sich wohl schnell viele Nutzer finden, die Nextcloud sehr aktiv nutzen, hofft das Entwicklerteam. NEC kooperiert für das Angebot mit dem japanischen Software-Anbieter Waffle Computer.
So lange die Fritzbox es nicht mal hinbekommt einen beliebigen Cal Dav Server abzufragen...
Entschuldige, dass ich es nicht für nötig hielt, extra noch "einem gewissen" o.ä. vor...