Deimos/Hercules: ARM legt CPU-Kern-Roadmap bis 2020 vor
In den nächsten zwei Jahren möchte ARM die Leistung seiner Cortex-A-Cores drastisch steigern, vor allem mit Blick auf Windows 10 on ARM. Deimos tritt mit 7 nm an, Hercules ist bereits für 5 nm ausgelegt - beide sollen mindesten so schnell rechnen wie Intels aktuelle Prozessoren.
In einem für ARM sehr ungewöhnlichen Schritt hat der britische IP-Entwickler einen Ausblick auf seine nächsten Cortex-CPU-Kerne gegeben. Die heißen intern Deimos und Hercules und folgen auf den aktuellen Cortex-A76. ARM erwartet für beide Core-Designs einen signifikanten Leistungszuwachs, der primär von Verbesserungen der Architektur herrührt und sekundär von feineren Prozessen wie 7 nm und 5 nm, die bis 2020 verfügbar sein sollen.
Den aktuellen Cortex-A76 bei 3 GHz sieht ARM auf dem Niveau eines Core i5-7300U mit 3,5 GHz. Der Hersteller nutzt hierfür SpecInt2006 auf einem Kern, verzichtet also auf Gleitkomma-Berechnungen. Der Core i5-7300U ist ein Intel-Modell von Anfang 2017, die Ende August erscheinenden Chips der 8th Gen takten mit bis zu 4,6 GHz deutlich höher. Für ein SoC mit mehreren Cortex-A76 veranschlagt ARM dafür nur 5 Watt, ein Core i5 genehmigt sich nominell 15 Watt oder mehr, bei Singlethread-Last sind es allerdings in etwa 10 Watt. Für den Cortex-A76 erwartet ARM diverse Designs mit 7 nm, etwa Huaweis neuen Kirin 980.
Für den für 2019 angesetzten Deimos (Cortex A77) - ein Geistwesen aus der griechischen Mythologie - hat ARM die IP ebenfalls auf 7 nm ausgelegt, die Briten sprechen von einem Geschwindigkeitszuwachs von 15 Prozent verglichen mit dem Cortex-A76. Ein Jahr später folgt Hercules (Cortex A78) - der wohl bekannteste griechische Held - für SoCs mit 7 nm oder 5 nm und laut Hersteller mit weiteren 10 Prozent mehr. Ausgehend vom Cortex-A73 von 2016 soll Hercules zweieinhalb mal so schnell sein.
ARM sieht für die neuen CPU-Kerne einen wichtigen Wachstumsmarkt neben Smartphones, nämlich Notebooks mit Windows 10 on ARM (Test). Hier sind schnelle Chips erforderlich, die in modernen Nodes gefertigt werden. Mit 5G ist zudem ein Grund für eine stärkere Verbreitung gegeben, da entsprechende Modems spätestens 2020 in allen Oberklasse-SoCs integriert sein dürften. Bei x86-Notebooks hingegen sind Basebands vorrangig gegen Aufpreis in teuren Business-Geräten zu finden.
Partner wie Huawei oder Qualcomm setzen ARMs Cortex-Designs für ihre Chips ein oder modifizieren sie. Andere wie Apple oder Samsung entwickeln auf Basis einer ARM-Lizenz eigene Varianten, etwa Monsoon im A11 Fusion oder Meerkat alias M3 im Exynos 9810. Dennoch profitieren auch diese Hersteller vom Fortschritt von ARM IPs.
Nein, macOS basiert auf Unix, Linux ist ein Nachbau dessen. Ist doch mittlerweile...