Magny 35: Die analoge Spiegelreflexkamera wird zur Instantkamera
Liegt noch irgendwo eine alte, analoge Spiegelreflexkamera im Schrank? Ein Kölner Unternehmen hat ein System entwickelt, das die Kamera reaktiviert - als Instantkamera. Die Entwickler suchen für ihren Nachrüstbausatz Unterstützung bei Kickstarter.
Eine Polaroidkamera hatte immer einen Vorteil: Das Bild kam sofort heraus, das Warten auf die Filmentwicklung im Labor entfiel. Sie hatte aber auch Nachteile: Die Kamera war klobig, und es gab keine Wechselobjektive. Zumindest für letzteres hat das Kölner Unternehmen NINM Lab eine Lösung gefunden: Es hat ein System entwickelt, das eine analoge Kamera in eine Instantkamera verwandelt.
Das System Magny 35 besteht aus drei Komponenten: einer Rückwand, der Kassette für den Instantfilm sowie einem Verbindungsstück. Die originale Rückwand wird gegen die Magny-Rückwand ausgetauscht, die eine Öffnung mit einer Linse hat. Das konische Verbindungsstück enthält weitere Linsen und leitet das Licht von der Kamera auf den Film in der Kassette. Die gibt das belichtete Foto aus wie bei einer Instantkamera.
Eine Kleinbildkamera nimmt Bilder der Größe 24 x 36 Millimeter auf. Die Öffnung in der Rückwand ist 24 x 24 Millimeter groß. Sie ist quadratisch wegen des Format des Instantfilms. Die Linsen in dem Verbindungsstück vergrößern das Bild auf 62 x 62 Millimeter große Instantbild.
Die Öffnung in der Rückwand entspricht Blende f/4. Das Umleiten und Vergrößern schluckt allerdings Licht: drei Blendenstufen - das bedeutet, das System braucht einen Film mit einer hohen Empfindlichkeit. Betrieben wird das Magny 35 mit vier AAA-Batterien, der Film ist der Instax-Film von Fujifilm. Ohne Film und Batterien wiegt das System 485 Gramm. Es kann an einer Reihe von Spiegelreflex- und Sucherkameras der Hersteller Canon, Leica, Nikon, Olympus und Pentax betrieben werden.
Ganz neu ist die Idee nicht: Das japanische Unternehmen Mikami hatte in den 1960er Jahren ein System für Nikon-Kameras entwickelt. Das Speed Magny 100 war allerdings noch größer und unhandlicher als das neue System.
NINM Lab hat für Magny 35 eine Crowdfunding-Kampagne auf der Plattform Kickstarter initiiert. Wer 778 Hongkong-Dollar spendet, umgerechnet knapp 84 Euro, bekommt eines der ersten Magny 35 für Leica oder Nikon. Wer ein System für eine Canon-, Olympus- oder Pentax-Kamera haben, möchte muss 1.258 Hongkong-Dollar spenden, umgerechnet etwa 136 Euro. NINM will die ersten Magnys im kommenden Winter ausliefern. Regulär werden die Modelle für Leica und Nikon 1.418 Hongkong-Dollar, etwa 153 Euro, und für die anderen Kameras 1.568 Hongkong-Dollar, zirka 169 Euro, kosten.
Das Finanzierungsziel von 400.000 Hongkong-Dollar, knapp 43.200 Euro, ist fast erreicht. Allerdings besteht bei Crowdfunding-Kampagnen immer das Risiko, dass das Produkt trotz erfolgreich abgeschlossener Finanzierung nicht zustande kommt. Die Zahlung eines Unterstützungsbeitrags ist nicht gleichzusetzen mit dem Kauf des Produktes.
Wenn man das Schätzchen wirklich für die Nachwelt konservieren will, ist vielleicht das...
Naja einen Schnittstelle für diese Synchronisation ist in praktisch jede Kamera...
Jo, oder ne App runterladen mit der man seine Smartphonebilder zum nächsten Drogeriemarkt...
Habe hier noch meine perfekt erhaltene Minolta SRT 101, mit 50mm 1.7. Schade, dass die...